Formel-1-Liveticker: Vettel hat keine Lust mehr auf Mittelfeld
Feierabend!
Und damit sind wir auch am Ende unseren heutigen Tickers angekommen. Morgen geht es noch einmal rund, bevor wir uns anschließend ins rennfreie Wochenende verabschieden. Hab noch einen schönen Donnerstag und bis dann!
Horner lobt "Respekt" zwischen Verstappen und Leclerc
Obwohl sich die beiden in diesem Jahr quasi an jedem Wochenende auf der Strecke duellieren, ist der Kampf zwischen Verstappen und Leclerc bislang immer fair geblieben. Lob gibt es dafür von Christian Horner.
"Ich glaube, zwischen den beiden gibt es einen großen Respekt. Sie fahren bereits seit vielen Jahren und ich denke, sie genießen es, gegeneinander zu kämpfen", so der Red-Bull-Teamchef.
Zu Kartzeiten war das nicht immer so. Aber darüber können die beiden mittlerweile lachen ...
Warum ist McLaren so inkonstant?
In Imola fuhr Norris noch auf das Podium, in Miami erlebte McLaren dann eine komplette Nullnummer. Und auch zuvor waren die Leistungen 2022 bisher eher schwankend. Hat das etwas mit dem neuen Reglement zu tun?
"Es liegt nicht unbedingt spezifisch an diesen Regeln", winkt Andreas Seidl ab und erinnert: "Das haben wir auch schon in den vergangenen Jahren gesehen." So habe man 2021 zum Beispiel in Monza gewonnen.
Auf anderen Strecken habe man dagegen größere Probleme gehabt. Das sei auch 2022 nicht anders. In der Weltmeisterschaft hilft diese fehlende Konstanz aber natürlich nicht. Mal schauen, wo McLaren in Spanien steht.
Mercedes seit 2017 ungeschlagen
Nächste Woche könnte in Barcelona eine beeindruckende Serie enden. In Spanien sind Mercedes und Hamilton nämlich seit mittlerweile fünf Jahren ungeschlagen! Der Rekordchampion gewann dort seit 2017 jedes Rennen.
Und wären er und Teamkollege Nico Rosberg 2016 nicht kollidiert, wäre Mercedes dort in der Hybridära wohl sogar noch komplett ungeschlagen, denn auch 2014 und 2015 konnte man den Großen Preis von Spanien gewinnen.
Eine Serie, die angesichts der aktuellen Mercedes-Form 2022 vermutlich reißen dürfte.
Foto: Motorsport Images
Szafnauer: FIA sollte sich das ansehen
Nach den Unfällen von Sainz und Ocon in Miami kritisierten die Piloten, dass an der Unfallstelle eine ungesicherte Betonmauer stand. Auch Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer fordert von der FIA, sich das noch einmal anzusehen.
"Meine persönliche Meinung ist, dass es sicherer gewesen wäre, wenn wir dort eine TecPro-Barriere gehabt hätten", so Szafnauer, der weiß: "Es ist nicht der Job der FIA, Autos zu beschützen."
"Aber das Beschützen von Autos und Fahrern ist eng miteinander verbunden", betont der Teamchef und stellt klar: "Wenn das Auto beschädigt wird, dann kann sich auch der Fahrer verletzen."
Sowohl Sainz als auch Ocon waren nach ihren Abflügen im Training am Sonntag nicht komplett fit.
Foto: Motorsport Images
Wann kommen die ersten Motorenstrafen?
Wir haben zwar erst fünf von 23 Rennen hinter uns. Aber lange kann es eigentlich nicht mehr dauern, denn mehr als die Hälfte der 20 Fahrer ist bei mindestens einem Motorenteil bereits am erlaubten Maximum angekommen.
Elf Piloten droht in dieser Hinsicht beim nächsten Wechsel eine Strafe. Nimmt man das Getriebe dazu, sind es sogar zwölf der 20 Fahrer. Der einzige(!) Fahrer, bei dem 2022 noch gar nichts getauscht wurde, ist Hamilton.
Eine Übersicht über die Situation bei allen 20 Piloten gibt es hier!
Heute vor 31 Jahren ...
... rundete Ayrton Senna einen perfekten Saisonstart ab. Der spätere Weltmeister gewann den Großen Preis von Monaco 1991 - und damit das vierte von vier Saisonrennen. Nur zwei Fahrer legten in der Formel-1-Geschichte je einen besseren Start hin!
