Top 10: Die besten Fahrer der Formel-1-Saison 2016 (1)
Die internationale Redaktion von Motorsport.com hat abgestimmt: Hier ist Teil 1 unserer Top 10 der besten Fahrer einer turbulenten Formel-1-Saison 2016.
Action beim Start
LAT Images
Die Jury
Jonathan Noble (JN) - Formel-1-Redakteur
Pablo Elizalde (PE) - Redakteur
Jamie Klein (JK) - Redakteur, Großbritannien
Val Khorounzhiy (VK) - Redakteur
Andrew van Leeuwen (AVL) - Redakteur, Australien
Oleg Karpov (OK) - Formel-1-Reporter, Russland
Erwin Jaeggi (EJ) - Formel-1-Reporter, Niederlande
Guillaume Navarro (GN) - Redakteur, Frankreich
Roberto Chinchero - Formel-1-Redakteur, Italien
David Malsher - Redakteur, USA
Erwähnenswerte Leistungen
Pascal Wehrlein
VK: Als amtierendem DTM-Champion gelang Wehrlein die Anpassung an die Formel 1 nicht mit einem Schlag. In den Qualifyings sorgte er aber das eine oder andere Mal für Aufsehen und in Österreich fuhr er im Rennen einen starken 10. Platz ein. Unterm Strich war Wehrlein im Durchschnitt schneller als seine beiden Teamkollegen Rio Haryanto und Esteban Ocon, doch der weniger erfahrene Ocon kam ihm sehr nahe.
Valtteri Bottas
AVL: Vor genau 12 Monaten habe ich Bottas dafür kritisiert, dass er Felipe Massa nicht deutlich genug geschlagen hatte. Das hat der Finne in der Saison 2016 korrigiert. Dennoch entsteht der Eindruck, dass er ein wenig von seinem Glanz verloren hat. Die unbekannte Größe in Person des neuen Teamkollegen Lance Stroll wird für Bottas in der Saison 2017 zu einer neuen Herausforderung.
Romain Grosjean
EJ: Sicherlich, Grosjean hatte zu Saisonbeginn das Glück auf seiner Seite. Doch wie man es auch dreht und wendet, die Plätze 6 und 5 in den ersten beiden Rennen für das komplett neue Team Haas F1 sind eine bemerkenswerte Leistung. Grosjean fuhr bei weiteren Rennen WM-Punkte ein, womit die Premierensaison des US-amerikanischen Teams eine erfolgreiche wurde. Hoffentlich ist die Leistung von Haas Inspiration für weitere Teams, den Sprung in die Formel 1 zu wagen.
10. Nico Hülkenberg
Force India, WM-Rang 9
OK: Sicher, Hülkenberg fuhr in dieser Saison weniger WM-Punkte ein als Teamkollege Sergio Perez. Doch mit nur ein wenig Glück für "Hulk" wäre das Pendel zur anderen Seite ausgeschlagen. Hülkenberg hätte in dieser Saison dreimal auf dem Podest stehen sollen, doch jedes Mal kam ihm etwas dazwischen. Seine Leistungen im Qualifying gegen Perez waren ebenfalls beeindruckend.
PE: Hülkenberg ließ in dieser Saison zuweilen die Brillanz aufblitzen, die ihn in der Vergangenheit mit Topteams in Verbindung gebracht hatte. An die Konstanz von Teamkollege Perez kam der Deutsche aber nicht heran. Wenn Renault im kommenden Jahr alles richtig macht, könnte Hülkenberg die goldene Chance haben, sein Talent endlich in Top-Ergebnisse umzumünzen.
RC: An den letzten 4 Rennwochenenden der Saison legte Hülkenberg an Tempo zu, indem er sich in den Qualifyings stets vor Perez klassierte – und das nicht selten mit beträchtlichem Vorsprung. Wenngleich er seinen längst überfälligen 1. Podestplatz erneut verpasst hat, so sorgt der Deal mit Renault für jede Menge Gelassenheit bei Hülkenberg.
9. Kimi Räikkönen
Ferrari, WM-Rang 6
JN: Nach einer 1. Saisonhälfte, die Zweifel aufkommen ließ, ob Räikkönen im nächsten Jahr noch für Ferrari fahren würde, war der "Iceman", sobald er seinen Vertrag für 2017 in der Tasche hatte, wie ausgewechselt. Über weite Strecken der 2. Saisonhälfte war er sogar schneller als Teamkollege Sebastian Vettel.
GN: Nach einer schwierigen Saison 2015 konnte sich kaum jemand vorstellen, dass Räikkönen bei der Hälfte aller Qualifyings 2016 schneller sein würde als Vettel und dass es ihm gelingen würde, fragwürdige Reifenstrategien zum Erfolg zu führen. Selbst wenn Red Bull die bessere Strategie hatte, machte Räikkönen deutlich, dass ihm Ferrari zu Recht den Vorzug gegenüber einem jüngeren, schnelleren Fahrer geben hat – zumindest im Moment...
