Fahrerlager-Radar der ADAC GT4 Germany aus Hockenheim
Im Paddock der ADAC GT4 Germany war beim Finale auf dem Hockenheimring wieder jede Menge los - Einige spannende Geschichten von vor und hinter den Kulissen
Volle Ränge: Das Saisonfinale der ADAC GT4 Germany wollten viele Menschen vor Ort erleben. Insgesamt 26.000 Wochenend-Zuschauer besuchten die Veranstaltung im badischen Motodrom. Unter ihnen waren auch Luca-Sandro Trefz und Julien Apotheloz. Sie wurden 2020 Dritte der Gesamtwertung und kamen erstmals seit zwei Jahren wieder gemeinsam zur ADAC GT4 Germany.
Bekannte Gaststarter: Das aus dem ADAC GT Masters bekannte Team Herberth Motorsport absolvierte auf dem Hockenheimring einen Gaststart mit einem Porsche 718 Cayman GT4 CS MR. Am Steuer saßen Trophy-Pilot Ralf Bohn und Teamchef Alfred Renauer.
Der Einsatz kam extrem kurzfristig zustande. Der Porsche wurde vom am Sachsenring beheimateten Team East-Racing ausgeliehen und erreichte das Fahrerlager am Donnerstagabend gegen 22:00 Uhr.
"Ich wollte die ADAC GT4 Germany schon immer einmal ausprobieren und an diesem Wochenende hatte ich Zeit. Es war ein tolles Erlebnis. Die Action im Feld ist grandios. Ich hatte richtig Spaß", so Bohn. "Ich kann mir vorstellen, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Doch dafür bräuchten wir das aktuelle GT4-Modell von Porsche." Bohn krönte sein Wochenende mit einem Podium in der Trophy-Wertung am Sonntag.
Porsche aus Belgien: Nicht nur Herberth Motorsport war in Hockenheim mit dem Vorgänger-Porsche unterwegs, sondern auch Aleks Stefanov und Andre Bruckmann von Overdrive Racing. Nach einem Unfall beim Donnerstag-Test mit dem 2022er Auto wurde ein 718 Cayman GT4 CS MR besorgt.
"Wir hatten nach dem Crash auf dem Sachsenring unseren 718 Cayman GT4 RS Clubsport gerade erst wieder auf eine neue Karosse aufgebaut. Doch schon in der ersten Session am Donnerstag gab es wieder einen Unfall, sodass wir nun abermals das Chassis tauschen müssen", so Teamchef Aleksandar Tsvetkov.
"Um jedoch am Rennen teilzunehmen, haben wir den Käufer unseres letztjährigen Autos in Belgien angerufen. Der Wagen kam um 3:00 Uhr morgens an und war in einem guten Zustand. Danach haben wir alles für den Einsatz hergerichtet." Die Mühe hatte sich gelohnt. Bruckmann fuhr am Samstag auf das Trophy-Podium.
Sasse hatte seine anderen Polepostions jeweils an Wochenenden erzielt, als keine Pirelli-Ski verteilt wurden, sondern im Rahmen des Pirelli Poleposition-Award jeweils ein anderes hochwertiges Geschenk. "Jetzt kann der Winterurlaub kommen. Es geht nach Südtirol", strahlt Sasse.
Vielleicht Team Ukraine in ADAC GT4 Germany: Yevgen Sokolovskiy hatte mit Ivan Peklin auf dem Hockenheimring einen neuen Teamkollegen. Der Auftritt diente als Vorbereitung für den Einsatz bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet am kommenden Wochenende, bei denen sie gemeinsam die Ukraine in einem Aston Martin Vantage GT3 vertreten.
"Ivan bestritt in Hockenheim sein erstes Rennen seit Kriegsbeginn. Er ist einer der besten Piloten unseres Landes. Bei den Games wollen wir auf das Podium fahren", so Sokolovskiy. "Wir überlegen gerade, nächstes Jahr als Team Ukraine auch in der ADAC GT4 Germany anzutreten."
Einmal Formel 1 und zurück: Romain Leroux nutzte die Pause zwischen dem Sachsenring und dem Hockenheimring zu einem ganz besonderen Rennstart. Er bestritt das Rennwochenende der Thailand-Super-Series, das im Rahmenprogramm der Formel 1 in Singapur ausgetragen wurde.
Mit Erfolg: Er gewann in beiden Wertungsläufen die GT4-Klasse in einem Aston Martin Vantage GT4. "Es war eine großartige Erfahrung, die F1-Atmosphäre und das F1-Fahrerlager kennenzulernen. Dort gibt es jedoch mehr Regeln und Prozedere, als in allen anderen Paddocks der Welt", so Leroux. Der Franzose kennt Singapur genau, da er dort viele Jahre gelebt hat und in Singapur auch zum Motorsport kam.
Mit Bildmaterial von ADAC Motorsport.
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