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Fernando Alonso: Mit "unkomfortablem Risiko" zu P2 hinter Verstappen

Wie Formel-1-Fahrer Fernando Alonso den zweiten Platz für Aston Martin im Monaco-Qualifying erklärt und welche Siegchancen er sich im Rennen ausrechnet

Fernando Alonso: Mit "unkomfortablem Risiko" zu P2 hinter Verstappen

Fernando Alonso schien auf eine Sensation gepolt zu sein. Denn bis zur Schwimmbad-Schikane lag er vorne im Fernduell um den ersten Startplatz für das Formel-1-Rennen in Monaco (den Grand Prix am Sonntag hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!). Dann aber drehte sein Red-Bull-Rivale Max Verstappen noch einmal auf und das Ergebnis zu seinen Gunsten. Und so blieb für Alonso "nur" der zweite Platz in der Startaufstellung.

Was also ist passiert im dritten Monaco-Sektor, dass Alonso den Zwei-Zehntel-Vorsprung nicht über die Distanz retten konnte? "Wir haben eine Ahnung", sagt Alonso und verweist auf "ein paar kleine Probleme, vor allem in Kurve 18". Dabei handelt es sich um die berühmte Rascasse-Kehre, eine der langsamsten Stellen der Strecke.

Und dort hat Alonso im entscheidenden Moment gleich drei Zehntel auf Verstappen verloren. Zu viel, als dass der zuvor rausgefahrene Vorsprung ausgereicht hätte.

Der dritte Sektor als Handicap für Aston Martin

Dergleichen hatte Aston Martin schon befürchtet: "Der dritte Sektor war das gesamte Wochenende über schon unser schwächster, nicht nur im Qualifying", sagt Alonso. "Das müssen wir für Singapur oder die nächste Gelegenheit [auf einem Stadtkurs] in den Griff kriegen."

Doch nicht nur in der Rascasse-Kurve hat Alonso viel Zeit liegen lassen, auch die Haarnadel davor hatte ihn gekostet: Virtuell lag er gegen Verstappen direkt vor dieser Kehre um 0,070 Sekunden vorne, danach drei Zehntel zurück, bis zum Schwimmbad wieder um zwei Zehntel vorne. Genutzt hat ihm das letztlich nichts.

"Wir müssen aber zufrieden sein", sagt Alonso. "Wir sind sonntags sehr schnell und haben dieses Jahr auch einen sehr guten Reifenverschleiß. Samstags aber bringen wir es meist nicht so sehr auf den Punkt mit den Reifen. Und in Monaco geht es nur um den Samstag. Deshalb hatten wir Bedenken gehabt, aber wir haben es heute auf die Reihe gekriegt, würde ich sagen."

Wie sehr Alonso in Q3 brilliert hat

Und "auf die Reihe gekriegt" ist laut Teamchef Mike Krack noch untertrieben. "Man hat gesehen: Fernando hat gepusht. Das war der Wahnsinn", so erklärt er bei 'ServusTV'. "Er hat uns dann gesagt: Es ist nicht mehr drin in diesem Auto, und das glaube ich ihm auch."

Alonso bestätigt diese Äußerung, wenn er meint, er habe keine Reserven mehr gehabt in Q3. Denn im finalen Qualifying-Segment habe er "das Risiko nochmal erhöht", so der zweimalige Formel-1-Weltmeister. Mehr noch: "Es war ein unkomfortables Risikoniveau. Ich würde sagen, beide Runden in Q3 waren ein bisschen über dem Limit, aber es ist alles gut gegangen."

Alonso: Den neuen Fans mal was gezeigt!

Das macht Alonso stolz, obwohl er nicht ganz vorne steht. Denn mit P2 im Monaco-Qualifying habe er seine fahrerischen Qualitäten präsentiert. "An Selbstvertrauen hat es mir ja nie gefehlt", sagt Alonso. "Das habe ich wahrscheinlich in meiner DNA."

Und jetzt habe er sich für alle sichtbar in der Spitzengruppe etabliert. "Das ist vielleicht der Beweis für die Leute da draußen, für die vielen neuen Fans, die mich [in der Vergangenheit ganz anders] erlebt haben, als ein Rauchzeichen am Ende des Feldes. Die sind jetzt vielleicht überrascht, mich so weit vorne zu sehen."