VK: Die Verlängerung des Vertrags mit Räikkönen im Sommer 2016 schien zunächst eine weitere Fehlentscheidung des Teams zu sein, das Risiko so sehr scheut wie kein anderes Formel-1-Team. Ein halbes Jahr später allerdings hat sich diese Entscheidung zweifelsfrei als die richtige herausgestellt. Schließlich war Räikkönen im Verlauf der zurückliegenden Monate klar der bessere der beiden Ferrari-Fahrer.
8. Sebastian Vettel
Ferrari, WM-Rang 4
JK: Vettel hat wohl die unruhigste Saison seit dem Jahr seines 1. Titelgewinns hinter sich. Grund dafür ist vermutlich der Frust über Ferraris Unfähigkeit, auf einer vielversprechenden Saison 2015 aufzubauen. Doch nach einer zerrütteten Phase im Sommer schien Vettel gegen Ende der Saison wieder auf die richtige Spur zu finden – von seiner bizarren Schimpfkanonade gegen Charlie Whiting einmal abgesehen.
EJ: Mit seinem ständigen Lamentieren gegen Max machte sich Sebastian in dieser Saison in den Niederlanden keine Freunde. Doch von Zeit zu Zeit gelang es ihm, das Maximum aus Auto und Reifen herauszuholen und damit Würze in die Rennen zu bringen. Wenn ihm Ferrari ein besseres Auto hinstellt und er selbst kühlen Kopf bewahrt, dann sollten wir diesen viermaligen Weltmeister eher früher als später wieder auf der höchsten Stufe des Siegerpodests sehen.
PE: Es dauerte nicht lange, bis Ferrari und Vettel erkannten, dass ihre Hoffnungen für diese Saison nicht mehr waren als das: Hoffnungen. Der Deutsche verlor in diesem Jahr früh den Faden. Seine Frustration wurde sowohl auf der Strecke als auch am Funk deutlich. Vettels Beschwerden wurden zum festen Bestandteil der zurückliegenden Rennen. Wenn er aber mal gut drauf war, zeigte Vettel genau die Kombination aus Tempo und Talent, die ihn zum viermaligen Weltmeister gemacht hat.
7. Fernando Alonso
McLaren, WM-Rang 10
VK: Abgesehen von seinem Horrorcrash beim Saisonauftakt fiel Alonso anno 2016 vor allem damit auf, was ihn schon 2015 ausgezeichnet hatte: trockener Humor im Zeichen der Qualen angesichts der McLaren-Performance und der Formel 1 im Allgemeinen. Dass ihm diese Missbilligungen niemand übelnahm, liegt daran, dass es Alonso auf dem Gebiet, das wirklich zählt – dem Fahren des Autos – immer noch drauf hat.
OK: Wenn man wissen will, wie gut das eigene Auto ist, muss man einfach Alonso reinsetzen. Der Spanier wird das volle Potenzial aufdecken. Bestes Beispiel dafür ist die Tatsache, dass er die Saison mit einem McLaren in den Top 10 der Gesamtwertung abgeschlossen und dabei mehr als doppelt so viele Punkte eingefahren hat wie sein ebenfalls mit WM-Ehren gekrönter Teamkollege Jenson Button.
PE: Wie für die meisten Formel-1-Piloten, so gilt auch für Alonso, dass seine wahre Form durch die Performance des Autos verschleiert wurde. Dennoch sind dem Spanier einige herausragende Darbietungen gelungen, wie etwa in Austin oder in Monte Carlo. Dort zeigte Alonso, dass er nach wie vor einer der besten Fahrer im Feld ist, wenngleich er im Mittelfeld festhängt. Es wären wirklich tolle Neuigkeiten für die Formel 1, sollte es McLaren gelingen, im nächsten Jahr ein besseres Auto zu bauen.
6. Sergio Perez
Force India, WM-Rang 7
AVL: Die Saison 2016 schien für Perez die Rückkehr in die Formel-1-Elite zu sein, nachdem sein Wechsel zu McLaren vor einigen Jahren bekanntlich nach hinten losging. Teamkollege Nico Hülkenberg um fast 30 Punkte zu distanzieren, muss man erst mal schaffen. Die Podestplätze in Monte Carlo und Baku waren beeindruckend.
GN: Wäre es Perez nicht gelungen, 40 Prozent mehr WM-Punkte als Hülkenberg an Land zu ziehen, dann hätte Force India in der Konstrukteurswertung wohl hinter Williams abgeschlossen. Doch dank des Mexikaners brillanter Q3-Leistungen, seiner zwei Podestplätze und seiner insgesamt 16 Platzierungen in den Punkterängen ist Force India ein beträchtlicher Schritt nach vorn gelungen. Die Frage bleibt nur, ob Perez die Qualitäten hat, an der Seite seines neuen Teamkollegen Esteban Ocon das Team zu führen.
EJ: Ohne das herausragende Regenrennen von Max Verstappen in Brasilien hätte Perez in dieser Saison dreimal auf dem Podest gestanden. Doch die mit dem Force India VJM09 herausgefahrenen 3. Plätze in Monte Carlo und Baku sind als solches schon eine eindrucksvolle Leistung. Zudem holte der Mexikaner den Großteil der Punkte für das Team, sodass Force India erstmals auf Platz 4 der Konstrukteurswertung abgeschlossen hat.
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