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Walkenhorst über DTM-Einstieg: "Planung derzeit ein russisches Roulette"

Neben Rowe wird auch Walkenhorst als BMW-Kundenteam in der DTM gehandelt: Wie man die Chancen auf einen Einstieg einschätzt und mit welchen Hürden man kämpft

Neben dem Rowe-Rennstall wurde auch die Walkenhorst-Truppe immer wieder als mögliches BMW-Team für die Saison 2021 gehandelt. Im Gegensatz zu Rowe ist die Mannschaft von Henry Walkenhorst sehr eng mit dem Münchner Autohersteller verbunden, da man als Kerngeschäft zahlreiche BMW-Autohäuser betreibt. Aber wie stehen die Chancen, dass man tatsächlich 2021 mit einem M6 GT3 an den Start geht?

"50:50", antwortet Teammanager Niclas Königbauer im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Wir sind definitiv nicht abgeneigt, aber wir machen auch kein Himmelfahrtskommando", erklärt er die Herangehensweise in Hinblick auf das DTM-Projekt. Denn nach wie vor gibt es bei der Walkenhorst-Truppe zahlreiche Fragezeichen, was ein Engagement in einer GT3-DTM angeht. Diese betreffen vor allem die Finanzierung und die Kosten selbst.

"Wenn wir wüssten, dass wir einen Partner haben, der das unbedingt machen will und ein Budget dafür aufstellt, dann würden wir uns sofort bei der Early-Bird-Einschreibung einschreiben", stellt Königbauer klar. "Wir haben aber das Budget noch nicht aufgestellt. Und für ein privates Team ist es mit der aktuellen Informationslage einfach ein russisches Roulette, einen privaten Einsatz zu planen."

Warum Sponsorenverhandlungen so schwierig sind

Nach wie vor wisse man nicht, ob Tests erlaubt seien und wie viel Reifen und Sprit kosten. "Das kann einen riesigen Unterschied machen", sagt Königbauer, der die Einsatzkosten pro Auto zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Euro einschätzt. Dazu kommt, dass man den Sponsoren wegen der Coronavirus-Krise neben vielen anderen offenen Fragen nicht mal die Perspektive bieten könne, Gäste zu den Rennen einzuladen.

"Die Plattform DTM ist interessant, aber geht es jetzt nur um die TV-Bilder oder können die Leute an Strecken wie dem Norisring vor Ort sein? Wir wissen also noch nicht einmal, ob wir die Plattform überhaupt bespielen können", meint er. "Das kann man der ITR, die sehr bemüht ist, auch nicht vorwerfen, aber da man keine Antworten liefern kann, sagt dir jeder Sponsor, dass das schwierig ist."

Walkenhorst hat zwar mit dem Mineralölhersteller Total einen großen Geldgeber, doch die Franzosen sind aktuell auch als Sponsor bei den 24-Stunden-Klassikern auf dem Nürburgring und in Spa aktiv. Die Frage ist nun, ob es für Walkenhorst trotz der Ungewissheit sinnvoll wäre, alle Ressourcen in Richtung DTM zu kanalisieren und die funktionierenden Engagements in Rennserien wie der GT-World-Challenge Europe oder der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS, vormals VLN) zurückzuschrauben.

"Dann versohlen sie uns den Hintern"

Dazu kommt, dass es auch unklar ist, wie die finanzielle Unterstützung durch BMW aussehen würde. "Wir haben eine enge Beziehung zu BMW", so der Teammanager. "Aber die Hersteller wollen wegen der explodierenden Kosten weg vom Werkssport. Jetzt könnten sie ihr Geld an der GT3-Front verpulvern, aber das ist ihr Kundensport-Programm. Warum sollten sie das kompromittieren, um dann wieder Werksmannschaften hinzuschicken?", erklärt er die Problematik.

Somit bleibt noch der Weg, die Einsatzkosten über die Fahrer abzudecken. "Ob man zwei Semiprofis nimmt, die Geld mitnehmen müssen, oder einen Vollprofi und einen Semiprofi, das ist eine Ausrichtungssache", verweist Königbauer auf die Frage, in welchem Ausmaß sich der Hersteller engagieren möchte und ob man in der Teamwertung eine Rolle spielen will.

Aber auch dieses Modell hätte aus seiner Sicht einen Haken. "Wenn die anderen Hersteller nur Werksfahrer auf die Autos setzen und wir gute Jungs finden, die ein kräftiges Budget mitbringen - und dann fahren wir ein bisschen mit -, dann versohlen die uns den Hintern nach Strich und Faden", fürchtet er.

Timing auch wegen M6 GT3 schwierig

"Und das würden wir ungern machen wollen, denn das wäre schlecht für die Marke und schlecht für Walkenhorst. Wir wollen uns ja vernünftig präsentieren. Daher sind wir sehr zurückhaltend."

Und dann wäre da noch die BMW-Umstellung vom M6 GT3 auf den neuen M4 GT3, die nach der kommenden Saison ansteht. Auch das mache es nicht einfacher, gibt Königbauer zu. "Der M6 GT3 ist ein tolles Auto, aber er geht nächste Saison in sein letztes Jahr", sagt er.

"Sollten wir uns also wirklich darauf konzentrieren, mit diesem Fahrzeug auf den Zug aufzuspringen und uns noch einmal mit Equipment für die DTM ausstatten? Und dann haben wir diesen Fahrzeugwechsel? Das Timing ist für uns also ziemlich schwierig."

Mit Bildmaterial von Jochen Merkle.

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