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Warum die Formel E in Monaco ein ganz anderes Gesicht an den Tag legen wird

In der Formel E will plötzlich keiner mehr ein Rennen anführen - Der neuerliche Energiespar-Trick wird beim Rennen im Fürstentum aber wohl ein Ende haben

Warum die Formel E in Monaco ein ganz anderes Gesicht an den Tag legen wird

Die neuen Gen3-Maschinen für 2023 haben in der Formel E in dieser Saison für viele Überholmanöver gesorgt - offenbar zu viele. Bei Fahrern hat sich die Taktik eingeschlichen, hinter ihren Rivalen Energie zu sparen. Das einzigartige Layout der Rennstrecke von Monaco wird das an diesem Wochenende auf die Probe stellen.

Es ist eine doch recht unglaubliche Ironie, dass nach dem langweiligen Grand Prix von Aserbaidschan, der bei den meisten Formel-1-Fans deutlich zu wünschen übrigließ, genau die gleichen Leute an diesem Wochenende die Formel E kritisieren werden, allerdings aus genau dem gegenteiligen Grund.

Während in der Formel 1 Überholmanöver das Sahnehäubchen sind, kann man das von der rein elektrisch betriebenen Einsitzer-Meisterschaft, die an diesem Wochenende in Monaco die zweite Saisonhälfte einläutet, sicher nicht behaupten.

190 Überholmanöver bei Berlin-E-Prix

Denn die Statistik lügt nicht. Beim ersten Rennen des Berlin-E-Prix im vergangenen Monat wurden insgesamt 190 Überholvorgänge registriert, davon 23 Führungswechsel - eine beeindruckende Zahl für ein Rennen, das nicht einmal eine Stunde dauerte.

Die Kritiker der Meisterschaft sind der Meinung, dass die Formel E zu beliebig ist. Und um fair zu sein: Sie haben bis zu einem gewissen Grad Recht.

Sicherlich wollen alle Motorsportfans spannende Rennen sehen, aber diese Rekordzahlen sind leicht verfälscht, da die Fahrer während des Rennens zwei Attack-Modes aktivierten, die sie zwischenzeitlich zurückwarfen. Als echtes Überholmanöver kann die Fahrt durch die Aktivierungszone also nicht gelten.

Die Formel E mit dem belgischen Kreis wie im Radsport

Dass es deutlich mehr Überholmanöver gibt, ist letztlich eine Folge der für 2023 geplanten neuen Gen3-Autos, die deutlich mehr Luftwiderstand haben als ihre Vorgänger. Dadurch wird der Effekt des Windschattenfahrens verstärkt. Windschattenfahren ist im Motorsport nichts Neues und es gibt viele Beispiele, vor allem bei Ovalrennen, bei denen sich die Fahrer hinter ihre Rivalen setzen, um Kraftstoff - oder im Fall der Formel E elektrische Energie - zu sparen.

So kommt einem ein Rennen bei den Elektro-Flitzern eher wie ein Radrennen vor, bei die Fahrer in einer Art Rochade Führungswechsel durchführen, um ihre Kräfte zu sparen im Fahrtwind. Aber während die allgemeine Natur des Radsports und der Ovalrennen es den Fahrern erlaubt, sich im Feld beinahe nach Belieben zu positionieren, kann das Gleiche nicht für Rennen auf einem Straßenkurs gesagt werden, die eine Hauptstütze des Formel-E-Kalenders sind.

Die Fahrer gehen vor den Bremszonen früher vom Gas, um Energie zu sparen. Dadurch schließt das hinterherfahrende Fahrzeug schneller auf. Dieser Fakt veranlasste den amtierenden Champion Stoffel Vandoorne zu der Aussage, dass es in Sao Paulo "einige Fälle gab, in denen es ziemlich gefährlich war", weil er immer früher vom Gas ging, um anderen die Führung zu überlassen.

Gefährlicher Ziehharmonika-Effekt entsteht

Es ist definitiv spektakulär zu sehen, wie Autos mehrere Positionen auf einmal wechseln. Doch es ist alles andere als ungefährlich, zumal es schon eine Reihe von Unfällen aufgrund des extremen Ziehharmonika-Effekts gab.

Hinzu kommt das Prinzip, nicht vorne fahren zu wollen, was völlig dem Ethos widerspricht, mit dem alle Fahrer während ihrer Nachwuchskarriere aufgewachsen sind. Für die meisten der aktuellen Formel-E-Fahrer ist das etwas, das sie in den letzten Runden deutlich zu stören begann.

Es besteht jedoch die Hoffnung, dass sich der Rennstil in dem Maße, in dem die Teams mit den neuen Autos zurechtkommen, wieder auf etwas Traditionelleres zurückbesinnt. Nick Cassidy hat sich mit seinem und Envisions erstem Saisonsieg beim zweiten Berlin-E-Prix in den Titelkampf gefahren. Er legte eine dominante Leistung an den Tag, die umso beeindruckender war, weil er in den letzten 16 Runden in Führung lag.

"Nicht in Führung sein wollen" ist in Mode gekommen

Der Kiwi wurde nicht ein einziges Mal überholt. Obwohl er hinterher zugab, dass er nicht so lange führen wollte, konnte er genug Energie sparen und gleichzeitig ein starkes Tempo halten, um seine Führung auszubauen.

"Das zeigt, dass die Sache mit dem 'Nicht in Führung sein wollen? vielleicht ein bisschen übertrieben ist", sagt Cassidy. Der 28-Jährige liegt nun nur noch vier Punkte hinter dem Gesamtführenden Pascal Wehrlein.

Während der Jaguar-Antriebsstrang im Heck des Envisions sich zu einem der besten in der Meisterschaft entwickelt hat, ist Cassidys Leistung in Berlin ein Beweis dafür, dass es vielleicht gar nicht so oft nötig ist, sich zurückfallen zu lassen.

Positionstausch in Monaco nicht so leicht möglich

Die eigentliche Bewährungsprobe findet jedoch an diesem Wochenende beim Monaco-E-Prix statt. Überholen gilt in der Formel 1 auf den Straßen des Fürstentums als nahezu unmöglich, obwohl die letztjährige Formel-E-Veranstaltung bewiesen hat, dass das nicht der Fall ist. Die Strecke in Monte Carlo könnte dennoch sicherlich dazu beitragen, dass die Fahrer sich nicht immer zurückfallen lassen, um Energie zu sparen.

 

 

Nicht nur, dass der Windschatten aufgrund des Mangels an Geraden im Vergleich zu anderen Formel-E-Austragungsorten nicht so stark sein wird. In Monaco fehlt schlichtweg der Platz für Positionsänderungen - jedenfalls nicht ohne Kontakt mit der Leitplanke.

 

Cassidys Aussage wird an diesem Wochenende sicherlich auf die Probe gestellt werden. Abgesehen davon wird es auch sportlich ein Rennen, das den Ton für den Rest der Saison angeben könnte.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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