Nach Verstappen-Crash in Baku: Wie geht's jetzt in der WM weiter?

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Gilt natürlich auch für jegliche anderen Fragen, Anregungen und Kommentare. Gerne Gebrauch davon machen, meine Kollegen und ich diskutieren gerne über Motorsport ... ;-)

Apropos: Heute Abend um 19 Uhr steigt wieder unser Livestream #LetzteNacht mit der ausführlichen Analyse zum Aserbaidschan-Grand-Prix in Baku. Gemeinsam mit unserem Chefredakteur Christian Nimmervoll nehme ich dann das Rennen auseinander. Und: Du kannst LIVE dabei sein und Deine Fragen stellen, damit wir sie direkt beantworten können. Also gleich eine Erinnerung einrichten, damit Du den Livestream nicht verpasst!

Hier gehts zu unserem Baku-Livestream!

Leser fragen, Leser antworten

Unsere Leserin Josefine hatte vorhin eine Frage angestoßen, die ich an dieser Stelle noch einmal aufgreife, weil einige Antworten eingegangen sind (vielen Dank dafür!) - siehe unten.

Josefine schrieb: "Wenn 2022 [bei Mercedes] Russell für Bottas kommen sollte, ist es dann möglich, dass Hamilton deswegen seine Karriere beendet?"

Ihre These: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass [Hamilton] einen Gegner, der gleichauf mit ihm ist, im Team haben will."

Und hier ist ein erstes Meinungsbild dazu:

Ferrari-Analyse: Probleme auf Soft

Mattia Binotto hat außerdem darüber gesprochen, was Ferrari in Baku ein Bein gestellt hat, nämlich der Soft-Reifen, den Charles Leclerc und Carlos Sainz im ersten Stint benutzten. "Damit hatten wir Probleme, und das hatten wir vorab geahnt. Und genau so ist es gekommen. Auf harten Reifen und bei freier Fahrt waren wir aus irgendwelchen Gründen konkurrenzfähig. Wir müssen aber unsere Rennpace insgesamt optimieren, das ist klar."

Ein weiterer Stolperstein sei das Verhalten des SF21 in sogenannter Dirty Air gewesen, also verwirbelter Luft hinter einem anderen Fahrzeug. "Darauf werden wir uns bei der Analyse konzentrieren", meint Binotto.

Und damit wieder zurück zur Gegenwart ...

... und zur bitteren Realität für Ferrari, das im Rennen nicht an den Speed aus dem Qualifying anknüpfen konnte. "Die beiden Autos vor uns", sagt Teamchef Mattia Binotto und verweist auf Red Bull und Mercedes, "sind noch immer stärker als wir, kein Zweifel. Und so schön es war, in Monaco und Baku auf der Poleposition zu stehen: Das gibt insgesamt nicht unser wahres Leistungsvermögen wieder."

Er erkenne aber "Fortschritte" bei Ferrari, denn es gelinge seiner Mannschaft, die Set-up-Möglichkeiten der Fahrzeuge besser auszunutzen. "Außerdem wissen wir, dass es in der Zukunft noch ein paar Entwicklungen geben wird", meint Binotto. Welche genau und wann, darüber schweigt er sich aus.

Falls Du eine kleine Anregung dazu brauchst ...

... empfehle ich nochmals die Montagskolumne meines Kollegen Christian Nimmervoll, der in seinem #LetzteNacht-Beitrag die Optionen von Valtteri Bottas analysiert hat - unter anderem.

Leserfrage: Was, wenn Russell kommt?

Josefine hat mir geschrieben und eine interessante Leserfrage gestellt, die ich gerne zur Diskussion stellen möchte.

Sie schreibt: "Wenn 2022 [bei Mercedes] Russell für Bottas kommen sollte, ist es dann möglich, dass Hamilton deswegen seine Karriere beendet?"

Ihre These: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass [Hamilton] einen Gegner, der gleichauf mit ihm ist, im Team haben will."

Wie siehst Du das? Und ich würde noch hinzufügen: Wenn Du Mercedes-Teamchef wärst, wer würde dann 2022 in den beiden Cockpits sitzen?

Schreib mir Deine Meinung auf Twitter und werde hier im Ticker genannt!

Und hier sind sie: Die Noten der Redaktion

Du hast wahrscheinlich schon darauf gewartet. Daher ohne lange Vorrede: In unserer Fotostrecke zeigen wir Dir, wie die Redaktion die fahrerische Leistung der einzelnen Formel-1-Protagonisten bewertet hat.

Und: Du kannst ebenfalls noch abstimmen, das Voting läuft noch! Hier klicken für weitere Informationen und das Abstimmungsformular!

Fotostrecke: Baku: Fahrernoten der Redaktion

Foto: Motorsport Images

Weitere Statistiken zum Rennen

Wann lag nochmal Sebastian Vettel in Führung? Und war der Boxenstopp von Lewis Hamilton nach dem ersten Stint wirklich so langsam? Das und mehr kannst Du jetzt ganz bequem selbst analysieren, denn wir stellen Dir wie nach jedem Rennen ausführliche Statistiken zum Grand Prix bereit. Viel Spaß beim Schmökern!