Nigel Mansell (1992) und Michael Schumacher (2004) konnten sogar die ersten fünf Rennen einer Saison gewinnen. Fünf Siege in Folge gelangen Senna in seiner ganzen Karriere nie. Das war nur den folgenden Fahrern vorbehalten:
Foto: LAT
Nur acht Fahrer haben es in der Geschichte der Formel 1 geschafft, fünf oder mehr Rennen hintereinander zu gewinnen. Die erste Serie dieser Art eröffnet Ferrari-Pilot Alberto Ascari beim dritten Grand Prix der Saison 1952 in Spa-Francorchamps. Ja, die Eau Rouge gab es damals schon!McLaren: Werden Getriebe immer selbst bauen
Einige Teams kaufen das Getriebe im Paket mit dem Motor ein. Für McLaren wird das allerdings auch in Zukunft kein Thema sein. "Das Getriebe ist definitiv etwas, das wir immer selbst bauen werden", stellt Andreas Seidl auf Nachfrage klar.
"Das Getriebe kann auch bei der Performance einen Unterschied machen", erklärt der McLaren-Teamchef. Daher sei ein Einkauf keine Option - auch wenn das unterm Strich möglicherweise günstiger wäre, als selbst eines zu bauen.
Brundle: Russell kommt besser klar als Hamilton
Die Frage kam in den vergangenen Wochen häufiger auf: Kann Russell durch seine Erfahrungen bei Williams besser mit dem schwierigen Mercedes umgehen? "Ich denke, George kommt besser mit einem schlechten Auto klar als Lewis", sagt Martin Brundle.
Der Sky-Experte erklärt: "Er musste drei Jahre lang einen Williams meistern und hat bessere Ergebnisse geholt, als der eigentlich zugelassen hätte." Er sei daher "überhaupt nicht überrascht", dass Russell Hamilton das Leben bei Mercedes schwermache.
"Das ist genau das, was ich von ihm erwartet hatte", so Brundle. In Miami konnte Russell Hamilton bereits im vierten Rennen in Folge hinter sich lassen.
Was macht eigentlich ...?
Ihr erinnert euch an Sergei Sirotkin? Der Russe fuhr 2018 eine Formel-1-Saison für Williams. Im unterlegenen FW41 reichte es aber nur zu einem einzigen Zähler in 21 Rennen, dann war seine Karriere in der Königsklasse auch schon wieder vorbei.
Nun hat der 26-Jährige einen neuen Job beim russischen Automobilverband angenommen. Er ist dort seit dem 1. Mai "Executive Director", was sich am besten mit Geschäftsführer übersetzen lässt.
Sein neuer Job ist Teil einer größeren Umstrukturierung im russischen Verband. Aktuell dürfen keine Sportler unter russischer Flagge an offiziellen FIA-Rennserien teilnehmen.
Foto: Motorsport Images
#FragMST
Auch das passt gut zum heutigen Thema: Josefine möchte wissen, was ein Verkauf von Aston Martin an Audi für Auswirkungen auf die Fahrer hätte. Dazu muss man wissen, dass Audi nicht vor 2026 in die Formel 1 einstiegen würde.
Grundsätzlich wünscht man sich dort einen deutschen Fahrer. Aber 2026 wäre Vettel bereits 39 Jahre alt. Eher unwahrscheinlich, dass er dann noch in der Formel 1 fahren wird. Ihn würde das also wohl sowieso nicht betreffen.
Und bei Lance Stroll gilt es als sicher, dass er weiterhin für das Team fahren wird, solange sein Vater dort das Sagen hat. Sollte man das Team aber komplett verkaufen, wäre seine Zukunft ungewiss. Das sind aktuell aber alles nur Spekulationen.
Was wir zum Thema Aston Martin und Audi wissen, kann man hier nachlesen!
Auch Alfa Romeo mit "großem" Barcelona-Update
Nicht nur Aston Martin wird neue Teile mit nach Spanien bringen. "Wir werden ein großes Update haben", kündigt Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur an. Man werde einen neuen Unterboden aber auch weitere Teile ans Auto bringen.
