Ricciardo: Hatte es bei Red Bull leichter als Gasly
Renault-Pilot Daniel Ricciardo zieht den Vergleich zwischen seiner Topteam-Erfahrung und dem, was sein Nachfolger Pierre Gasly bei Red Bull gerade durchmacht
Daniel Ricciardo hat seinem Nachfolger Pierre Gasly bei Red Bull eine schwierige Aufgabe hinterlassen. Dem jungen Franzosen ist es bisher nicht gelungen, sich auf Augenhöhe mit Youngster Max Verstappen zu messen. Obwohl es Ricciardo damals in einer ähnlichen Situation sogar mit dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel zu tun hatte, hinkt der Vergleich seiner Meinung nach.
"Als ich zu Red Bull gegangen bin, war es einfacher", erklärt Ricciardo. "Ich bin zu einem Team gekommen, dass mehr Ressourcen und mehr Erfahrung hatte. Und das Auto war schneller. Das bedeutete zwar auch mehr Druck, aber es wurde dadurch auch leichter."
"Mit Seb als Teamkollege hatte ich die Möglichkeit, von einem viermaligen Weltmeister zu lernen. Ich habe das alles positiv gesehen und als Privileg verstanden statt als Herausforderung."
Ricciardo hatte auch schon mehr Erfahrung als Gasly. Er hatte 2011 bereits eine halbe Saison bei HRT und dann zwei volle Jahre bei Toro Rosso hinter sich, als er Landsmann Mark Webber bei Red Bull nachfolgte. Sein Wechsel geschah außerdem vor der Saison 2014, die bekanntlich den Übergang der Red-Bull-Dominanz zur Mercedes-Ära sah.
Gasly hatte hingegen nur eineinhalb Saisons Vorbereitung bei Toro Rosso. Und Red Bull ist längst zur dritten Kraft hinter Mercedes und Ferrari geworden. Dass es Verstappen in diesem Jahr noch ab und zu aufs Podium schafft, ist wohl dessen Ausnahmetalent geschuldet.
"Der Red Bull ist momentan natürlich auch kein Siegerauto", betont Ricciardo. "Der Wechsel von Toro Rosso war für mich damals ein großer Schritt. Das ist es für Pierre wahrscheinlich nicht so sehr."
"Das Auto ist trotzdem noch ein besseres für ihn. Der Druck ist erst einmal nicht so hoch. Der wird aber noch steigen, wenn er nicht an anfängt, zu performen. Da muss er Max noch nicht einmal schlagen, aber wenigstens nah rankommen."
Ricciardo erfährt als neuer Renault-Pilot gerade selbst was es heißt, sich wieder neu anpassen zu müssen. Gasly habe aber seiner Meinung nach noch einen Nachteil: "Ich weiß, dass sein Ingenieur neu in der Formel 1 ist. Es braucht seine Zeit, diese Beziehung aufzubauen."
"Wenn man sich erst einmal kennt, kommt man auch schon am Freitag an die Strecke mit einem Set-up, das bereits nah dran ist. Da flutscht das ganze Wochenende schon ganz anders. Vielleicht muss er daran noch arbeiten und ist deswegen noch im Nachteil."
Ricciardo wird selbst nachgesagt, mit seinem Wechsel dem Duell gegen Verstappen aus dem Weg gegangen zu sein. Von einem Vergleich mit Gasly rät er daher ab: "Ich kann natürlich nicht für ihn sprechen. Aber meiner Erfahrung nach hatte ich es einfacher, mit weniger Druck."
"Ich glaube zwar nicht, dass jemand von ihm erwartet hat, dass er Max schlägt. Aber sicherlich hatte keiner erwartet, dass ich Seb auf Anhieb schlage. Allein deswegen hatte ich es leichter."
Mit Bildmaterial von LAT.
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