Formel-1-Liveticker: Wolff vs. Binotto: Darum ist die Beziehung unterk
Genügend Bier fürs Wochenende!
Mit diesen wunderbaren Impressionen von Valtteri Bottas' Ausflug und der Gewissheit, dass Daniel Ricciardo genügend Bier fürs Wochenende zu Hause hat, kann sich Maria Reyer beruhigt in den Feierabend verabschieden. Ich wünsche ein schönes Wochenende (mit MotoGP, Le Mans und noch mehr Motorsport!) - wir lesen uns hoffentlich an dieser Stelle am Montag wieder!
F1-Historie im Video: Die Aston-Martin-Story
Wo wir wieder bei Sebastian Vettel angelangt sind, wollen wir sogleich auch noch auf die Geschichte seines zukünftigen Rennstalls in der Formel 1 blicken. Aston Martin war bereits in den Anfangsjahren der Königsklasse immer mal wieder mit dabei, trotzdem sind bislang noch keine WM-Punkte dabei rausgesprungen - das wird sich 2021 wohl ändern.
Aston Martin war schon einmal in der Formel 1 vertreten – aber wann? Wie lange? Und mit welchem Erfolg? Unser Video blickt zurück auf die kurze Aston-Martin-Geschichte im Grand-Prix-Sport!
"Ich will mich übergeben!"
Sebastian Vettel und Charles Leclerc hatten in Mugello kaum Grund zur Freude. Die beiden landeten zwar in den Punkterängen, fünf Zähler dürften den Ansprüchen der beiden aber nicht genügen. Mehr Spaß hatten der Deutsche und der Monegasse hingegen bei einem etwas anderen Demorun ...
Hill: Habe Ayrton um Hilfe gebeten
Gestern hat Damon Hill seinen 60. Geburtstag gefeiert. Daher wollen wir auf einen sehr bedeutenden Tag in seiner Karriere zurückblicken: den 6. November 1994, der Tag des Grand Prix von Japan. Im WM-Duell gegen Michael Schumacher konnte der Brite an jenem verregneten Sonntag den ersten Matchball abwehren. 81:86 führte der Benetton-Pilot die WM vor dem vorletzten Saisonrennen an. Im Regenchaos in Suzuka konnte sich schließlich der Brite durchsetzen - mit einer entfesselnden Fahrt an der Spitze.
"Ich habe [während des Rennens] zu Ayrton gesprochen und gemeint: 'Schau, wenn du da oben bist, dann könntest du mir doch ein wenig helfen'. Dann weiß ich nur noch, wie ich durch die S-Kurven fliege. Wie wenn jemand meinen Fuß steuern und der einfach immer auf dem Gaspedal bleiben würde", schildert Hill kürzlich im 'Autosport'-Podcast. Diese Erfahrung werde er nie vergessen. "Das war, als hätte ich meine Instinkte das Auto fahren lassen." Er ist immer noch stolz auf dieses Rennen - auch wenn es am Ende nicht zum WM-Titel gereicht hat.
- 1994: Ein Japan-Grand-Prix für die Ewigkeit
F1-Technik im Video: Viel heiße Luft!
Mein Kollege Stefan Ehlen hat sich den Doppeldiffusor und seine Nachfolger bis 2014 in diesem Video noch einmal ganz genau angesehen. Er erklärt uns, wie die Technik funktioniert hat und welche kreativen Lösungen die Teams nach dem ersten Verbot gefunden haben. Sehr spannend!
Unser Technikvideo erklärt die Geschichte des Doppeldiffusors und wie die F1-Teams Abgas zum Gewinn von Abtrieb einsetzten.
Regeländerung: Ist Vettel deshalb langsamer?
Wir bleiben in der Vergangenheit und schauen auf das Jahr 2009. Eine Reglementänderung machte den berühmten Doppeldiffusor möglich. BrawnGP, Williams und Toyota hatten diese technische Konstruktion beim Saisonauftakt am Start. Eine neue Ära wurde eingeleitet, und bis Ende 2014 sollte Sebastian Vettel der große Dominantor sein. Doch dann kam die Regeländerung, die zu den aktuellen Boliden führte - und der Heppenheimer konnte nicht mehr an seine WM-Erfolge anknüpfen.
