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Formel-1-Türöffner: So verhalf ein Belgier Fernando Alonso in die Königsklasse

Marc Goossens wurde 2000 in das F3000-Team Astromega berufen, um Fernando Alonso zu unterstützen - Sieg in Spa öffnete die Tür zur Formel 1

Formel-1-Türöffner: So verhalf ein Belgier Fernando Alonso in die Königsklasse

In der Saison 2000 der Formel 3000 (F3000) tummelten sich viele Namen im Feld, die sich im Laufe des Jahrzehnts im Motorsport etablieren sollten. Dazu gehörten Stephane Sarrazin, Thomas Scheckter, Thomas Enge, Bruno Junqueira, Sebastien Bourdais, Justin Wilson, Mark Webber und auch Fernando Alonso, der für Astromega an den Start ging. Für die letzten Rennen der Saison bekam Alonso mit dem Belgier Marco Goossens einen neuen Teamkollegen, der das Ruder in einer schwierigen Saison herumreißen sollte.

Zu Beginn des Jahres setzte Astromega auf Alonso und den Franzosen Fabrice Walfisch, der jedoch in den ersten fünf Rennen viermal nicht ins Ziel kam und sich in Spanien nicht einmal qualifizierte. "Damals mussten sich die F3000-Teams qualifizieren, um einen Startplatz für die nächste Saison zu bekommen", erinnert sich Goossens gegenüber 'Motorsport-Total.com', weshalb der Belgier damals einen Anruf vom Rennstall erhielt, um einzuspringen. Eigentlich war Goossens bereits in den Sportwagensport gewechselt, doch er nahm die Herausforderung an.

"Der erfahrene Fahrer von Astromega erreichte damals nicht die Standards und konnte keine Punkte holen. An seiner Seite fuhr ein junges spanisches Talent, das noch nicht genug Erfahrung hatte, um sich um die Fahrzeugabstimmung zu kümmern. Sein Englisch war noch nicht gut genug, um mit den Ingenieuren zu kommunizieren." Zu dieser Zeit arbeiteten die ehemaligen Lotus-F1-Designer Chris Murphy und Rob Smedley für das Team, letzterer wurde später Felipe Massas Ingenieur in der Formel 1.

Goossens macht den Feuerwehrmann

"Das war der Grund, warum mich das Team damals anrief, denn ich sollte das Auto verbessern und zusammen mit Fernando die nötigen Punkte holen. Deshalb bin ich die letzten vier Rennen der Saison für das Team gefahren", erklärt Goossens, der in seiner Anfangszeit viele F3000-Rennen bestritt und Mitte der 1990er Jahre drei Rennen gewann. Nach einer Zwischenstation in der damaligen Formula Nippon (heute SuperFormula) und der GT500-Meisterschaft (heute SuperGT) kehrte Goossens 1999 in die F3000 zurück und fuhr für Christian Horner bei Arden.

Im Jahr 2000 musste sich Goossens ohne große Vorbereitungszeit gegen viele Talente durchsetzen, die später Profirennfahrer wurden. "Die Atmosphäre unter den Fahrern war damals gut, aber jeder dachte nur an sich selbst, um den Sprung in die Formel 1 zu schaffen. Auf diesem Niveau hat man nicht viele Freunde. Trotzdem gibt es auch heute noch viel Respekt vor den Talenten und Persönlichkeiten. Das war eine tolle Generation!"

Goossens kam und schon schien es bei Astromega deutlich besser zu laufen: Der Belgier fuhr in Österreich und Hockenheim in die Top 10, blieb aber ohne Punkte, denn Punkte gab es erst ab Platz sechs. Auf dem A1-Ring (heute Red-Bull-Ring) holte Alonso als Sechster seine ersten Zähler. Nach dem Ausfall auf dem Hockenheimring platzte der Knoten beim Spanier, der in den letzten beiden Rennen richtig aufdrehte.

Der Knoten platzte am Ende der Saison

Auf dem Hungaroring verbuchte Alonso als Zweiter seinen ersten Podestplatz und damit wichtige Punkte für Astromega, während Goossens nur 19. wurde. Das letzte Rennen in Spa-Francorchamps sollte die Entscheidung bringen, denn Alonsos Teamkollege kannte seine Heimstrecke - neben dem Circuit Zolder - wie seine Westentasche. "Wir hatten dort beide ein wirklich gutes Wochenende und holten uns im Qualifying die erste Startreihe", so Goossens.

Fernando Alonso

Fernando Alonso und Marc Goossens führen in Spa

Foto: Motorsport Images

Beim Start kam Goossens "etwas besser weg", weshalb Polesitter Alonso und sein Teamkollege Seite an Seite durch die erste Haarnadel und bis zur Eau Rouge donnerten. "Ich war dort, um dem Team zu helfen und Punkte für die Qualifikation für die Saison 2021 zu holen. Deshalb musste ich vor Eau Rouge vom Gas gehen, denn wer weiß, was passiert wäre, wenn wir beide mit Vollgas in diese Kurve gefahren wären."

Alonso setzte sich dann vom Feld ab und holte sich den ersten Platz, Goossens wurde Zweiter. Mit diesem Doppelsieg sammelte Astromega genügend Punkte, um in der Saison 2001 an den Start zu gehen. Goossens widmete sich im folgenden Jahr ganz dem Sportwagensport und baute in den USA eine beeindruckende Karriere auf, während Alonso mit Minardi den Sprung in die Königsklasse schaffte.

Der Einstieg in die Formel 1

Ex-Minardi-Chef Paul Stoddart war damals in Spa-Francorchamps dabei und sah den 19-jährigen Alonso im Astromega-Boliden siegen. Das war die Eintrittskarte für den Spanier, der bei seinem Formel-1-Debüt im australischen Albert Park den zwölften Platz belegte. Goossens war also mit seiner Erfahrung daran beteiligt, Alonso zumindest einen Teil des Weges in die Formel 1 zu ebnen. Der Belgier schaffte es weder in die Formel 1 noch in die IndyCar-Serie, weil "die finanzielle Unterstützung fehlte".

Marc Goossens

Heute startet Marc Goossens in der europäischen NASCAR-Serie

Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Bart Dehaese

Dafür nahm Goossens 13 Mal an den 24 Stunden von Le Mans und elf Mal an den 24 Stunden von Daytona teil. "Ich kann mich über meine Karriere nicht beklagen", sagt der heute 53-Jährige, der immer noch Motorsport betreibt. Seit 2016 ist der Belgier in der europäischen NASCAR-Serie aktiv und startet dort für das italienische Team CAAL. Goossens hat in seiner Karriere sogar zwei Starts im NASCAR-Cup in den USA absolviert.

Für Alonso war das F3000-Rennen in Spa-Francorchamps ein wichtiger Moment in seiner Karriere. Stoddart öffnete dem Spanier die Tür zur Königsklasse und dieser eine Sieg gab Alonso die Chance auf zwei Formel-1-Titel. Auch Goossens hatte solche Momente in seiner Karriere, aber er möchte nicht eine einzelne Situation herausgreifen. "Ich bin aber sehr, sehr dankbar für die Karriere, die ich haben durfte und immer noch habe", sagt er.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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