Ausstieg aus der Formel E: Warum Renault die Formel 1 vorzieht
Renault-Motorsportboss Cyril Abiteboul erklärt, dass der Hersteller der Formel E nicht aus finanziellen Gründen den Rücken kehrt.
In einer Zeit, in der die meisten Hersteller erst ihr Interesse an der Formel E entdecken, zieht sich Renault schon wieder zurück. Nach drei erfolgreichen Jahren in der neuen Elektro-Serie hat der französische Hersteller bekanntgegeben, nach Ablauf der Saison 2017/18 der Konzernschwester Nissan das Feld zu überlassen. Bei der Entscheidung ging es aber nicht um finanzielle Belange, wie Renault-Motorsportboss Cyril Abiteboul jetzt klarstellt. Vielmehr würde jetzt jede verfügbare Kraft in der Formel 1 gebraucht.
"Wir hätten es uns aus finanzieller Sicht leisten können, in beiden Serien zu bleiben", erklärt Abiteboul gegenüber 'Motorsport.com'. "Es hatte mehr mit Ressourcen zu tun. Es geht dabei auch um strategische und Marketing-technische Gründe. Wir sind in der Formel 1, weil wir die Serie lieben. Aber es ist für uns auch ein Marketing-Projekt. Es war daher vor allem intern wichtig, da ein Statement zu setzen und den Markt, in dem Renault werben will, zu definieren."
Renault engagiert sich seit 2016 wieder als Werksteam in der Formel 1. Nach einem schwierigen Übergangsjahr, dass man in der Gesamtwertung nur als neuntbestes Team abschließen konnte, findet man sich in der laufenden Saison bereits im Mittefeld wieder. Bei zwei verbleibenden Grands Prix in diesem Jahr kämpft Renault mit den Teams Toro Rosso und Haas noch um Platz sechs unter den Konstrukteuren. Bereits 2018 soll es noch dichter an die Spitzenplätze gehen.
Langfristig will sich Renault als Werksteam wieder an der Spitze etablieren um sich mit Mercedes und Ferrari messen zu können - ohne das Nebenprojekt Formel E. "Wenn man sich im Motorsport engagieren will, gibt es viele Optionen", so Abiteboul. "Uns war es wichtig, dass wir alle hinter das Projekt Formel 1 bringen. Dass Nissan Interesse bekundet hat, sich zu engagieren, bot die perfekte Gelegenheit sicherzustellen, dass der Übergang problemlos funktioniert."
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