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Trainingsbericht

DTM-Training Lausitzring: So lief das Steilkurven-Comeback!

Rowe-BMW-Pilot Sheldon van der Linde sicherte sich die Freitag-Bestzeit auf dem Lausitzring: Wie spektakulär Turn 1 ist, wie die BoP funktioniert und wer Pech hatte

Erster Trainingstag auf dem Lausitzring - und Aufatmen in der DTM: Beim zweiten Versuch nach 2003, die Grand-Prix-Strecke inklusive der überhöhten Steilkurve Turn 1 zu fahren, gab es weder Reifenplatzer noch andere Zwischenfälle. Die Tages-Bestzeit sicherte sich bei sommerlichem Wetter mit Temperaturen an die 26 Grad Rowe-BMW-Pilot Sheldon van der Linde, der in 1:31.221 im zweiten Training Schnellster war hier geht's zum Ergebnis.

Damit deutet der Südafrikaner an, dass der Lausitzring mit der 300 Meter langen Highspeed-Kurve wie von ihm angekündigt seinem M6 GT3 entgegenkommt.

"Das war ein Ende nach Maß", freut er sich. "Ich bin wirklich happy mit meiner Runde. Es ist natürlich noch früh, aber ich wusste schon, dass wir für das Wochenende ein starkes Auto haben. Ich hoffe, dass wir das Momentum jetzt aufrechterhalten und wir es auch im Qualifying und im Rennen so hinkriegen."

Audi-Pilot van der Linde bei Tracktest Schnellster

Die zweitschnellste Zeit brannte AF-Corse-Pilot Liam Lawson mit nur 0,002 Sekunden Rückstand in den Asphalt, während Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer mit 0,266 Sekunden Rückstand auf Platz drei landete.

Dadurch landeten drei unterschiedlichen Marken auf den ersten drei Plätzen. Doch auch die Audi-Piloten zeigten bereits Stärke: Während Abt-Pilot Mike Rockenfeller im zweiten Training mit 0,411 Sekunden Rückstand Fünfter wurde, war Teamkollege Kelvin van der Linde im 40-minütigen Tracktest am Morgen in 1:31.290 Schnellster - und hatte damit nur 0,069 Sekunden Rückstand auf die Tages-Bestzeit seines Bruders.

Der Tracktest war eingeschoben worden, damit sich die Teams und Piloten auf das neue Streckenlayout mit Turn 1 einschießen konnten. Im Gegensatz zu den Freien Trainings, bei denen nur Carryover-Reifensätze aus Monza erlaubt waren, erhielt aber jeder Fahrer einen frischen Satz Michelin-Pneus, was bei der Analyse der Zeiten in Betracht gezogen werden muss. Im zweiten Freien Training fuhr van der Linde keine einzige Runde, weil er sich einen Satz Reifen aufsparte.

"Jedes Mal aufgeregt, wenn man auf Turn 1 zufährt"

Doch wie waren die ersten Eindrücke von Turn 1? "Wir kennen den Lausitzring natürlich sehr gut, aber mit Turn 1 fühlt es sich jetzt komplett anders an", verweist er auf die über 30 Sekunden lange Passage, in der die Piloten stets im sechsten Gang bleiben. "Das ist schon sehr aufregend. Die Strecke ist viel schneller geworden als wir es gewohnt sind."

Die Prognosen, dass die Kurve wie im Simulator mit Vollgas durchfahren werden kann, haben sich bislang nicht bewahrheitet. "Die Kurve ist leicht überhöht, aber nicht so sehr, dass es zur Vollgaskurve wird", bestätigt Rosberg-Audi-Pilot Müller, der mit 0,860 Sekunden Rückstand 13. wurde.

"Man ist jedes Mal aufgeregt, wenn man drauf zufährt. Es ist eine große Herausforderung, das Auto am Limit zu halten, denn man weiß, dass es Konsequenzen geben wird, wenn man das Limit leicht überschreitet."

Buhk hatte "schon ein paar Schrecksekunden"

Sein Fazit: "Man kann dort viel Zeit verlieren. Aber man kann auch sehr schnell ein ganzen Wochenende wegwerfen. Der Kompromiss, den man da finden muss, verschafft einem eine Menge Adrenalin. Ich ziehe jedes Mal den Gurt an, wenn ich über Start-Ziel fahre und denke: Okay, dann wollen wir mal ..."

