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Kostenreduzierung: Formel E mit Rennen auf permanenten Rundstrecken?

Alejandro Agag kann sich vorstellen, dass man den Formel-E-Teams vor dem Hintergrund der Coronakrise weiter als ohnehin entgegenkommen wird

Die Elektrorennserie Formel E ist eine derjenigen Motorsport-Serien, die auf die aktuelle Coronakrise nicht nur in Form eines veränderten Rennkalenders, sondern auch in Form von veränderten Zukunftsentscheidungen reagiert hat.

So hat man die ursprünglich für Saison 7 [im Kalender 2020/21] geplante Einführung des Gen2-Evo-Autos um ein Jahr verschoben. Neben der Tatsache, dass das Facelift des aktuellen Autos somit erst zur Saison 8 [2021/22] kommen wird, wurden auch zeitliche Kompromisse hinsichtlich des Antriebsstrangs beschlossen. Darüber hinaus denkt man über eine mögliche Verschiebung der Einführung des Gen3-Autos nach. Und die Maßnahmen könnten noch weiter gehen.

"Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass das [die Coronakrise] nicht das Ende der Welt ist. Es wird ein Morgen geben und dieses wird anders aussehen. Darauf müssen wir uns vorbereiten", sagt Formel-E-Boss Alejandro Agag im exklusiven Gespräch mit 'Motorsport.com' im Rahmen unserer Interviewreihe #thinkingforward.

"Priorität muss es sein, die Kosten für die Zukunft im Rahmen zu halten. Wenn ich einfach mal laut nachdenke, dann kann ich mir vorstellen, dass wir ein Gen3-Auto auf 300 km/h beschleunigen und damit eine Stunde lang fahren", sinniert Agag.

Rundkurs-Rennen in Valencia war schon für April geplant

Mehr noch: "Wir könnten vielleicht auch darüber nachdenken, auf Rundstrecken zu fahren. Das würde die Kosten auf andere Weise reduzieren", so der Formel-E-Vorsitzende, der eine vorübergehende Abkehr von Stadtkursen insbesondere für die derzeit unterbrochene Saison 2019/20 nicht ausschließt.

Auf dem Circuit Ricardo Tormo nahe Valencia in Spanien finden traditionell die Vorsaisontestfahrten der Formel E statt. Und auf eben dieser permanenten Rennstrecke hätte man sogar schon im aktuellen Monat kurzfristig ein Rennen fahren wollen. Doch es kam anders.

Mitch Evans

Valencia mit weiten Auslaufzonen war als Rom-Ersatz angedacht, aber es kam anders

Foto: Motorsport Images

Am 4. April nämlich, dem Datum, das im ursprünglichen Kalender für den ePrix von Rom vorgesehen war, wollte die Formel E als direkt anschließendes Rennen an den ePrix von Marrakesch (29. Februar) auf den Circuit Ricardo Tormo ausweichen. Seither befindet sich die Formel-E-Fracht in Valencia, wie es kürzlich Thomas Biermaier vom Audi-Einsatzteam Abt bestätigt hat.

Nachdem aber die Ausbreitung des Coronavirus während der vergangenen Wochen nicht nur in Italien, sondern eben auch in Spanien rasant voranschritt, mussten die Formel-E-Verantwortlichen vom kurzfristig angedachten Valencia-Plan wieder Abstand nehmen.

Mexiko bald nicht mehr alleinstehend im Kalender?

Ungeachtet dessen kann sich Agag trotzdem das eine oder andere Rennen auf einer Rundstrecke vorstellen: "Ich sage nicht, dass es so kommen wird. Ich sage nur, dass es unterschiedliche Variablen gibt, die wir bei dieser [Kosten-]Diskussion berücksichtigen müssen."

Eine zumindest teilweise permanente Rennstrecke gibt es im Formel-E-Kalender schon seit der Saison 2015/16. Denn im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt wird für die Elektrorennserie jeweils eine Kurzanbindung des Formel-1-Layouts aufgebaut. Diese Kurzanbindung hat im Verlauf der Jahre wiederum eigene Veränderungen am Streckenverlauf gesehen.

So war die beim diesjährigen ePrix von Mexiko am 15. Februar gefahrene Streckenvariante 2,5 Kilometer lang, nachdem man zuvor viermal auf einer 2,0-Kilometer-Variante gefahren war. Zum Vergleich: Die Formel-1-Strecke ist 4,3 Kilometer lang, seitdem der Grand Prix von Mexiko im Jahr 2015 sein Comeback im Kalender gegeben hat.

Formel E in Mexiko-Stadt

In Mexiko fährt die Formel E seit Jahren auf einem eigens verkürzten F1-Rundkurs

Foto: LAT

Weitere Co-Autoren: Matt Kew. Mit Bildmaterial von LAT.

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