Xevi Pujolar ergänzt, dass es nicht das Ziel des Barcelona-Updates sei, anschließend ganz vorne anzugreifen. "Für die Meisterschaft sind unsere realistischen Ziele Alpine, AlphaTauri und McLaren", betont er.
Ferrari, Red Bull und auch Mercedes seien im Normalfall zu weit weg. Daran wird wohl auch das Update nichts ändern, weshalb es auch für Barcelona wieder das Ziel sei, an der Spitze des Mittelfelds zu stehen - wie auch zuletzt in Miami.
In der WM liegt Alfa Romeo aktuell auf P5. Auf McLaren davor fehlen 15 Zähler.
Haben Schumacher & Vettel eine Zukunft in der F1?
Diese Frage passt natürlich gut zu unserem großen Thema am heutigen Donnerstag. Und genau die - und viele weitere - haben wir Formel-1-Experte Marc Surer auch in unserem neuen Video gestellt!
Was macht Schumacher gut? Was für eine Karriere trauen wir ihm in der Formel 1 zu? Und was würde Surer tun, wäre er an Vettels Stelle, im Hinblick auf den Ende dieses Jahres auslaufenden Vertrag?
Chefredakteur Christian Nimmervoll klärt im Gespräch zunächst die Frage, wer schuld war an der Kollision des Haas- und des Aston-Martin-Piloten beim Grand Prix von Miami. Aber wir beleuchten auch das "Big Picture".
Tsunoda rätselt über schwache Performance
Der Japaner startete am Sonntag in Miami von P9. Im Rennen ging es dann für ihn aber nur rückwärts und er blieb ohne Punkte. Eine Erklärung hat er dafür nicht. "Ich weiß es nicht", zuckt er die Schultern.
Er habe von Anfang an "keine Pace und keinen Grip" gehabt. "Es war das komplette Gegenteil von der Situation in Imola", grübelt er. Dort hatte er als Siebter noch das beste AlphaTauri-Ergebnis der bisherigen Saison geholt.
Stattdessen sei es wieder ähnlich wie zuvor in Melbourne gewesen. Die Reifen hätten ab der zweiten Runde Graining gehabt. "Wir müssen analysieren, was da das Problem war", erklärt Tsunoda.
Miami war das erste Rennen 2022, in dem AlphaTauri ohne Punkte blieb.
Villeneuve: Sainz nicht auf Leclercs Level
Der Weltmeister von 1997 glaubt, dass sich der WM-Kampf in diesem Jahr zwischen Verstappen und Leclerc entscheiden wird. "[Beide Teams] haben einen Leader, der nicht vom Team bestimmt wurde - sondern auf der Strecke", so Villeneuve.
In seiner Kolumne auf 'Formule1.nl' schreibt er: "Verstappen und Leclerc sind auf natürlichem Weg die Nummer 1 geworden. [...] Carlos Sainz und Sergio Perez, nennen wir sie 'Sidekicks', können Rennen gewinnen."
"Aber sie sind nicht auf dem Level der jeweiligen Nummer-1-Fahrer", steht für ihn fest.
Mercedes: Was war beim Safety-Car los?
Wir erinnern uns: Hamilton war am Sonntag nicht glücklich darüber, dass das Team ihm die Entscheidung darüber überlassen wollte, ob er während der Safety-Car-Phase an die Box kommen soll. Am Funk entstand ein kleiner Streit.
"Auf der Strecke hast du nicht alle Informationen", erklärt Hamilton selbst und ergänzt: "Wenn du also die Verantwortung hast, eine Entscheidung zu treffen, dann fühlt es sich an, als würdest du zocken. Und das mag ich nicht."
Nun hat sich auch Mike Elliott dazu geäußert. Man habe Hamilton nach seiner Meinung gefragt, "weil es keine richtige oder falsche Antwort gab." Hätte man Hamilton an die Box geholt, hätte er die Position an Russell verloren.
Hätte man ihn nicht geholt, was letztendlich auch der Fall war, wäre er zwar vor Russell geblieben, hätte aber die älteren Reifen gehabt. "Manchmal hat der Fahrer im Auto ein besseres Gefühl", so Elliott.
Doch letztendlich habe es einfach keinen zufriedenstellenden Ausweg gegeben.
Heute vor 9 Jahren ...