Bislang gab es zwar keine Crashes, aber durchaus heikle Augenblicke, wie Mücke-Mercedes-Pilot Maximilian Buhk erzählt: "Es ist nicht so einfach, wie es aussieht. Je mehr man ans Limit geht, desto mehr fühlt man, wie sich das Heck bewegt. ich hatte da heute schon ein paar Schrecksekunden. Ich freue mich wirklich schon aufs Rennen und wie es dann sein wird. Ich denke, dass kann für viel Action sorgen - und vielleicht ein bisschen Drama."

Nico Müller

Rosberg-Audi-Pilot Nico Müller in der Steilwand: Jedes Mal Adrenalin

Foto: DTM

Die neue erste Kurve wirkt sich aber auch auf das harte Bremsmanöver für die zweite Kurve aus. "Die Bremszone ist sehr holprig", erklärt Red-Bull-Ferrari-Talent Lawson. "Man kann beobachten, wie gerade jeder verschiedene Linien ausprobiert, um den besten Weg zu finden."

Nur elf Runden für Pechvogel Glock

Wie sich das Lamborghini-Team T3 beim Auftakt zum Heimspiel geschlagen hat? In den zwei Freien Trainings kam Youngster Esteban Muth nicht über eine Bestmarke von 1:32.309 hinaus, wodurch er über eine Sekunde Rückstand auf van der Lindes Bestzeit hatte und im zweiten Training nur 14. wurde. Doch beim Tracktest fuhr er immerhin eine 1:31.844, die ihn auf Platz sieben brachte.

Für Rowe-BMW-Pilot Timo Glock lief der Trainingsauftakt wie schon in Monza glücklos. Der Routinier absolvierte beim Tracktest am Morgen nur sechs Runden, im ersten freien Training kam er auf nur fünf Umläufe und im zweiten Training am Abend fuhr der Odenwälder gar nicht mehr auf die Strecke. "In Monza hatte ich schon keinen einfachen Freitag. Da hatten wir ein paar technische Probleme. Das haben wir hier jetzt auch", sagt Glock.

Ursache dafür, dass der GT3-unerfahrene Glock kaum Runden abspulen konnte, war ein Problem mit der elektronischen Lenkung von Schaeffler-Paravan. "Das ist kein guter Start in ein Wochenende."

BoP-Einstufung: Weiter Topspeed-Nachteil bei Audi?

Wie sieht der erste Eindruck von der neuen Balance-of-Performance-Einstufung durch die AVL aus? Positiv, denn auf den ersten drei Plätzen landeten drei unterschiedliche Fahrzeuge. Durch die unterschiedlichen Programme ist aber eine echte Einschätzung schwierig. Außerdem ist es durchaus möglich, dass einige Teams erneut nicht alles zeigen, weil die AVL an den ersten drei Rennwochenenden die Möglichkeit hat, die BoP auch im Laufe des Wochenendes zu ändern.

Dass die Audi-Topspeeds auch mit dem um 0,5 Millimeter größeren Restriktor nicht ganz top waren, sollte man laut Rosberg-Pilot Müller nicht überbewerten. "Hier wird der absolute Topspeed nach Turn 1 gemessen", erklärt der Schweizer auf Nachfrage von 'Motorsport.com'. "Turn 1 diktiert also, wie gut der Topspeed am Ende der folgenden Geraden ist. Wenn man den Speed mitnimmt, dann sieht man da gut aus, aber das heißt nicht, dass die Leistung passt."

Die Tatsache, dass BMW-Pilot van der Linde mit 271,81 km/h als einziger Pilot über die 270-km/h-Marke kam, ist also ein weiteres Indiz dafür, wie gut der BMW in der Steilkurve liegt. Müllers persönliches Fazit ist, dass der R8 LMS trotz der Anpassung durch die AVL in Sachen Leistung noch nicht ganz auf dem Niveau der Konkurrenz ist. "Schon in Monza war der absolute Topspeed nicht unser Hauptproblem, sondern die Leistung, die pure Beschleunigung", sagt Müller.

"Die Turboautos haben viel Drehmoment beim Beschleunigen aus den Kurven. Daran hat es bei uns in Monza ein bisschen gefehlt - und das ist auch hier der Fall, auch wenn der Restriktor eine Spur größer ist. Wir haben aber auch ein bisschen mehr Gewicht im Auto."

Mit Bildmaterial von DTM.

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