NLS2 2022 Nachholrennen: Sieg & Speed-Trophäe für Giermaziak/Schramm
Jakub "Kuba" Giermaziak und Kim-Luis Schramm gewinnen das Saisonfinale der NLS 2022 - Tankdrama verhindert Walkenhorst-Sieg
Phoenix Racing hat auch beim Saisonfinale der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) gewonnen. Jakub "Kuba" Giermaziak und Kim-Luis Schramm holten den vierten Saisonsieg für den grünen Phoenix-Audi #16 und ihren dritten in Folge. Damit gewannen sie die NLS-Gesamtsiegerwertung "Speed-Trophäe". Ergebnis NLS2 Nachholrennen
Sie waren das einzige SP9-Fahrzeug, das ohne Probleme über die Distanz kam, und profitierten dabei von einem Malheur beim Walkenhorst-BMW #34 (Krognes/Tuck), der dem Rennen seinen Stempel aufdrückte und gleichzeitig einen neuen Runden- und Streckenrekord aufstellte.
Christian Krognes, seines Zeichens bereits mehrfacher Rekordhalter auf der 24,358 Kilometer langen NLS-Variante aus Nürburgring-Sprintstrecke und -Nordschleife, wuchs über sich hinaus. Im dritten Stint brannte er mit dem BMW M4 GT3 die erste Runde der Geschichte auf der NLS-Variante von unter 7:50 Minuten in den Asphalt.
Die Runde von 7:49.578 Minuten ist die schnellste je gefahrene Runde auf der NLS-Variante des Nürburgrings, egal ob Qualifying oder Rennen. Der Norweger, der BMW M4 GT3 und die Yokohama-Reifen bildeten bei gerade einmal sechs Grad Celsius Außentemperatur die perfekte Symbiose.
Die Zeit war so schnell, dass sie im offiziellen Timing zunächst gar nicht erfasst wurde - offenbar war der Zeitenmonitor darauf gepolt, Rundenzeiten von unter 7:50 Minuten als "kurze" Runde mit Boxendurchfahrt zu werten.
Riesiges Pech für Walkenhorst
Doch alles war umsonst: Beim letzten Stopp ließ sich der Walkenhorst-BMW nicht mehr richtig auftanken. Rund eine Minute verlor der SP9-Bolide an drei verschiedenen Zapfsäulen. Selbst das reichte letztlich nicht aus, Krognes musste erneut an die Box kommen. Das warf die #34 auf Position drei zurück. Pech war in diesem Jahr der ewige Begleiter dieses Fahrzeugs.
Der zweite Phoenix-Audi, der blaue R8 LMS GT3 Evo II #5 von Frank Stippler und Vincent Kolb, wurde durch eine Stop-&-Go-Strafe für eine Kollision beim Start zurückgeworfen. Der Start war eine abenteuerliche Angelegenheit mit bis zu sechs Fahrzeugen, die nebeneinander auf die erste Kurve zurasten.
Das lag unter anderem daran, dass erneut die Cup-Porsche aus den unteren Top 10 am Start sehr viel Boden gutmachten und im Kampf um die Gesamtführung mitmischten. Irgendwie ging am Kurveneingang alles gut, doch am Ausgang von Kurve 1 drehte Frank Stippler den kurzzeitig in Führung gegangenen Daniel Blickle um. Das brachte ihm die Strafe ein.
"Das war natürlich unnötig", bemerkt Stippler selbstkritisch. "Ich habe leider den 'Käfer' von Daniel getroffen, tut mir leid für ihn und das Team. Ich bin innen an den Randstein gekommen und dann in ihn reingehüpft, das war anders geplant. Letzten Endes haben wir uns das Rennen dadurch ein bisschen schwer gemacht."
Die #5 wurde Zweiter mit 1:34 Minuten Rückstand, mehr als die Strafe gekostet hat. Das reichte nicht, um den Titel der #16 in der Speed-Trophäe zu verhindern. Doch mit Platz zwei sicherten Stippler und Vincent Kolb das Doppel in der Gesamtsiegerwertung für Phoenix ab.
Auf Platz vier am bereits der Porsche-GT3-Prototyp von Dinamic Motosport ins Ziel. Julien Andlauer und Matteo Cairoli spulten ein problemloses Rennen auf Pirelli-Reifen ab und beendeten damit die Testeinsätze im Rennbetrieb für die 992er-Generation des Porsche 911 GT3 R, der im kommenden Jahr in der SP9 antreten wird.
Ausfälle in SP9 und Cup2
Die zwei überwiegend mit Amateuren besetzten Walkenhorst-BMWs sahen auf den Plätzen sechs und sieben die Zielflagge. Alle weiteren SP9-Fahrzeuge schieden aus. Schon in der ersten Runde war der Prosport-Aston-Martin #17 (Dumarey/Glorieux) nach einer Kollision mit zwei Cup-Porsche draußen.
Ebenfalls nur eine Runde weit kam der Landgraf-Mercedes #55 (Trefz/Assenheimer), der nach einem Ausritt mit Einschlag von Luca-Sandro "Luci" Trefz an der Box aufgeben musste.
Lange Zeit auf Platz vier unterwegs und dank der Dramen um den Walkenhorst-BMW durchaus mit Podiumsperspektiven unterwegs war der Huber-Porsche #25 (Fetzer/Menzel). Hier war die Dienstfahrt in der 17. Runde mit einem Problem beendet.
Auch in der Cup2-Kategorie für Porsche 911 GT3 Cup gab es eine ganze Reihe von Ausfällen zu vermelden. Nach einem wahren Favoritensterben war am Ende der anfänglich umgedrehte W&S-Porsche #120 (Blickle/Jahn) auf Gesamtrang fünf siegreich.
Aufgrund der dünn besetzten Topklassen und der zahlreichen Cup2-Ausfälle kamen sogar Porsche 718 Cayman GT4 CS in die Top 10 im Gesamtklassement. Den Klassensieg in der Cup3 holte der Schmickler-Porsche #969 (Calamia/Jacoma/Riemer) auf Gesamtrang neun.
Mit 87 gestarteten Fahrzeugen landete das 46. DMV-4h-Rennen nach den auf nordschleife1927.de bekannten Rennen (einige wenige Ergebnisse fehlen) auf Platz drei der NLS-/VLN-Läufe mit den wenigsten Teilnehmern.
Mit Bildmaterial von Jan Brucke/VLN.
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