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Ende des ADAC GT Masters: Wer profitiert davon eigentlich?

Das ADAC GT Masters ist zu Grabe getragen: Die Teamchefs sehen neben dem Prototype-Cup-Germany noch einen weiteren Gewinner dieser Entwicklung

Ende des ADAC GT Masters: Wer profitiert davon eigentlich?

Ende des ADAC GT Masters: Wer profitiert davon eigentlich?

Das ADAC GT Masters wird in seiner bisherigen Form nicht mehr fortgeführt. Im Zuge der Umstrukturierung seiner Plattform lässt der ADAC seine bisherige GT3-Serie mit den LMP3-Autos des Prototype-Cup-Germany zur DTM Endurance vereinen. Das GT-Masters geht als Verlierer aus dem Kauf der DTM-Markenrechte hervor.

Andere Rennserien hingegen werden vom Ende der bisherigen Deutschen GT-Meisterschaft profitieren. Aus Sicht der meisten GT-Masters-Teamchefs ist hier zuallererst der Prototype-Cup-Germany zu nennen, den der ADAC zusammen mit dem niederländischen Promoter Creventic in der abgelaufenen Saison zum ersten Mal ausschrieb.

"Mit den LMP3-Fahrzeugen ist es natürlich auf gewissen Strecken nicht gerade optimal in Sachen Verkehr, und auf den meisten Strecken stehst du dahinter. Das heißt nicht nur, dass du in der zweiten Liga fährst, sondern innerhalb der zweiten Liga auch nochmals in der zweiten Liga", so Emil-Frey-Direktor Lorenz Frey-Hilti zu 'Motorsport-Total.com'.

Mit LMP3: "Zweite Liga innerhalb der zweiten Liga"

Das ist ein Problem für die GT3-Klasse der DTM Endurance. Denn in der neuen Serie nach Le-Mans-Vorbild geht es nicht mehr um Gesamt-, sondern um Klassensiege. Entsprechend rücken die GT3-Teams aus dem Fokus, worauf Philipp Zakowski hinweist: "Man ist jetzt eine Rahmenserie und fährt hinter LMP3-Autos her. Die werden schneller sein, das ist ja klar."

Der ZVO-Teamchef weiter: "Die Charakteristik des Autos macht das schon aus. Allein die TV-Zeiten für so ein GT3-Auto dann im Rahmenprogramm der DTM, denke ich, hat einfach das ADAC GT Masters beerdigt." Christian Land sieht noch ein weiteres Problem.

Einerseits wirkt sich das für die Teams negativ auf die TV-Zeit aus, "andererseits auf die Fahrersuche und Finanzierung", sagt der Land-Motorsport-Teamchef. "Uns Teams werden die Argumente genommen, was noch für ein Cockpit in einem GT3-Fahrzeug spricht. Wer um den Gesamtsieg kämpfen will, kann das für weniger Geld in einem LMP3-Auto."

DTM Endurance: GT3 nicht viel langsamer als LMP3

Der Kalender des Prototype-Cup-Germany umfasste in diesem Jahr vier Stationen, darunter drei, die auch vom ADAC GT Masters bereist wurden. Im Rahmenprogramm der Deutschen GT-Meisterschaft fuhr man zwei Mal, nämlich auf dem Lausitzring und in Hockenheim. Der Zeitenvergleich zwischen LMP3 und GT3 ist dort also am repräsentativsten - und der Unterschied ist nicht sonderlich groß, wie die folgende Gegenüberstellung zeigt.

Prototype-Cup-Germany vs. ADAC GT Masters - Schnellste Zeiten des Wochenendes:

Lausitzring: 1:20.901 Minuten (LMP3) / 1:21.853 Minuten (GT3)

Hockenheim: 1:35.846 Minuten (LMP3) / 1:37.899 Minuten (GT3)

Nürburgring: 1:20.055 Minuten (LMP3)* / 1:25.544 Minuten (GT3)

*LMP3 fuhr die schnellere Motorrad-Variante der NGK-Schikane

Viele Teams "schielen" in Richtung GT-World-Challenge

Darüber hinaus sehen einige Teamchefs auch die SRO-Motorsports-Group rund um GT-Papst Stephane Ratel, mit der der ADAC seit Jahren in Sachen Kalenderplanung und Balance of Performance kooperiert, als großen Gewinner der neuen Motorsport-Landschaft in Deutschland an. Vor allem die GT-World-Challenge Europe könnte sich über Zulauf freuen.

24h Spa, Start, 2022

Die SRO (hier der Start zu den 24h Spa 2022) kann mit Zulauf rechnen

Foto: SRO

"Viele Teams, die jetzt eigentlich bis dato im ADAC GT Masters waren, und auch weiterhin ein Betätigungsfeld haben wollen in der GT3, schielen jetzt sehr stark in Richtung SRO, die vorher mit dem ADAC in Verbindung waren und sich eigentlich in Richtung ADAC committet hätten", argumentiert Rutronik-Racing-Teamchef Fabian Plentz.

"Ich glaube, dass die Teams, die in der DTM keine Betätigung finden, weil sie auch keinen Platz kriegen, nicht in die DTM Endurance gehen, sondern in Richtung SRO. Ich könnte mir vorstellen, dass die GTWC-Sprint vom Niveau her wieder ein bisschen angehoben wird, weil dann doch der eine oder andere da vielleicht noch reingeht", meint Plentz.

Dass er den Sprint-Cup der GT-World-Challenge Europe ins Spiel bringt, kommt nicht von ungefähr. Immerhin ist das Konzept dort dasselbe, wie im bisherigen ADAC GT Masters: Zwei Rennen pro Wochenende zu je einer Stunde mit zwei Fahrern pro Auto, einem Boxenstoppfenster zwischen Minute 25 und 35, und einem Tankverbot.

ADAC-Plattform war für Emil Frey "eigentlich perfekt"

Auch Car-Collection-Team-Manager Denis Ferlemann bringt die SRO-Serie ins Gespräch: "Zwangsläufig werden Teams und Fahrer sich umorientieren, da auch nicht jeder das Budget hat um in der DTM zu fahren. Ob dies dann die GT-World-Challenge Europe sein wird oder vielleicht noch eine ganz andere Serie, da ist vieles möglich."

Und auch für Frey-Hilti, der mit Emil Frey Racing vor einem Jahr erst ins ADAC GT Masters gekommen ist, ist der reine Fokus auf das SRO-Universum "sicherlich eine Option". Dabei bedauert er das Ende der bisherigen Deutschen GT-Meisterschaft sehr, denn: "Für uns, für die Emil-Frey-Gruppe, für das Team war die ADAC-Plattform perfekt."

Ein Ende des bisherigen ADAC GT Masters fände Frey-Hilti "eigentlich extrem schade, weil wir vergangenes Jahr wirklich enorm Freude hatten an der Plattform. Wir hatten auch im deutschsprachigen Raum enorm positives Feedback von den Gästen. Wir hatten über 800 VIP-Gäste an den Rennstrecken. Auch die [gute] TV-Präsenz und alles."

Mit Bildmaterial von European Le Mans Series.

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