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NASCAR Cup Brooklyn 2

Kyle Larson: Der lange überfällige Premierensieg

Endlich der Premierensieg und dazu das Chase-Ticket 2016: Für Kyle Larson konnte das Pure Michigan 400 nicht besser laufen.

Sieger Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Sieger Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Sieger Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Sieger Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Sieger Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Victory Lane: Sieger Jeff Gordon feiert
Tony Stewart, Stewart-Haas, Racing, Chevrolet
Chip Ganassi
Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Chip Ganassi
Juan Pablo Montoya
Juan Pablo Montoya, Earnhardt Ganassi Racing, Chevrolet
Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet
Restart: Kyle Larson, Chip Ganassi Racing, Chevrolet, führt

Drei Rennen vor dem Playoff-Cut in Richmond schien der 24-jährige Kalifornier Kyle Larson in der Gesamtwertung bereits fast aussichtslos zurückgefallen zu sein. "Nur ein Sieg bringt uns wirklich weiter", sagte der Ganassi-Pilot vor dem Michigan-Rennen und hielt Wort.

Auch für das Team mit der Startnummer 42 bedeutete Michigan das Ende einer langen Durststrecke: Juan Pablo Montoyas letzter Sieg im Sprint-Cup kam im August 2010 in Watkins Glen. Sechs teilweise zähe Jahre später fuhr Nachfolger Larson die 42 wieder in die Victory Lane.

Es war also ein Premierensieg mit Ansage, denn dieser Larson-Erfolg, da sind sich alle Experten einig, war lange überfällig. In NASCAR-USA sorgte Larson erstmals in der Saison 2012 für überregionale Schlagzeilen, als er sich mit zwei Saisonsiegen den Titel in der K&N-East-Serie holte. Schon damals musste er sich unter anderem gegen den erst 16-jährigen Chase Elliott durchsetzen.

"Drive for Diversity" führt zum Erfolg

Larson wurde in diesem Jahr durch das NASCAR-eigene Programm "Drive for Diversity" gefördert. Seine Mutter Janet besitzt japanische Wurzeln und seine Großeltern mütterlicherseits, so berichtete die altehrwürdige New York Times vor einigen Jahren, saßen in der Zeit des zweiten Weltkriegs nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor deshalb sogar zeitweise in einem Internierungslager.

Schnee von vorgestern, denn heute ist Larson nach seinem Michigan-Sieg vom Sonntag der erste Drive-for-Diversity-Pilot, der es in die Victory Lane eines Sprint-Cup-Rennens geschafft hat.

Fotos: Kyle Larson gewinnt das Pure Michigan 400

Seinen K&N-Titel 2012 holte Larson für Rev Racing, der Mannschaft von Max Siegel, seines Zeichens selbst ein Afro-Amerikaner, der zuvor die NASCAR-Geschicke von Dale Earnhardt Inc. geleitet hatte.

Wie sein großes Vorbild Jeff Gordon stammt auch Kyle Larson aus Nord-Kalifornien. So ist es wenig verwunderlich, dass der NASCAR-Altmeister früh vom großen Talent Wind bekam und sich seinerseits als Larson-Fan outete. "Der Kerl haut mich um", sagte Gordon damals und zog angesichts der großen Erfolge einen Vergleich: "Er lässt mich aussehen wie ein Niemand."

Auch Tony Stewart blies in ein ganz ähnliches Horn: "Darauf kannst du dein Haus verwetten", antwortete "Smoke" auf die Frage, ob Kyle Larson einer der nächsten großen NASCAR-Stars werden würde. "Das garantiere ich euch und wenn es nicht so kommt, dann könnt ihr mir alles wegnehmen, was ich besitze. Die Frage ist nicht, ob es passiert sondern nur wann."

