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LMDh-DTM ein Widerspruch? "Autos längst Prototypen"

Bei der Suche nach einer DTM-Zukunftslösung sind auch die neuen LMDh-Boliden Thema: Wie die Idee ankommt und ob ein Wechsel ein Kulturschock wäre

LMDh-Prototypen als mögliches Rettungsszenario für die DTM? Dieser Weg ist laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' bei der DTM-Dachorganisation ITR für die Ära nach dem Audi-Ausstieg tatsächlich ein Thema, wenn auch eine GT3-Premiumserie als derzeit wahrscheinlichste Variante gilt.

Doch wie reagieren die DTM-Akteure auf die Idee, die neue IMSA- und WEC-Topklasse für Sprintrennen auf der ITR-Plattform zu nutzen und sich damit von der Optik eines Tourenwagens zu verabschieden?

"Das habe ich mich noch gar nicht gefragt, weil diese Autos eigentlich schon auf die Langstrecke und auf Fahrerwechsel ausgelegt sind", zeigt sich Audis Vizemeister Nico Müller im Gespräch mit 'Motorsport.com' überrascht.

Müller fürchtet um harte Rad-an-Rad-Duelle

Der Schweizer hinterfragt, wie hart man mit diesen Prototypen wegen der sensiblen Aerodynamik gegeneinander fahren könnte. "Ich bin schon der Meinung, dass Sprintrennen mit Kontakt und Lackaustausch ein Kernelement der DTM sind. Und ob ein LMDh-Auto dazu passt, weiß ich nicht. Aber ausschließen würde ich es trotzdem nicht. Das werden mit Sicherheit sehr interessante und schöne Autos."

Zudem werden ja auch die aktuellen Class-1-Boliden in der DTM bei Sprintrennen eingesetzt, während die japanische Super-GT-Serie mit ihnen Langstreckenrennen bestreitet. Man müsse also "offen sein für alles".

Er glaube fest daran, dass es für die Zukunft der Traditionsserie nach den "Erdbeben, die es in den vergangenen zwei, drei Jahren für die DTM gab, eine größere Veränderung braucht, um weiter bestehen zu können." Bislang habe er aber nur die Gerüchte wahrgenommen, dass ein Einstieg japanischer Hersteller, eine GT3-Lösung oder privat eingesetzte Class-1-Boliden nach dem Audi-Ausstieg die Lösung sein könnten.

Warum die DTM-Autos längst keine Tourenwagen mehr sind

Wären die LMDh-Langstrecken-Prototypen eigentlich ein Widerspruch zum aktuellen DTM-Konzept? "Die DTM-Autos sind doch auch längst Prototypen", schüttelt Abt-Audi-Sportdirektor Thomas Biermaier im Gespräch mit 'Motorsport.com' den Kopf. Damit verweist er auf die Tatsache, dass die Class-1-Boliden mit den Tourenwagen der alten DTM kaum noch etwas gemein haben.

Marco Wittmann, BMW, M4, Technik

Mit einem klassischen Tourenwagen hat ein aktuelles DTM-Auto nicht mehr viel zu tun

Foto: Paul Foster

Stattdessen handelt es sich um auf Gleichteilen basierende Prototypen, die mit einer Coupe-Silhouette versehen werden, um den Eindruck der Seriennähe zu vermitteln und damit die Marketinginteressen der Hersteller zu erfüllen.

"Ich glaube daher schon, dass LMDh ein interessantes Thema sein könnte, wenn wir über kostengünstigen Motorsport sprechen", hält Biermaier die Prototypen-Idee nicht für komplett abwegig, schließlich basiert das LMDh-Konzept darauf, dass die Hersteller abgesehen vom Motor alle Teile zukaufen und die Kosten so niedriger gehalten werden könnten als bei einem Class-1-Auto.

Zu viele Fragezeichen bei LMDh-Lösung?

Ein Problem sieht er allerdings darin, dass die Autos frühestens ab 2022 verfügbar sein werden und ein Jahr Pause daher unausweichlich wäre. "Wir wissen noch nicht einmal, wie viele Hersteller insgesamt dabei sind. Jeder prüft, jeder schaut - und für 2021 ist das definitiv noch kein Thema", sagt er.

Wichtig sei nun vor allem ein "klares Konzept" von Seiten der DTM-Dachorganisation. Wenn die ITR für 2022 fest mit LMDh-Fahrzeugen planen würde, "dann wäre das eine Möglichkeit", meint Biermaier. "Wenn es aber heißt, jetzt machen wir auf unbestimmte Zeit Pause, dann wäre es glaube ich vorbei. Zu lange darf die Pause auf keinen Fall sein."

"Es ist was anderes, wenn 22 Profis im Auto sitzen"

Das deckt sich auch mit den Aussagen von DTM-Boss Gerhard Berger, der eine Pause gerne vermeiden würde. Doch auf welches Fahrzeugkonzept würde Biermaier für die Zukunft der ITR-Plattform setzen? "Es muss auf jeden Fall ein tolles Auto sein", meint er. "Es muss Power da sein, man muss überholen können. Das sind die Grundfaktoren. Sonst ist es aber egal, welcher Typ das ist."

Wichtig sei, dass die Show, die den Zuschauern geboten wird, attraktiv ist: "Es muss was los sein, die Leute müssen gerne hingehen und sich das gerne anschauen. Das ist entscheidend. Und da hat die DTM schon einen Vorteil gegenüber anderen Plattformen."

Auch den Plan, bei einem Wechsel auf GT3-Autos weiterhin auf ein Premiumkonzept zu setzen, wodurch man sich vom GT-Masters abgrenzen könnte, kann Biermaier nachvollziehen. "Es ist was anderes, wenn 22 Profis im Auto sitzen als wenn auch ein paar Gentlemandriver und Semiprofis dabei sind", meint er.

Mit Bildmaterial von LAT.

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