Großer Luca Marini: "Mindestgewicht Motorrad plus Fahrer wäre fairer"
Luca Marini sieht sich als großer Fahrer in der MotoGP benachteiligt - Er wünscht sich so wie in den kleinen Klassen ein Mindestgewicht von Motorrad plus Fahrer
Mit 184 Zentimetern ist Luca Marini in der MotoGP-Saison 2022 der größte Fahrer im Feld. Der Italiener bringt trotzdem "nur" 69 Kilogramm auf die Waage. Seit Jahren ist das Gewicht für großgewachsene Fahrer ein Problem. Von Scott Redding über Andrea Iannone bis zu Danilo Petrucci gab es Klagen darüber.
Denn es gibt einen gewissen Punkt, an dem ein großgewachsener Fahrer nicht mehr Gewicht verlieren kann, wenn er sich gesund ernähren will. Es müssen natürlich auch die Fitness und die Kraft aufgebaut werden, um ein MotoGP-Bike beherrschen zu können.
Im Vergleich zu seinen Ducati-Teamkollegen hat Marini einen Nachteil. Zum Vergleich hat Enea Bastianini mit einer Körpergröße von 168 Zentimetern und einem Gewicht von 64 Kilogramm die Idealmaße für einen Motorradrennfahrer.
"Wir wissen nicht, warum ich vor allem bei der Beschleunigung so viel verliere", seufzt Marini. Das begleitet ihn nun auch schon im zweiten MotoGP-Jahr. Und auch der Wechsel auf die aktuelle GP22 hat nicht geholfen, wie seine Vergleiche mit den Markenkollegen zeigen.
Der Italiener muss sich auf der Geraden hinter der Verkleidung zusammenfalten
Foto: Motorsport Images
"Im zweiten, dritten und vierten Gang", nennt Marini den Bereich, in dem er bei der Beschleunigung verliert. "Am Ende der Geraden ist es im sechsten Gang nicht so schlimm. Ducati sieht sich die Daten an und sucht nach einem Weg, mir zu helfen."
"So kann ich andere Fahrer nicht überholen. Ich fühle mich wie Fabio [Quartararo]", sieht er sich in einer ähnlichen Situation wie die Yamaha mit schwächerem Motor. "Man muss die Situation managen und darf keinen Fehler machen, damit man nicht vom Hintermann überholt wird."
Luca Marini fordert neue Regel
Die Ducati gilt weiterhin als das Motorrad mit dem stärksten Triebwerk. Nur Marini klagt über zu wenig Leistung bei der Beschleunigung. "Ja, das ist seltsam. Ich weiß nicht, woran das liegt. Vielleicht weil ich größer und schwerer bin."
Deswegen schlägt der Halbbruder von Valentino Rossi eine Regeländerung vor: "Eventuell wäre es eine Möglichkeit, ein Mindestgewicht für Motorrad mit Fahrer festzulegen. Ich weiß nicht, ob Carmelo [Ezpeleta], die FIM oder die Dorna das machen wollen."
Der Halbbruder von Valentino Rossi beim Studium der Daten
Foto: Motorsport Images
"Für mich wäre das besser. Ich weiß, dass die Situation für Petrucci genauso war. Ich würde das fairer finden. Wir sehen das auch in anderen Sportarten und andere Kategorien. In der Moto2 ist das der Fall. Es wäre fairer. Für mich ist es schwierig, noch mehr Gewicht abzunehmen."
In der MotoGP ist lediglich das Mindestgewicht des Motorrads mit 157 Kilogramm vorgeschrieben. Anders ist die Situation in den beiden kleinen Klassen, wo das Motorrad mit Fahrer (inklusive Ausrüstung) gewogen wird, um Gewichtsnachteile zwischen den Fahrern auszugleichen.
In der Moto2 beträgt dieses Mindestgewicht 217 Kilogramm und in der Moto3 152 Kilogramm. Trotzdem werden leichtere Fahrer bevorzugt, denn Ballast kann auch für eine bessere Gewichtsverteilung verwendet werden.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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