Stewart sollte Recht behalten, denn noch im Jahr 2012 nahm der Larson-Zug massiv an Fahrt auf. Mitte des Jahres unterzeichnete Larson einen Driver-Development-Deal bei Chip Ganassi, der ihn Ende 2012 in einen Truck von Steve Turner einkaufte. Seine ersten drei Truck-Rennen beendete Larson allesamt in den Top 10, in Phoenix schrammte er als Zweiter sogar knapp an einem Sieg vorbei.

Startnummer 42 zurück in der Victory Lane

"Wir gehen die Sache Schritt für Schritt an", trat Ganassi danach etwas auf die Euphoriebremse und gab bekannt, dass Larson in der Saison 2013 ein Jahr in der damaligen Nationwide-Serie, der zweiten NASCAR-Liga, fahren werde.

Dort sorgte der junge Kalifornier gleich zum Saisonauftakt in Daytona für eine riesige Schrecksekunde: Seinen Chevy mit der Startnummer 32 schlug im Zielsprint hart in den Fangzaun ein, die Trümmerteile des Massenunfalls verletzten 28 Personen.

Larson blieb in der Nationwide-Saison 2013 mit vier zweiten Plätzen zwar sieglos, holte sich jedoch den Rookie-Titel und gewann bei einem Gaststart in der Truck-Serie das Rennen in Rockingham. Und schon im Sommer 2013 zeichnete sich sein nächster ganz großer Karriere-Schritt ab.

Denn es hatte den Anschein, als würde die langjährige Männerfreundschaft zwischen Chip Ganassi und Juan Pablo Montoya einem Ende entgegen gehen. Ganassi hatte lange Zeit am immer lustloser wirkenden Kolumbianer festgehalten, doch auch in dessen sechstem NASCAR-Jahr gab es keinerlei Anzeichen für einen Durchbruch.

Ganassi musste also reagieren und warf Larson ins kalte Sprint-Cup-Wasser: Der damals erst 21-jährige Shooting-Star sollte ab der Saison 2014 die kriselnde Ganassi-Startnummer 42 übernehmen.

Bereits im fünften Saisonrennen kam Larson in Fontana als Zweiter ins Ziel, am Tag zuvor feierte er dort seinen ersten Nationwide-Sieg. Im Cup besaß er bis kurz vor dem Richmond-Cut sogar Chase-Chancen, doch unter dem Strich war die Performance seiner Debütsaison zu wenig konstant.

Die neue NASCAR-Generation

So blieb Larson letztlich "nur" der Rookie-Titel 2014, bei dem er sich gegen Childress-Enkel Austin Dillon durchsetzte. Auch privat lief es bestens: Seine Verlobte Katelyn Sweet, die Schwester von NASCAR-Kollege Brad Sweet, schenkte ihm im Dezember 2014 seinen Sohn Owen Miyata Larson.

In der NASCAR gibt es die Binsenweisheit vom "Second-Year-Slump", einer Performance-Krise im zweiten Jahr, die auch an Kyle Larson nicht spurlos vorüberging: Er holte 2015 in Dover und zum Finale in Homestead nur zwei magere Top-5-Resultate.

Infolgedessen wurde im Team der 42 über den Winter wieder einmal umgebaut. Crewchief Chris Heroy musste gehen, mit Chad Johnstone kam ein neuer starker Mann an Bord, der seinerseits bei Tony Stewart und Stewart/Haas Racing nicht mehr erwünscht war.

Nach einigen Anpassungsproblemen war Larson in Dover dicht an seinem Premierenerfolg, den letztlich Matt Kenseth verhinderte. Im Sprint-Showdown von Charlotte lieferte er sich ein tolles finales Duell mit Chase Elliott, in dem er sich hauchdünn durchsetzte.

Nun also der Durchbruch von Michigan und wieder hieß der Kontrahent Elliott. Nur ein Zufall? Oder vielleicht ein Duell zweier bärenstarker NASCAR-Youngster, an das wir uns für die kommenden Jahre gewöhnen sollten?

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