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Formel E ab 2022/23: 476 PS, 30 Sekunden Ladezeit, 780 Kilo!

Die dritte Generation der Formel E wird eine deutliche Leistungssteigerung mit sich bringen - Allradantrieb gestrichen, aber Vierfach-Rekuperation

Der Formel-E-Bolide der dritten Generation muss in der Lage sein, 350 Kilowatt (476 PS) Leistung zu generieren und innerhalb von 30 Sekunden bei einem Boxenstopp aufgeladen zu werden. So will es der Automobil-Weltverband FIA.

Dieser hat die Anforderungen an Chassis, Batterie und Reifen für die neue Generation festgelegt. Mit dem neuen Fahrzeug werden die Saisons 2022/23, 2023/24 und 2024/25 der Formel E bestritten werden. Seit der Saison 2018/19 wird mit dem Fahrzeug der zweiten Generation gefahren, das mit seiner futuristischen Optik zu Beginn für Aufsehen gesorgt hatte.

Unternehmen, die sich als Ausrüster auf den drei Gebieten bewerben möchten, müssen ihre Unterlagen bis zum 31. März 2020 einreichen. Die FIA wird am 19. Juni 2020 über die Verträge entscheiden.

Sobald die Hersteller feststehen, wird der Zeitplan für das neue Fahrzeug folgendermaßen aussehen: Im Oktober 2020 bekommt das Design von der FIA sein Okay, im August 2021 wird es die ersten Crashtests geben. Jeder der in der Formel E eingeschriebenen Hersteller wird ab 2022 ein Fahrzeug zur Entwicklung erhalten. Die Rennfahrzeuge sollen bis August 2022 ausgeliefert sein.

Kürzer, schmaler, leichter, kraftvoller

Das Dokument besagt, dass der Chassislieferant eine Idee einreichen musss, die "eine vollständige Evolution der bestehenden Architektur des Chassis zu sein hat, um zusätzlichen Anforderungen beim Fahrzeuggewicht sowie den Dimensionen des Fahrzeugs nachzukommen."

Die dritte Generation soll nämlich kompakter ausfallen: Von 1.770 Millimetern Breite und 5.160 Millimetern Länge soll es auf die Werte 1.700 und 5.000 Millimeter runtergehen. Gleichzeitig wird das Gewicht von derzeit 900 auf 780 Kilogramm fallen.

Alle Bewerber haben Vorschläge für zwei Technologieszenarien einzureichen: Szenario A geht von einer Spitzenleistung von 300 Kilowatt (408 PS) im Rennen und 350 Kilowatt (476 PS) im Qualifying und bei Nutzung des Attack-Modus aus. In Szenario B sind es 250 und 300 Kilowatt (340/408 PS).

Die maximale Rekuperationsenergie beträgt in Szenario A 350 Kilowatt hinten und 250 vorne. In Szenario B sind es 250 und 200 Kilowatt. Die Motoren an der Vorderachse werden "allein zum Zweck der Energiegewinnung genutzt, um Energie beim Bremsen zurückzugewinnen. Sie ist für alle Fahrzeuge vorgeschrieben."

Boxenstopps werden nicht vorgeschrieben

Wie bereits von 'Motorsport.com' berichtet, wird das neue Auto über eine Schnellladetechnologie verfügen, womit Boxenstopps möglich wären. Dem Anforderungsprotokoll zufolge "um die Formel E weiterhin als Labor für hochtechnisierte Elektrofahrzeuge zu positionieren."

Die Fahrzeuge müssen innerhalb von 45 Minuten vollständig aufgeladen werden können und über eine Schnellladefunktion verfügen, die 30-sekündige Ladevorgänge ermöglicht. Es ist unklar, ob innerhalb der 30 Sekunden der volle Ladezustand hergestellt werden muss. Die Schnellladetechnologie wird Änderungen am sportlichen Reglement nötig machen, um Boxenstopps zu ermöglichen.