Hat sich durch die Änderungen auch am Fahrstil etwas geändert? "Es gibt ein paar Veränderungen", bestätigt Daniel Ricciardo, damaliger Teamkollege des Deutschen. Er berichtet: "Die Art, wie man eine Kurve attackiert, ja sogar wie und wann man runterschaltet, haben sich geändert. Meiner Erinnerung nach war es vor allem der Kurveneingang, den man anders gefahren ist", so der Australier.
Dem hält der erfahrene Kimi Räikkönen entgegen: "Ich glaube nicht, dass die Änderungen am Diffusor oder am Reglement den Fahrstil verändert haben. Eher die Reifen, die machen den Unterschied aus." Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt nicht, dass die Form des Deutschen in den vergangenen Jahren mit den vielen Regeländerungen zu tun hat. "Wir sehen im Moment einfach nicht den wahren Sebastian."
Zeitreise: Wie sich der F1-Kalender verändert hat
Die Saison 2020 ist schon ziemlich verrückt, so viel steht fest. Aber schon in der Vergangenheit hat sich der Rennkalender immer mal wieder verändert. Wie sehr, das hat sich mein Kollege Norman Fischer in dieser Fotostrecke genauer angeschaut:
Fotostrecke: Die Veränderungen im Formel-1-Kalender der vergangenen 20 JahreFoto: Chris Schotanus
Mit Zandvoort und Vietnam hätte es 2020 zwei neue Rennen geben sollen. Stattdessen ist der Kalender aufgrund der Corona-Pandemie so bunt durchgemischt wie noch nie. Wir schauen uns an, wie sehr sich der Kalender in den vergangenen 20 Jahren von Saison zu Saison verändert hat.Horner: Mit Bernie hatten wir mehr Spaß
Red Bull hat als erstes Team das neue Concorde-Agreement unterzeichnet. "Es hat deutlich weniger Spaß gemacht, mit Chase statt mit Bernie zu verhandeln, aber er war extrem fair und es gibt nun eine andere Verteilung", kommentiert Christian Horner die Diskussionen der vergangenen Monate. Aus Red-Bull-Perspektive fühle sich dieses Agreement nun "weniger bindend" an, fügt der Brite hinzu. Schließlich gibt es nun eine Ausstiegsklausel.
Darauf angesprochen meint Horner: "Ich werde keine der Informationen in dieser Vereinbarung preisgeben. Aber ich denke, dass früher Garantien der Muttergesellschaft gegeben werden mussten, was bei dieser Vereinbarung nicht der Fall war."
Concorde-Agreement: Ferrari zufrieden
"Die Diskussionen waren immer sehr konstruktiv und positiv." So beschreibt Mattia Binotto die Verhandlungen über das neue Concorde-Agreement. Schon von Beginn an habe die Formel 1 die "Besonderheit" der Marke Ferrari anerkannt, betont er. Daher gab es auch keine "Konflikte", was die Ausnahmeregelungen für die Italiener betrifft. Die Verhandlungen hätten aus einem anderen Grund länger gedauert: "Es musste die Balance zwischen den Teams und dem Gesamtpaket sichergestellt werden vor der Unterzeichnung."
Die Bedeutung von Ferrari für die Formel 1 drückt sich vor allem in einer Sonderstellung der Italiener aus, das Veto-Recht hat die Scuderia behalten. "Eine Sonderregelung wie für Ferrari, die nicht mit Performance zusammenhängt, sondern eine Marketingzahlung ist, gibt es sonst nicht", erklärt Toto Wolff auf Nachfrage. Mercedes selbst ist nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis. "Alle Parteien sind vermutlich, oder die meisten von den führenden Teams und Liberty, sind wahrscheinlich vom Tisch aufgestanden, nicht ganz zufrieden. Und meistens ist das der vernünftigste Ausgang."
Ricciardo: Was er 2020 am meisten vermisst
Daniel Ricciardo hat wieder einmal einen Tagebuch-Eintrag verfasst. Diesmal geht es darum, was er an der Formel 1 2020 am meisten vermisst. Punkt 1: Die Fans. "Es gibt sehr viele Momente an jedem Wochenende, wo man mitkriegt, dass keine Fans da sind." Vor allem vor und nach dem Rennen sei es sehr still. "Ich denke, dass es in diesem Jahr nicht annähernd so unvergesslich ist, sein erstes Podium zu holen, ohne die ganze Atmosphäre." Das fühle sich einfach nicht richtig an.
