Formel 2 Monaco: Mick Schumacher löst Abbruch in Rascasse aus
Was für eine Ironie: Mick Schumacher verursacht bei der Formel 2 in Monaco eine Rote Flagge in der Rascasse-Spitzkehre - Vorher überholt er wie Stefan Bellof!
Was für ein Fall von Deja vu: An der Stelle, an der Michael Schumacher 2006 für eine Kontroverse im Qualifying gesorgt hat, sorgt Mick Schumacher (Prema) 13 Jahre später seinerseits für einen Abbruch des Formel-2-Hauptrennens, das Nyck de Vries (ART) mit Start-Ziel-Sieg gewann.
Anders als sein Vater war Mick Schumacher aber nicht alleine beteiligt: Er kollidierte im Rennen mit Tatiana Calderon (Arden). Schumacher hatte seinen Boxenstopp schon absolviert und hing hinter der Kolumbianerin fest, die auf den härteren Reifen ins Rennen gegangen war und ihren Boxenstopp daher hinauszögerte.
Ergebnisse der Formel 2 aus Monaco (Hauptrennen provisorisch)
Damit war klar, dass er schnell am pinken Fahrzeug von Calderon vorbeikommen muss. Auf dem engen Kurs durch die Straßen Monte Carlos ist das alles andere als schwierig, wie schon große Formel-1-Namen feststellen mussten.
Es kam, was kommen musste: Schumacher sah eine Lücke in Rascasse, kam jedoch nur zu einem Bruchteil auf die Höhe des Fahrzeugs von Calderon. Die einzige Frau im Starterfeld hatte damit allerdings nicht gerechnet und fuhr ihre Linie weiter. Schumacher traf ihr Fahrzeug am Hinterrad und drehte die 26-Jährige um. Da er nicht vorbeikam, war die Strecke blockiert.
Schumacher doppelt bestraft
Das hatte Konsequenzen in mehrerlei Hinsicht, denn Schumacher bekam das gesamte Strafenpaket: Durchfahrtsstrafe für die Kollision plus 5-Sekunden-Zeitstrafe für das Verlassen der Strecke mit Vorteilsnahme.
Für noch mehr Verwirrung sorgte die Tatsache, dass alle Fahrzeuge ab Platz neun mit einer Runde Rückstand aufgeführt wurden. Während des Abbruchs lotste die Rennleitung die acht Fahrzeuge, die von der Straßensperre nicht betroffen waren, am Stau vorbei. Dadurch wies ihr Transponder eine Runde mehr aus als der aller Fahrzeuge ab Position neun.
Der Fehler wurde während des Rennens nicht mehr korrigiert, wird aber noch manuell angepasst werden. Jedenfalls gab es zwischenzeitlich eine Message aus der Rennleitung, dass sämtliche Abläufe während der Roten Flagge im Nachhinein untersucht werden. Dadurch gibt es derzeit Konfusion um alle Plätze ab Rang sechs.
Schumachers Rennen hatte schon nicht gut begonnen: Ein schlechter Start warf ihn auf Rang fünf zurück. Der Prema-Pilot war allerdings auf weicheren Reifen gestartet und machte Druck auf Anthoine Hubert (Arden). Schumacher schaffte es tatsächlich, ihn vor Mirabeau zu überholen - an derselben Stelle, an der Stefan Bellof 1984 im Regen Rene Arnoux stehen ließ.
Vor seiner Kollision mit Calderon kam es noch zu einer weiteren Situation, in die Schumacher verwickelt war: Er hatte nach dem Stopp Tabellenführer Nicholas Latifi (DAMS) hinter sich. Dieser machte reichlich Druck und unternahm den aussichtslosen Versuch, Schumacher in der engen Spitzkehre zu überholen. Dabei fuhr er sich den Frontflügel ab. Schumacher hatte großes Glück, nicht umgedreht zu werden.
Nyck De Vries, ART Grand Prix
Foto: FIA Formula 2
Konfusion über Rundenrückstand für halbes Feld
An der Spitze lieferte de Vries eine One-Man-Show ab. Seine Pole-Position konnte er beim Start in eine frühe Führung umsetzen, womit er die kritischste Phase überstanden hatte. Nach dem Restart konnte er die Führung schnell wieder ausbauen und - am wichtigsten - eine Boxenstoppzeit auf alle herausfahren, die ihren Stopp bereits absolviert hatten.
Luca Ghiotto (Virtuosi) verbrachte das gesamte Rennen auf der zweiten Position. Dritter wurde Nobuharu Matsushita (Carlin), der nach dem Restart Sergio Sette Camara (DAMS) überholt hatte. Das Rennen endete nach einer kurzen Safety-Car-Phase, als Juan Manuel Correa (Charouz) auf dem Weg zu seinen ersten Punkten Dorian Boccolacci (Campos) in die Wand schickte und anschließend selbst verunfallte. Nach nur einer Runde unter Gelb wurde das Rennen noch einmal für eine Runde freigegeben, es änderte sich aber nichts mehr. Bis das Ergebnis wirklich steht, wird aber noch Zeit vergehen.
Großes Pech hatte Callum Ilott (Charouz), der sich erstmals für die erste Startreihe qualifiziert hatte. Sein Bolide schaltete sich in der Startaufstellung einfach ab und blieb stehen. Eine riesige Enttäuschung für den jungen Briten.
Das Sprintrennen der Formel 2 in Monaco findet am Samstag um 17:15 Uhr statt.
Mit Bildmaterial von LAT.
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