"Aber für mich ist das okay und ich genieße es. Und dass jetzt auch die neuen Fans sehen können, dass wir schnell sind, macht es noch besser."

Hat Aston Martin eine Siegchance gegen Verstappen?

Bleibt die Frage, ob Alonso und Aston Martin auch im Rennen eine Hauptrolle spielen können. Besteht vielleicht eine realistische Siegchance gegen Verstappen und Red Bull?

Alonso stapelt tief: "Wir müssen das Rennen ruhig bestreiten, die Grundlagen schaffen mit einem guten Start und einer guten Strategie. Niemand im Team darf sich einen Fehler erlauben. Dann schauen wir mal, wie das Ergebnis aussieht."

Fotostrecke: Die wichtigsten Formel-1-Fakten zum Monaco-Samstag

"Um das Rennen zu gewinnen, da brauchen wir wohl etwas Hilfe von Max. Vielleicht eine Safety-Car-Phase zu einem glücklichen Zeitpunkt oder einen schlechten Boxenstopp von Red Bull. Ich weiß, Red Bull ist das beste Team beim Boxenstopp, aber vielleicht haben sie ja einmal einen Fehler drin. So etwas würde uns eine Chance ermöglichen. Bei einem normalen Rennverlauf wird es schwierig."

Wie viel Risiko Aston Martin eingehen wird

Allzu großes Risiko werde man wohl nicht eingehen, versichert Teamchef Krack. "Dafür sind zu viele Punkte im Spiel." Alonso aber sehe "eine Chance" beim Start. "Er hat ja auch direkt gesagt, Red Bull hat manchmal schlechtere Starts. Da gehen schon die Psychospielchen los, und wir sind noch nicht mal aus dem Auto raus", meint Krack.

Solche Sticheleien seien "okay [und] normal". Er habe keine Bedenken, was die erste Kurve im Rennen anbelangt: "Ich glaube, die zwei respektieren sich und werden sich auch den Raum lassen. Aber Max wird ihn nicht vorbeiwinken. Da bin ich mir sicher. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen."

Zumal Alonso ganz auf die Monaco-Statistik zu bauen scheint: "Irgendwer hat mir schon gesagt: In den vergangenen Jahren hat P2 in der Startaufstellung mehr Sieger hervorgebracht als die Poleposition. Also schauen wir mal, ob wir an diese Statistik anknüpfen können!"

Lance Stroll patzt im Qualifying in den letzten Kurven

Getrübt wird die allgemeine Euphorie bei Aston Martin einzig durch das Abschneiden von Alonso-Teamkollege Lance Stroll, der als 14. schon in Q2 ausschied und eine schwierige Ausgangslage für den Monaco-Grand-Prix innehat.

Krack meint: "Lance war in Q2 bis Kurve 18 bis auf zwei Zehntel dran an Fernando. Er hat dann ein bisschen zu spät gebremst und das Heck verloren. Dann ist Schluss. Wenn die Abstände so eng beisammen sind, dann entscheiden kleinste Fehler."

Die Daten bestätigen diese Aussagen: Stroll hat den Großteil seines Rückstands auf Alonso erst in den beiden letzten Kurven der Runde aufgebaut. Hätte er sein Niveau durch Kurve 18 und Kurve 19 hindurch einfach nur gehalten, er wäre locker in Q3 dabei gewesen.

"Es war auf Messers Schneide, und dann gehen Dinge halt auch leicht schief", sagt Teamchef Krack. "Aber so ist es nun mal. Man kann heute eben nicht mehr mit Reserve fahren. Du kannst es im letzten Sektor nicht heimschaukeln. Dann bist du raus."

Mit Stroll könne es im Rennen daher nur noch darum gehen, "so gut wie möglich nach vorne zu fahren", so Krack. Eine konkrete Zielsetzung gibt er seinem Fahrer nicht mit auf den Weg. Nur so viel: "Ich hoffe auf ein schönes Rennen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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