Außerdem vermisst der Australier das Abenteuer. Zwar muss er aus beruflichen Gründen reisen, darf sich aber keine Städte in seiner Freizeit ansehen. "Das ist Teil davon, was ich an der Formel 1 lieben gelernt habe - Städte besuchen, ein wenig Musik, das lokale Essen probieren und mit Einheimischen reden." Ebenso wenig kann er mit seinem gesamten Team interagieren, aufgrund der unterschiedlichen Blasen.
Einen weiteren Punkt führt Ricciardo an: die Fahrerparade. Und: "Man weiß manchmal definitiv nicht, was man hat, bis man es verliert. Nachdem wir in diesem Jahr auf diese Dinge verzichten müssen, schätzen wir sie vielleicht in Zukunft wieder mehr." Er wünscht sich so schnell wie möglich wieder ein "normales" Wochenende.
Massa über Vettel: Ferrari hat richtig entschieden
Wir wechseln das Thema und kommen zurück zu Ferrari. Denn nun hat sich ein ehemaliger Scuderia-Pilot zur aktuellen Lage geäußert. "Es ist sehr traurig, ein so wichtiges Team leiden zu sehen", meint Felipe Massa gegenüber 'Globo'. "Niemand will sehen, dass Ferrari Schwierigkeiten hat", meint der Brasiliener, der 2008 mit den Roten Vizeweltmeister wurde.
Er ist außerdem der Ansicht, dass Ferrari in der Fahrerfrage richtig gehandelt hat: "Vettels Zeit ist vorbei. Seine Ergebnisse in diesem Jahr zeigen, dass Ferrari wohl die richtige Entscheidung getroffen hat, indem sie seinen Vertrag nicht erneuert haben." Carlos Sainz sei schließlich ein guter Fahrer, der sich noch prächtig entwickeln könne.
#RespectDay
Wir feiern den Tag des Respekts auch auf unserem Instagram-Kanal mit ein paar Bildern aus vergangenen Tagen!
Fairplay in der Formel 1
Heute ist Tag des Respekts. Das haben wir zum Anlass genommen, um in die Formel-1-Geschichte einzutauchen und Beispiele von Fairplay zu suchen. Tatsächlich war die Recherche gar nicht so einfach, geht es in der Königsklasse doch meist um den eigenen Vorteil ...
Fotostrecke: Fairplay in der Formel 1Foto: Motorsport Images
Peter Collins ist der vielleicht selbstloseste Formel-1-Fahrer: 1956 überlässt er Ferrari-Teamkollege Juan Manuel Fangio beim Finale sein Auto, obwohl Collins selbst noch Titelchancen hat!#FragMST: Ist die Formel 1 in Le Mans gefahren?
Leser Sven hat uns via Twitter mit dem Hashtag "#FragMST" eine interessante Frage geschickt: Er möchte wissen, ob die Formel 1 schon mal in Le Mans gefahren ist?
Antwort: Ja! Der Grand Prix von Frankreich 1967 fand tatsächlich in Le Mans statt. Die Königsklasse ist damals die vier Kilometer lange Kurzanbindung gefahren. Jack Brabham gewann vor Denny Hulme und Jackie Stewart. Dies war das erste und einzige Mal für die Formel 1 in Le Mans.
- Alle Daten & Fakten zur Formel 1 in Le Mans!
- Die 24 Stunden von Le Mans in unserer Langstrecken-Rubrik verfolgen!
McLaren: WM "eine Meisterschaft von zehn Konstrukteuren"
Ein beherrschendes Thema der vergangenen Monate ist nun vom Tisch: "Copygate". Auch McLaren hat anfangs Interesse an einer Berufung gegen das Racing-Point-Urteil bekundet, am Ende aber nicht durchgezogen. Schließlich will die Mannschaft ab dem kommenden Jahr wieder mit Mercedes-Motoren antreten.
Bei 'Sky' hat Teamchef Andreas Seidl begründet, warum man nun mit dem Endergebnis zufrieden ist: "Wir haben zurückgezogen, nachdem wir von der FIA ein klares Bekenntnis bekommen haben, dass ein Kopieren - so wie es in diesem Jahr auf der Seite von Racing Point stattgefunden hat - nicht mehr passieren wird. Es gibt ein klares Bekenntnis der Formel 1 und der FIA, zusammen mit den Teams, dass die Weltmeisterschaft eine Meisterschaft von zehn Konstrukteuren ist." Das sei für McLaren "das Wichtigste" gewesen.