Die Unterbrechung im Rennen

Hätte man nicht einfach das Rennen komplett abbrechen können, als kurz vor Schluss Rot gezeigt wurde? Falls Du Dich das gefragt hast, findest Du in diesem Artikel eine Antwort, aber nicht nur darauf. Meine Kollegen haben nämlich Formel-1-Rennleiter Michael Masi zu den entscheidenden Szenen im Rennen befragt und interessante Rückmeldungen erhalten!

Sergio Perez: Endgültig angekommen bei Red Bull?

Im sechsten Rennen der erste Sieg im neuen Team. Ist Sergio Perez damit der Befreiungsschlag gelungen? Er selbst wertet den Erfolg in Baku jedenfalls als persönlichen Meilenstein und sagt: "Das verschafft mir neues Selbstbewusstsein, auch meiner Crew. Wir hatten über die Jahre regelrechte Achterbahnfahrten im Saisonverlauf. Da ist es wichtig, solche Momente zu genießen."

Er habe auch 2021 nicht den erhofften guten Saisonstart erwischt, betont Perez. "Die Umstellung [auf den Red Bull RB16B] ist mir schwerer gefallen als gedacht. Wir haben aber vom ersten Tag an hart mit den Ingenieuren daran gearbeitet, und jetzt ist endlich ein sehr gutes Ergebnis dabei rübergekommen." Er sei "unheimlich zufrieden" mit dem Resultat.

"Es fühlt sich sicherlich so an, als hätte ich gute Fortschritte gemacht", sagt Perez weiter. "Und das nicht nur an diesem Wochenende. Ich denke, wir kommen hin, werden besser. Ich sehe keinen Grund, weshalb wir auf einer anderen Strecke nicht dazu in der Lage sein sollten, eine ähnliche Leistung zu zeigen. Also ja, mein Selbstvertrauen wächst."

Hamilton: Red Bull ist jetzt Favorit

Laut Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton ist Red Bull jetzt die stärkste Kraft in der Formel 1. "Man kann es klar sehen: Red Bull ist im Moment am schnellsten." So formulierte es der WM-Titelverteidiger in Baku. Ihm sei es im Rennen "sehr, sehr schwer" gefallen, an Max Verstappen dranzubleiben. Der RB16B sei einfach "unglaublich schnell", meint Hamilton weiter.

In der Fahrerwertung hat sich durch den Ausfall von Verstappen und P15 von Hamilton ganz vorne nichts verändert. In der Konstrukteurswertung allerdings hat sich Red Bull leicht abgesetzt.

Dafür ist Mercedes ...

... bei den schnellsten Rennrunden in diesem Jahr gut dabei, wie unsere aktuelle Auflistung zeigt. Und: Im Gegensatz zu Red Bull hat Mercedes auch jedes Mal den Bonuspunkt dafür gekriegt.

Das ist etwas, was Max Verstappen in Baku nicht vergönnt war: Er hat dort zwar die schnellste Runde erzielt, doch die ist nichts wert, weil er aufgrund des Ausfalls nicht in den Top 10 klassiert wurde. Der Bonuspunkt wird daher nicht vergeben, erstmals in diesem Jahr.

Noch was, wo Mercedes nicht die Spitze ist

Montags nach einem Rennen wälzen wir natürlich auch immer die Statistiken zum Grand Prix. Und siehe da, noch eine Mercedes-"Schwäche" hat sich in Baku gezeigt, wenn auch keine so gravierende. Dafür ist es eine, die sich wie ein roter Faden durch die erfolgreichen letzten Jahre zieht: Bei den Boxenstopps ist Mercedes nicht Formel-1-führend.

In unserer aktuellen Übersicht der schnellsten Formel-1-Reifenwechsel 2021 jedenfalls führt weiter Red Bull, und das deutlich. Mercedes dagegen hat in Baku gar nicht gepunktet. Dafür hat Alfa Romeo richtig Boden gutgemacht. Aber mehr dazu im verlinkten Artikel!

Das etwas andere Sprintformat!

Hat doch ganz gut funktioniert in Baku: Fernando Alonso schlägt deshalb - und natürlich im Scherz! - ein neues Format für Formel-1-Sprintrennen vor. Und das klingt so:

"Wir müssen über Zwei-Runden-Rennen nachdenken, oder über 25-Runden-Rennen, irgend sowas am Sonntag. Ich glaube nämlich, es war unterhaltsam, denn man konnte in diesen zwei Runden sehr aggressiv sein, weil man wusste, man muss nicht die Reifen oder sonst was schonen. Das war klasse."

Die in diesem Jahr erstmals ausgetragenen "Sprint-Qualifying"-Läufe werden über je 100 Kilometer ausgetragen, und ohne Pflicht-Boxenstopp. Details zum Reglement und zum Ablauf kannst Du hier nachlesen.

Es bleiben Baustellen bei Alpine ...

P6 durch Fernando Alonso in Baku kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei Alpine noch nicht alles rund läuft. Denn im Rennen war Alonso praktisch nur dann im Bild zu sehen, als er überholt wurde. Bis auf den Schluss war sein Rennen eher eine Rückwärtsfahrt als eine Attacke.

