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Rennbericht

Latifi kritisiert FIA-Strafe: Keine Anhörung nach Crash mit Zhou

Nicholas Latifi war beim Formel-1-Rennen in Singapur in einen Unfall mit Guanyu Zhou verwickelt - Die FIA sprach sofort eine Strafe aus

Latifi kritisiert FIA-Strafe: Keine Anhörung nach Crash mit Zhou

Nicholas Latifi und Guanyu Zhou erlebten in Singapur ein Formel-1-Rennen zum Vergessen. Die beiden kollidierten früh im Rennen und fielen anschließend aus. Die Rennleitung des Automobil-Weltverbandes (FIA) fackelte nicht lange und sprach eine Startplatz-Strafe gegen Latifi aus, der in seinem Williams für den Unfall verantwortlich gemacht wurde. Der Kanadier ist damit alles anderes als einverstanden.

Die Rennkommissare entschieden gegen den Kanadier, weil er im Zweikampf keine Autobreite Platz gelassen und somit die Kollision verursacht haben soll. Beim Großen Preis von Japan wird der Williams-Fahrer deshalb in der Startaufstellung fünf Plätze nach hinten versetzt werden. Außerdem erhielt Latifi zwei Strafpunkte auf sein Konto. Doch warum ist Latifi mit dem Vergehen der FIA nicht zufrieden?

"Natürlich bin ich enttäuscht, das Rennen nicht beendet zu haben", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ich bin dann zur Rennkommission gegangen, da sie die Entscheidung getroffen haben, ohne mit den Fahrern zu sprechen, was ich ein wenig merkwürdig finde. Wir waren beide raus aus dem Rennen, es gab also keine Eile, eine Entscheidung zu treffen. Wenn so etwas passiert, wird normalerweise mit beiden Piloten gesprochen."

Keine Chance, Zhou zu sehen

Latifi habe im Zweikampf seine normale Linie genutzt und Zhou einfach nicht gesehen. Das sei auch der Grund, so der Kanadier, weshalb er keine Autobreite Platz gelassen habe. "Er ist perfekt in meinen toten Winkel im Kurvenausgang hineingefahren. Ich habe in beide Spiegel geschaut, das sieht man in der Onboard-Aufnahme. Ich habe links und rechts geschaut, ihn aber nicht gesehen."

Deshalb habe Latifi seine gewohnte Linie genommen und keinen zusätzlichen Raum geschaffen. "Wenn es nur um die Regel geht, dass ich nicht genügend Platz gelassen habe, dann verstehe ich ,warum ich die Strafe bekommen habe", sagt der Kanadier, der aber auch den Chinesen in der Verantwortung sieht, da dieser in den toten Winkel gefahren sei.

Über die Strafe selbst ist Latifi nicht sauer, sondern über das Verhalten der Rennkommissare, die nach dem Rennen nicht über den Vorfall sprechen wollten. "Und ist das wirklich die richtige Strafe?", fragt der Williams-Pilot. "Das ist die gleiche Strafe, die sie [Valtteri] Bottas gegeben haben, als er mit anderen Autos in Ungarn vergangenes Jahr Bowling gespielt hat. Das war viel schlimmer, als dieser Eins-gegen-Eins-Crash."

Drastische Strafe ohne Grund?

Laut dem Kanadier hat es für solche Unfälle wie mit Zhou bisher immer nur eine Strafversetzung von drei Plätzen gegeben. Auch das Gespräch, das der Williams-Fahrer nach dem Grand Prix mit der Rennleitung gesucht hat, war nicht sehr fruchtbar, da die Kommissare noch alle Hände voll mit dem Zwischenfall von Sergio Perez zu tun hatten.

Latifi fordert mehr Konstanz, wie schon viele Fahrer vor ihm: "Warum sprechen sie nicht mit beiden Fahrern, was in 99 Prozent der Fällen gemacht wird? Wenn sie dann zur selben Entscheidung kommen und mich bestrafen, ist das völlig okay für mich", stellt er klar. "Sie waren mit dem Red-Bull-Vorfall beschäftigt, aber dennoch hätten sie uns einfach offiziell zu den Kommissaren zitieren sollen, was aber nicht der Fall war."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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