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Verkorkste Saisonhälfte für Team Bernhard: "Das Potenzial ist da"

Das Team von Timo Bernhard erlebet im ADAC GT Masters keine erfolgreiche Saison - Wie es dazu kam und was die Motivation jetzt noch aufrechterhält

Viel zu beschönigen gibt es beim Team Bernhard nicht. Der amtierende Meister Christian Engelhart dürfte sich die Saison 2021 im ADAC GT Masters ganz anders vorgestellt haben, als mit mickrigen 13 Punkten nach drei Rennwochenenden auf Platz 21 der Tabelle zu stehen. Was ist los bei einem der großen Favoriten auf den deutschen GT-Titel?

"Mit den Ergebnissen können wir nicht zufrieden sein. Klar, das müssen wir hinnehmen", sagt Teamchef Timo Bernhard im Gespräch mit 'Motorsport.com Deutschland'. "Was für mich wichtig ist: Das Potenzial ist definitiv da. Das ist nicht nur so reingesprochen, sondern ich sehe das ja."

Der Teufel liegt im Qualifying

Ob sich das statistisch untermauern lässt? Dafür muss man das Team Bernhard mit der Porsche-Benchmark vergleichen, SSR Performance. Wir konzentrieren uns hier auf den Bernhard-Porsche #75 (Engelhart/Preining), der vor der Saison auf den Titel angesetzt war.

Zunächst einmal fällt eine signifikante Diskrepanz bei den Startpositionen auf. Im Durchschnitt startete der SSR-Porsche #92 (Ammermüller/Jaminet) von Position 7,8. Der Bernhard-Porsche kommt nur auf Startposition 13,7 im Durchschnitt. Noch deutlicher fällt das Ergebnis beim Median aus, der für SSR bei Position sieben und für Bernhard bei P14 liegt.

Analyse ADAC GT Masters, SSR, Bernhard

SSR #92 vs. Bernhard #75: Qualifying orange, schnellste Rennrunde blau

Foto: smg/Stritzke

Im Rennen fällt die Diskrepanz meist kleiner aus. Zwar ist SSR Performance bei der schnellsten Runde bislang bei allen Rennen schneller gewesen (wegen der unterschiedlichen Reifenwahl haben wir auf den Vergleich beim zweiten Rennen in Oschersleben verzichtet). Allerdings fällt die Abweichung mit im Mittel 0,214 Sekunden geringer aus als im Qualifying (0,305).

Und man muss in Betracht ziehen, dass der SSR-Porsche meist eine wesentlich günstigere Track Position hatte. Doch selbst im ersten Rennen auf dem Red Bull Ring, als SSR überlegen gewonnen hat, ist Bernhard keine zwei Zehntelsekunden von der Spitze weg gewesen. Das Zandvoort-Bild wird durch die Ausfälle des Bernhard-Porsches in beiden Rennen verzerrt.

Ergebnisse nicht dingfest gemacht

Trotzdem führt SSR die Meisterschaft an und Bernhard ist aus dem Rennen faktisch raus. "Wir lagen einige Male auf Kurs zu einem guten Ergebnis, aber diese wurden uns wegen äußerer Umstände zunichte gemacht", sagt Timo Bernhard.

Er verweist dabei auf mögliche Podiumsplätze in Oschersleben, doch beide Male machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung. In Rennen 1 hatte Engelhart einen Abflug in der einzigen nassen Kurve des ganzen Rennens. Im zweiten Rennen gehörte der Porsche zu denjenigen Fahrzeugen, die beim Boxenstopp Regenreifen holten. Zweitbestes Fahrzeug auf Regenreifen hieß im Gesamtklassement nur P8 - das bislang beste Saisonergebnis.

"Auf dem Red Bull Ring ist Tommy [Preining] ein richtig gutes Rennen gefahren und war auf Platz drei unterwegs. Da hatten wir dann das Vergehen in der Box, als der Fahrer zu früh in die Working-Lane reingelaufen ist. Da haben wir eine Strafe bekommen, aber auch da war ein Podium drin."

"In Zandvoort haben wir kein gutes Qualifying gehabt. Dann ist uns der Land-Audi reingefahren. Zumindest wäre es ein Top-10-Ergebnis gewesen, im zweiten Rennen war auch etwas Einstelliges drin. Das sind die Gründe, warum wir unseren Rhythmus noch nicht gefunden haben. Aber es bringt nichts, im Nachhinein zu lamentieren."

Ziel: Über Einzelresultate zurück in die Spur

Dennoch ist der Frust da. Ein amtierender Meister und ein Porsche-Werksfahrer mit lediglich 13 Punkten ist weit unter dem, was man sich im Team vorgestellt hat. "Das ganze Team durchlebt das. Das ist es wichtig, dass wir den Spirit und Zusammenhalt haben", so der dreimalige Le-Mans-Sieger.

Jannes Fittje, Dylan Pereira

Jannes Fittje und Dylan Pereira sollen in der zweiten Saisonhälfte für Überraschungen sorgen

Foto: Alexander Trienitz

"Das Wichtigste ist, dass darunter die Zusammenarbeit nicht leidet. Es ist wichtig, konstruktiv zu bleiben und sicherzustellen, dass alle in die gleiche Richtung arbeiten. Das sehe ich im Team. Und das ist, was mir gefällt, ganz ohne die Ergebnisse zu betrachten. Ich habe auch schon einmal zwei Jahre gehabt, in denen ich nichts gewonnen habe. Das weiß keiner mehr, denn dann holst du einen Sieg und dann läuft es."

Somit bleiben als Ansporn nur noch Einzelresultate im weiteren Saisonverlauf. "Statistisch gesehen haben in jedem Jahr, seit wir 2016 ins ADAC GT Masters eingestiegen sind, ein Rennen gewonnen. Wir wollen aufs Podium und, wenn möglich, noch ein Rennen gewinnen. Denn wenn man einen Rhythmus hat, strahlt der auch ins nächste Jahr."

"Sicher war der Anspruch zu Beginn des Jahres höher. Aber das ist eine harte Meisterschaft. Die Messlatte schiebt sich jedes Jahr ein Stückchen weiter nach oben. Wir sind nicht das einzige Team, das mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet ist, und noch nicht die Form gefunden hat. Das macht es nicht besser, aber es zeigt, wie hoch das Niveau ist."

Im zweiten Fahrzeug erwartet sich Bernhard auch noch einige starke Auftritte von Dylan Pereira, einem Star der Porsche-Cup-Szene, und dessen Teamkollegen Jannes Fittje. Sie liegen momentan direkt hinter den Teamkollegen auf P22 der Meisterschaft. Pereira hatte er das Spielberg-Wochenende verpasst.

Besser läuft es für das Team Bernhard in der GT4 Germany. Hier liegen Levi O'Dey und Alexander Tauscher bei Saisonhalbzeit auf Platz sieben im Gesamtklassement.

Mit Bildmaterial von ADAC Motorsport.

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