Man sei "ein bisschen langsam gewesen", bemerkt Alonso dazu. Es hätten "drei bis vier Zehntel [pro Runde] gefehlt. "Das war ein Killer für die Strategie." Insgesamt aber stehe das Team seit Portimao besser da. "Das ist ein Trend, mit dem ich ziemlich zufrieden bin", meint Alonso.

Wie ordnet man die Alonso-Leistung ein?

Fernando Alonso hat mit P6 in Baku sein bisher bestes Ergebnis seit seinem Comeback eingefahren. Wir haben uns in unserer "Notendiskussion" aber trotzdem schwer getan, seine Leistung im Rennen einzuordnen.

Er selbst sagte nach dem Grand Prix, er sei natürlich "zufrieden" mit dem Resultat. Und: Man habe bewusst auf eine "Alles-oder-nichts"-Strategie gesetzt mit einem Wechsel auf Soft beim letzten Re-Start.

"Ich sagte dem Team: 'Wir probieren das. Und wenn es eine Lücke gibt, dann fahre ich da rein. Wenn wir dadurch Punkte verlieren oder ich in der Mauer lande oder den Frontflügel kaputtfahre, dann blöd, aber wir hätten es wenigstens versucht.' Und ja, die beiden Runden am Schluss waren lustig."

"Lustig" aus seiner Sicht, denn Alonso fuhr von P10 noch auf P6 nach vorne und ließ dabei Tsunoda, Sainz und Ricciardo noch hinter sich, ebenso natürlich Hamilton, der sich ganz vorne verbremste.

"Die Wahrheit ist: Bei den Starts haben die Jungs in den zurückliegenden drei oder vier Rennen hervorragende Arbeit geleistet. Wir sind immer bei den drei Besten am Start. Das hilft natürlich", sagt Alonso. "Und dieses Mal haben wir das Meiste daraus gemacht."

Auch Du kannst noch abstimmen!

Wenn Du jetzt Lust bekommen hast, selbst eine Bewertung für alle Formel-1-Fahrer abzugeben, dann mach das doch: Unser Leser-Voting ist noch immer freigeschaltet und wartet nur darauf, dass Du Dich mit Deiner Meinung beteiligst!

Alle Infos zur Bewertung und das Voting selbst findest Du hier!

Wir haben diskutiert ...

... in unserer Formel-1-Redaktion, über die Fahrernoten in Baku. Das machen wir jeden Montagvormittag nach dem Rennen, denn unsere Bewertungen fließen in das große Formel-1-Ranking ein, das wir gemeinsam mit unseren Lesern und Marc Surer erstellen.

Wie wir abgestimmt haben? Wird (noch) nicht verraten! Einen kleinen Spoiler aber schicke ich Dir schon mal rum: Wir haben in zwei Fällen die Eins vergeben. Und jetzt kannst Du Dir überlegen, an wen ... ;-)

Warum Mercedes nicht protestiert hat

Und damit rein in die Aufarbeitung des Rennens gestern. Es ist im allgemeinen Trubel etwas untergegangen, aber: Mercedes hat nicht wie eigentlich beabsichtigt gegen die "Flexiwings" von Red Bull protestiert. Jetzt fragt man sich natürlich: Warum nicht?

Die Antwort hat Mercedes-Sportchef Toto Wolff gestern Abend noch in seiner Medienrunde gegeben. Auf die Frage, ob der Protest noch komme, sagte er: "Nein, die ganze Saga ist grundsätzlich ärgerlich. Wir werden jetzt nicht den Sergio Perez rausprotestieren, sondern auf den neuen Test vertrauen."

Das klingt, als wolle man erst einmal abwarten, was die verschärften FIA-Belastungstests zur Situation beitragen, und ob das Thema "Flexiwings" damit dann erledigt ist.

Offen bleibt bei dieser Formulierung von Wolff natürlich, ob Mercedes auch dann nicht protestiert hätte, wenn Verstappen das Rennen gewonnen hätte ...

Über #LetzteNacht

Dein Einstieg in den Formel-1-Montag ist natürlich #LetzteNacht. Unter diesem Hashtag haben Christian Nimmervoll und ich unsere traditionellen Montagskolumnen verfasst, auch dieses Mal wieder zu den großen Siegern und den großen Verlierern in Baku.

Wer es geworden ist? Hier findest Du es heraus:

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat
Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat

Und lass Christian und mich gerne wissen, was Du von unseren Texten hältst. Wir diskutieren gerne - natürlich auch heute Abend ab 19 Uhr, und zwar LIVE auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de!

Der Tag danach ...

Es ist der Tag danach, nach diesem turbulenten Aserbaidschan-Grand-Prix in Baku. Und natürlich müssen wir darüber reden. Heute führt aber nicht wie gewohnt Ruben Zimmermann Regie in diesem Liveticker, sondern Stefan Ehlen. Und Du erreichst mich bei Fragen, Anregungen oder Kommentaren am besten via Twitter und Facebook. Schreib mir gerne!