... gewann Fernando Alonso für Ferrari den Großen Preis von Spanien 2013. Kaum zu glauben: Es war tatsächlich der bis heute letzte Formel-1-Sieg des zweimaligen Weltmeisters!
Passend dazu fällt mir diese Fotostrecke ein. Denn sollte Alonso irgendwann noch einmal einen Grand Prix gewinnen, würde er es in dieser auf Platz eins schaffen - und zwar mit Abstand ...
Foto: LAT
Platz 10: Mike Hawthorn (3 Jahre, 8 Monate, 12 Tage zwischen Spanien 1954 und Frankreich 1958)Brundle: Neuer Mercedes bleibt ein "Rätsel"
Toto Wolff betonte am Wochenende, dass Mercedes das aktuelle Konzept nicht aufgeben werde. "Wir glauben, dass unser Konzept das Potenzial hat, dass wir vorne mitfahren können", stellte der Teamchef in Miami klar.
Und auch Sky-Experte Martin Brundle glaubt: "Es steckt irgendwo ein gutes Auto drin. Es ist nur einfach sehr gut versteckt." Und genau das sei das Problem. Denn der W13 sei in diesem Jahr "ein schlichtes Rätsel".
Gleichzeitig sei Miami das Wochenende gewesen, dass Mercedes wohl die bislang meisten Sorgen gemacht habe, weil man nach Russells Bestzeit am Freitag anschließend wieder komplett abgestürzt sei.
"Und das Team wusste einfach nicht, warum das so war", so Brundle. Daran hat sich bekanntlich nichts geändert.
Analyse: Was wirklich los war mit dem Asphalt
Der Asphalt war in Miami ein großes Thema am Wochenende. Viele Fahrer empfanden diesen als nicht würdig für die Formel 1. Doch was war genau das Problem? Und wie lässt sich das für die Zukunft beheben?
In dieser Analyse liefern wir Antworten auf die wichtigsten Fragen!
Red Bull: Kein Übergewicht mehr ab Barcelona?
Das kündigt zumindest Helmut Marko an. Gegenüber 'F1-Insider.com' verrät der Österreicher: "[In Spanien] starten wir mit neuen Teilen, mit denen wir endlich auf unser Optimalgewicht kommen können."
"Bisher lagen wir relativ deutlich über dem geforderten Mindestgewicht von 798 Kilogramm", erinnert er. Bei Ferrari dürfte man überrascht sein, dass der Red Bull in Barcelona schon wieder ein Update bekommt.
Denn Teamchef Mattia Binotto wunderte sich angesichts der Budgetobergrenze bereits zuletzt über das hohe Entwicklungstempo von Red Bull.
Gute TV-Quoten in den USA
Laut Angaben von 'ESPN' sahen am Sonntag im Schnitt 2,6 Millionen Menschen den Miami-GP im US-Fernsehen. Das sei die größte Zuschauerzahl, die jemals ein Sender bei einem Formel-1-Rennen, das live übertragen wurde, erreicht habe.
Ein voller Erfolg also für die Königsklasse. Aber um die Zahlen einmal etwas einzuordnen: Der Super Bowl wird in den USA regelmäßig von mehr als 100 Millionen Fans verfolgt. In diesem Jahr waren es 101 Millionen.
Die Formel 1 erreichte also gerade einmal gut 2,5 Prozent davon.
Heute vor 20 Jahren ...
... gab es in Spielberg eine der bekanntesten Stallordern der Formel-1-Geschichte. Bei den Worten "Let Michael pass for the championship!" wissen alle langjährigen Formel-1-Fans sofort, was gemeint ist. Hier ein paar Lesetipps zu dem Thema:
Ferrari-Stallorder 2002: Ein Österreich-Eklat für die Ewigkeit
"Let Michael pass": Von einem ganzen Saal ausgebuht
"Let Michael pass": Warum Jean Todt keine Reue empfindet
Ferrari-Stallorder 2002: Der wahre Hintergrund der FIA-Strafe
Foto: LAT
Ferrari sorgte in Sotschi 2019 für heftige Diskussionen, als man Sebastian Vettel anwies, Charles Leclerc die Führung zu überlassen. Der Deutsche widersetzte sich, und Ferrari drehte die Positionen später an der Box. In der Geschichte der Formel 1 nicht das erste Mal, dass eine Stallregie für Schlagzeilen sorgte ...