Christian Horner: Hybrid-Motor war ein Fehler
Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner glaubt, dass die Formel 1 das aktuelle Reglement des Hybrid-Turbomotors noch einmal überdenken muss, wenn sie ihre Fans zurückgewinnen will.
Foto: XPB Images
Am Samstag trafen sich in Abu Dhabi die Hersteller, um das neue Reglement ab 2017 zu diskutieren und es mehren sich die Stimmen, dass die Königsklasse überarbeitet werden muss.
Horner, dessen Team beinahe aus der Formel 1 vertrieben worden wäre, weil es Probleme hatte, einen Motorenlieferanten zu finden, glaubt, dass die Formel 1 genau herausfinden muss, wozu sie werden will.
Er glaubt auch, dass die Teams zu sehr auf sich selbst und ihre eigenen Vorteile fixiert sind und dabei vergessen, was das Beste für den Sport ist.
„Wenn man es genau betrachtet, dann waren die Teams wohl unfähig, vernünftige Lösungen für die Probleme zu finden“, erklärte Horner. „Ich glaube, dass das größte Problem, das wir in der Formel 1 haben, Eigennutz ist.“
Jedes Team sei nur darauf bedacht, seine eigenen Stärken zu schützen, die ihm einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.
„Ich glaube, dass das der Punkt war, an den die Formel 1 ins Straucheln gekommen ist und das Motorenreglement, das wir heute haben, ist möglicherweise ein Fehler.“
„Es ist teuer. Die Technologie ist fantastisch, aber wir vermitteln das den Fans nicht richtig und es hat wohl auch eine Situation geschaffen, in der wahrscheinlich die Hälfte der Teams insolvent ist.“
„Es gibt eine fundamentale Frage und die lautet: Wie sollte die Formel 1 sein?“
Technologisches Ungleichgewicht
Horner glaubt, dass die Formel 1 einen Weg finden muss, wie sie den Unterhaltungsfaktor und ihre technologische Position unter einen Hut bringen kann.
„Ich bin absolut der Meinung, dass die Formel 1 Unterhaltung sein sollte“, sagte er. „Sie sollte aber auch eine technologische Bedeutung haben. Dazu müssen aber die Promoter und Besitzer des Sports gemeinsam mit der Sportbehörde entscheiden, was das Produkt eigentlich darstellt und Regeln entwerfen und diese nicht von den Ingenieuren machen lassen.“
„Sie sollten diese Regeln machen und sie den Teams präsentieren und sagen, 'so wird die Formel 1 sein und so sollte sie in Zukunft auch sein.' Sie sollten auch Leute engagieren, die die entsprechenden Fähigkeiten haben, diese Regeln zu definieren.“
„Und es gibt gute Leute, die momentan bei keinem Team unter Vertrag sind, die unparteiisch sind und Regeln entwerfen können, die gut für die Formel 1 sind, die die beste Show für die Fans bieten, für die Öffentlichkeit, die zahlenden Zuschauer, die das Rückgrat dessen sind, was wir tun.“
„Ohne sie gibt es nämlich keine Show, keine Formel 1 und wir müssen zu einer Formel 1 zurückkehren, die die Zuschauer fesselt.“
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