Was aus den ADAC GT Masters-Infos 2023 hervorgeht
Abkehr vom Pro-Pro-Konzept, neue Gewichtung der Trophy-Wertung und Rahmenserie - Das sagen die Eckpfeiler der Deutschen GT-Meisterschaft 2023
Die ersten Eckdaten des ADAC GT Masters 2023 stehen fest. Nach der erst angedachten Umwandlung in eine mit DTM Endurance, LMP3 und der Rolle rückwärts stehen nun endlich die Pfeiler für die Saison 2023. Es handelt sich um sechs Event, über die 'Motorsport-Total.com' bereits im Dezember 2022 berichtet hatte. Oschersleben und Lausitzring sind nicht mehr im Kalender vertreten.
Die große Neuerung ist, dass in der Deutschen GT-Meisterschaft 2023 ein Fahrer mit dem FIA-Rating Silber oder Bronze Pflicht ist. Damit verabschiedet sich das ADAC GT Masters vom Konzept mit zwei professionellen Fahrern. Dieses wurde ohnehin von Teilnehmern wie auch Fans kritisch beäugt und galt gerade während der DTM-Konkurrenzsituation als wenig nachhaltig.
Paarungen wie Marciello/Juncadella, Aitken/Costa, Engelhart/Güven oder Catsburg/Krohn, die es noch 2022 gegeben hat, sind somit nicht mehr möglich. Die Positionierung ist eine Rückbesinnung auf das Pro-Am-Konzept der Anfangszeit der Serie. Junge Fahrer mit Silber-Rating sollen zudem die Chance erhalten, sich für die DTM in deren Umfeld zu empfehlen.
Die ursprüngliche Planung, Fahrer mit Platin-Rating aus der Serie auszuschließen, wurde hingegen wieder verworfen. Weil das Konzept zahlreicher Teams vorsieht, ihren Junior mit einem hochprofessionellen Werksfahrer auszubilden, wurde diese Maßnahme wieder fallengelassen.
Die größte Änderung spielt sich auf einer anderen Ebene ab: Das ADAC GT Masters wird erstmals zu einer reinen Rahmenserie. Zwar ist es das in der Vergangenheit bei Einzelevents ebenfalls gewesen, hauptsächlich war es aber stets die Leadserie an den ADAC-Rennwochenenden.
2023 werden vier Läufe im Rahmen der DTM ausgetragen, eines im Rahmen des Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring und der Saisonauftakt bei einem noch zu benennenden "Spezialevent" auf dem Hockenheimring - genau am Wochenende der 24 Stunden von Le Mans (9. bis 11. Juni). Informationen von 'Motorsport-Total.com' zufolge handelt es sich um ein besonderes Event von Porsche.
Kleinere Änderungen mit Signalwirkung
Dieser Punkt wurde von mehreren Teams als Problem genannt. Für dieselben Kosten steht das Fahrzeug nun nicht mehr in einer Box, sondern im Fahrerlager in einem Zelt. Potenziellen Partnern sei das schwer zu vermitteln, heißt es von mehreren Teams. Die Kosten bleiben jedoch dieselben; eine Veranstaltung weniger schafft zwar Abhilfe, aber auch nur bedingt.
Weiteres Preisgeld verteilt sich auf Sachpreise. Unter anderem gibt es wieder von Reifenpartner Pirelli Pneus für die kommende Saison für die Jahresbesten in der Endwertung, sofern der Fahrer in der folgenden Saison wieder im ADAC GT Masters antritt. Die Distribution ändert sich jedoch.
In der Juniorwertung gilt:
Platz 1: 22 Sätze Slicks (2022: 22)
Platz 2: 10 (10)
Platz 3: 7 (6)
Platz 4: 4 (5)
Platz 5: 2 (4)
Platz 6: 0 (3)
Platz 7: 0 (2)
In der Trophywertung gilt:
Platz 1: 22 (22)
Platz 2: 10 (10)
Platz 3: 7 (6)
Platz 4: 4 (0)
Platz 5: 2 (0)
Es zeigt sich also, dass der ADAC die Trophy wieder aufwerten möchte und dort mit einem besseren Nennergebnis rechnet. 2022 gab es noch genau einen Trophy-Fahrer. Durch das Verbot von Pro-Pro-Paarungen könnte das ADAC GT Masters für ambitionierte Amateure tatsächlich wieder an Attraktivität gewinnen.
Damit tritt das ADAC GT Masters aber auch in Konkurrenz zum GTC Race, der Leadserie im ADAC Racing Weekend. Der ADAC hofft, eine Abgrenzung zu schaffen, indem die Teilnehmer zum (teureren) ADAC GT Masters mit den vollen DTM-Zuschauerrängen gelockt werden.
Die Einschreibefrist ist großzügig gesetzt. Während in DTM und ADAC GT4 Germany der Nennungsschluss schon im Februar liegt, haben die Teams für das ADAC GT Masters noch bis zum 1. Mai Zeit, eine Einschreibung einzureichen. Das Nenngeld beträgt 35.000 Euro für Früheinschreiber (bis 15. März), danach 45.000 Euro - 1.000 Euro mehr als 2022.
Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.
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