Außerdem sei die Diskussion im Winter über den Ferrari-Motor und dann später über den "rosaroten Mercedes" eine eindringliche "Warnung" an alle Teams gewesen, "dass man sich definitiv immer ans Reglement zu halten hat. Was eine Voraussetzung ist für einen fairen Sport, den wir alle wollen und lieben. Die FIA macht einen super Job in Bezug auf die Überwachung des Reglements."
Gasly: Sieg erst am nächsten Tag realisiert
Pierre Gasly hat sich in Monza in die Geschichtsbücher eingetragen. Der Franzose hat seinen Sieg mit AlphaTauri erst am nächsten Tag so richtig realisiert, wie er bei 'RaceFans.net' berichtet: "Ich bin ins Wohnzimmer gegangen und habe die Trophäe gesehen. Da habe ich realisiert, dass ich das alles wirklich erlebt habe. Wir haben das Rennen tatsächlich gewonnen", strahlt er.
Und er merkt schmunzeln an: "Zum Glück sind die Einbrecher nicht zwei Wochen später gekommen, weil dann wäre ich noch verärgerter gewesen." Denn zwei Wochen vor seinem großen Triumph haben Einbrecher einige seiner Pokale gestohlen.
Video-Analyse: Ferrari in der Krise
Passend zu unserem ersten großen Thema heute hier unsere Analyse zum Mugello-Rennen mit Stefan Ehlen und Christian Nimmervoll. Die beiden diskutieren darüber, was bei den Roten derzeit alles schiefläuft. Sie fühlen sich in die 1990er-Jahre zurückversetzt. Warum? Jetzt reinschauen!
Ein Jubiläumsrennen zum Vergessen: Ausgerechnet beim Heimrennen in Mugello, dem 1.000. WM-Rennen des Teams in der Formel 1, erlebt Ferrari einen neuen
Ferrari: Neuer Motor für 2021
Apropos Motor und Ferrari - die Scuderia hat im Vergleich zum Vorjahr den Power-Vorteil gänzlich verloren und ist im Ranking weit zurückgefallen. Nun hat Teamchef Binotto verkündet: "Der Motor wird [2021] komplett neu sein." Die Italiener wollen also im kommenden Jahr mit einem neuen Antrieb wieder Boden gutmachen. Hier die Details dazu erfahren!
Cowell: Weg führt nicht nach Maranello
Wir bleiben bei Mercedes und Ferrari. Denn fast hätte sich ein spektakulärer Transfer zwischen den Topteams abgespielt: Andy Cowell, ehemaliger Motorenchef der Silberpfeile und Mastermind hinter dem V6-Turbo-Antrieb, hat ein Angebot aus Maranello abgelehnt. "Soweit ich weiß, arbeitet er noch für Mercedes, aber es gibt viele großartige Namen in der Formel 1. Wird bald jemand zu Ferrari kommen? Nein, das ist nicht der Fall", stellt Binotto darauf angesprochen klar.
"Er ist einer der besten Motoreningenieure und es gibt Interesse an ihm", kann Toto Wolff auf Cowell angesprochen verstehen. Er werde seine besten Optionen ausloten. Noch wisse er selbst nicht genau, was er in Zukunft machen werde, schilderte der Brite kürzlich. Er wurde auch bereits mit Aston Martin in Verbindung gebracht.
Wolff vs. Binotto: "Spreche nie über andere"
Die Beziehung zwischen Toto Wolff und Mattia Binotto ist unterkühlt, das konnte man in den vergangenen Wochen mehrmals beobachten. Ob Concorde-Agreement oder "Copygate" - die beiden wurden sich selten einig. Warum haben sich die zwei mächtigsten Teamchefs im Fahrerlager nichts mehr zu sagen? "Wir pflegen verschiedene Führungsstile. Ich spreche nie über andere", meint der Italiener auf Wolff angesprochen.
Außerdem sei er einer der wenigen, die nicht immer alles abnicken, meint Binotto. Der Mercedes-Teamchef antwortet im Interview mit der 'Gazzetta'. Die Beziehung zum verstorbenen Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne und Binottos Vorgänger Maurizio Arrivabene war deutlich besser. Wolff spricht gar von Freundschaft und einer "speziellen" Zusammenarbeit. "Mit Mattia ist es anders, wir sind verschiedene Charaktere."
Zur Vorgeschichte:
- Binotto: Warum protestiert Mercedes dann nicht gegen Racing Point?
- Binotto an Wolff: "Gibt nichts, was ich ihm darauf antworten möchte"
- Toto Wolff an Ferrari: "Konzentrier dich auf die Performance!"