Obschon den FIA-Dokumente zufolge "Schnellladesitzungen einmal während des Rennens innerhalb von 30 Sekunden" absolviert werden können, ist dies Informationen von 'Motorsport.com' zufolge keine Vorschrift.

Diejenigen Fahrer, die sich zum Boxenstopp entscheiden, müssen auch nicht die 30 Sekunden voll ausschöpfen. Die Formel E wird dafür verantwortlich sein, ein Schnellladesystem einzuführen - "inklusive Energieversorgung, -verteilung und dem Lade-Equipment."

Antrieb nur auf der Hinterachse

Das Auto der dritten Generation wird über offene Räder und ein offenes Cockpit inklusive Halo verfügen. Der Chassis-Lieferant muss das Fahrzeug der Karosserieform anpassen, die von der FIA und der Formel E ausgewählt wird. Bei den ersten beiden Generationen ist genauso vorgegangen worden.

Das Fahrzeug wird ausschließlich über die Hinterräder angetrieben. Der hintere Antriebsstrang wird dabei von jedem Hersteller einzeln designt "und soll auch als Generator fungieren". Weiter heißt es im Dokument: "Der Antriebsstrang an die Vorderräder ist ein Standardteil und fungiert ausschließlich als Generator."

Die Kosten für das komplette Auto sollen der FIA zufolge 340.000 Euro nicht übersteigen. Ersatzteile sollen maximal 135 Prozent davon kosten (nach Adam Riese macht das maximal 459.000 Euro).

Der künftige Batterielieferant muss in der Lage sein, "die derzeitige Batterietechnologie durch verbesserte Energiedichte, Lebensdauer, Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit zu verbessern." Auch das Equipment zum Austausch der Batterien muss vom Einheitslieferanten bereitgestellt werden, damit sie schnell ausgetauscht werden können.

Der Standard-Ladevorgang wird mit 80 Kilowatt erfolgen, schnelles Laden mit 450 oder 600 Kilowatt. Das sei "abhängig von den Spezifikationen des Batteriesystems" des Einheitslieferanten. Das komplette Batteriesystem darf nicht teurer als 250.000 Euro werden.

Künftig bis zu 18 Rennen?

Bei den Reifen gilt weiterhin, dass ein Allwetterreifen bereitgestellt werden muss, der "für den Einsatz im Motorsport gemacht ist und den niedrigsten möglichen Rollwiderstand aufweist, wenig Verschleiß hat und ein optimales Handling des Fahrzeugs in allen Wetterlagen" garantiert. Die Formel E setzt seit ihrem Debüt im Jahr 2014 auf Allwetterreifen.

Die Reifen müssen mit der Maximalleistung aus Szenario A und B klarkommen und dabei so wenig verschleißen, dass jeder Fahrer mit einem Reifensatz durchs Rennen kommt. Modifikationen an den Reifen wie eine Veränderung des Profils, das "Anrauen" der Oberfläche oder die Verwendung von chemischen Weichmachern sind verboten. Außerdem dürfen die Reifen nicht vorgewärmt werden.

Die Dokumente für das Chassis zeigen außerdem, dass eine Anhebung der Reifengröße von 18 auf 20 Zoll möglich ist. Es wird eine dieser Größen werden, nichts dazwischen.

Darüber hinaus geht aus den Dokumenten hervor, dass die Autos in der Lage sein müssen, "bis zu 18" Rennen pro Saison plus sechs Tage Testfahrten durchzuhalten. Die Anzahl der privaten Testtage wird auf 13 pro Saison reduziert werden. Noch ist aber unklar, wann diese Regelung in Kraft tritt.

Die FIA wird bei jedem Bewerber "Engagements, Vorgehen, Glaubwürdigkeit und Erfahrung" in Sachen Nachhaltigkeit und Mobilität prüfen. Außerdem müssen sie mit Ideen aufwarten, wie der Technologietransfer aus dem Motorsport auf die Straße erfolgen kann.

Mit Bildmaterial von LAT.

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