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Nach Freitags-Absage: Braucht die F1 wirklich vier Stunden Training?

Unfreiwilliger Test am Nürburgring: Nach der Freitags-Absage zweifeln die Fahrer daran, ob es den Freitag wirklich braucht - Sollen die Wochenenden gekürzt werden?

Der berüchtigte Eifelwetter hat die Formel 1 aus ihrer Komfortzone gerissen: 60 Minuten Training am Samstag waren alles, was den Teams zur Verfügung stand statt der sonstigen 240. Schon zwei Stunden danach fand das Qualifying statt. Ein Modell für die Zukunft? Mehrere Fahrer sagen: Ja.

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Das aktuelle Format stammt noch aus einer Zeit, als es undenkbar war, dass Heerscharen von Nachtschicht-Ingenieuren alle Daten aus den Freien Trainings am Freitag über Nacht auswerten und Änderungen im Simulator testen, bevor es am Samstag zum ersten Mal ernst wird.

Der Simulator hat es auch möglich gemacht, dass Teams heute wesentlich besser vorbereitet sind, ohne nur eine einzige echte Runde auf der Strecke absolviert zu haben. Ist es also an der Zeit, das angestaubte Format zu überdenken?

Viele Fahrer für Verkürzung

"Ich denke, wir brauchen die Freitage nicht, deshalb war das für mich okay", sagt der amtierende Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton. Sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas sieht es ähnlich.

"Je mehr Training man hat, umso besser kann man jedes Detail optimieren", sagt der Finne, der am Samstag die Pole-Position zum Eifel-Grand-Prix geholt hat. "Speziell am Freitag hat man die gesamte Nacht, um sich Dinge anzusehen und zu lernen."

"Ich habe das Gefühl, dass es zu viel Training gibt", findet Bottas. "Jeder kann [momentan] sein Auto perfekt abstimmen. Mit weniger Training könnte es Teams geben, die es nicht richtig hinbekommen. Oder manche Fahrer bekommen es auf die Reihe und andere nicht. Deshalb mag ich es, wenn es etwas weniger Training gibt."

Red-Bull-Fahrer Alexander Albon verweist auf die unteren Formelklassen, die mit viel weniger Trainingszeit auskommen müssen: "Aus der Formel 2 und Formel 3 sind wir ein solches Format [wie am Nürburgring-Samstag] mehr oder weniger gewohnt. Es ist nicht zu sehr anders. Es heißt lediglich, dass man schneller auf 'Zack' sein muss und keine Zeit verschwenden kann. Es hat sich gut angefühlt - ich mag es."

Pierre Gasly aus dem Schwesterteam AlphaTauri hält ein 2-Tages-Wochenende für eine "gute und spannendere Herausforderung. Ich denke, wir können es kompakter gestalten. Ich mag es und würde es gerne in Zukunft so sehen. Man hat nur eine Session und jede Änderung, die man vor dem Qualifying übernimmt, ist blind. Damit wird die Vorbereitung noch wichtiger."

Christian Lundgaard

Den Formel-2-Fahrern steht lediglich ein einzelnes 45-Minuten-Training zur Verfügung

Foto: Motorsport Images

Wer zahlt für fehlende Ticketverkäufe?

Der einzige, der das knappe Format bislang kritisiert hat, ist Max Verstappen. Für Imola ist ein Format mit nur einem Training vorgesehen, was er als "ein bisschen dumm" bezeichnete.

So bleibt er bei einer deskriptiven Beschreibung der Ereignisse: "Wenn man Probleme hat, kann man sich die ganze Nacht damit beschäftigen. Man kann Feedback in die Fabrik senden und am Simulator Änderungen testen. Wir haben viel Training und kann sich Zeit nehmen. Diesmal war es nur eine Sitzung, da ist man gleich mehr bei der Sache als zu Beginn eines normalen FT1."

Natürlich ist der sportliche Aspekt nur einer von vielen. Albon gibt zu bedenken: "Ich weiß nicht, wie es für euch ausgesehen hat, ob es langweilig war oder nicht. Bei 'Doubleheadern' zu 100 Prozent. Da brauchen wir beim zweiten Rennen keinen Freitag. Aber ich glaube, wir brauchen die Einnahmen aus den TV-Geldern. So gesehen sind die Freitagstrainings nicht schlecht."

Auch könnten die Promoter der einzelnen Rennen weniger Tickets verkaufen, wenn der Freitag wegfällt. Das würde wiederum dazu führen, dass Liberty Media bei den Antrittsgeldern zurückschrauben müsste.

Andererseits verfolgt Liberty bekanntlich den Plan, bis zu 25 Formel-1-Rennen im Jahr auszurichten. Das wäre bei einem Format mit zwei Tagen sicherlich realistischer für die Teams als mit dem bisherigen Format.

Eine Änderung am Format gibt es bereits in naher Zukunft: Ab 2021 soll der bisherige Donnerstag in den Freitag gequetscht werden. Die Netto-Trainingszeit bleibt jedoch unverändert. Womöglich gibt der Eifel-Grand-Prix nun aber doch nochmal Anlass zum Nachdenken ...

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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