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Scheidung Red Bull & Renault: "Hoffentlich bereuen sie es!"

Renault-Teammanager Cyril Abiteboul spricht offen über die Red-Bull-Entscheidung, 2019 mit Honda-Motoren zu fahren - Er war nicht überrascht und hat Verständnis

Christian Horner, Red Bull Racing Team Principal, Alain Prost, Renault Sport F1 Team Special Advisor and Cyril Abiteboul, Renault Sport F1 Managing Director

Christian Horner, Red Bull Racing Team Principal, Alain Prost, Renault Sport F1 Team Special Advisor and Cyril Abiteboul, Renault Sport F1 Managing Director

Am Dienstag wurde bekannt, dass die langjährige Partnerschaft zwischen Red Bull und Renault ein Ende finden wird. 2019 wird das Topteam auf Honda-Motoren umsteigen. Bei Renault hat man die Entscheidung nüchtern aufgenommen, Überraschung sei das keine gewesen, erklärt Renault-Teammanager Cyril Abiteboul gegenüber 'Motorsport.com'. Der Franzose kann die Entscheidung sogar nachvollziehen. Er betont aber: "Wir werden alles tun, damit sie es bereuen."

Damit meint der Franzose, dass das Renault-Werksteam schnellstmöglich zu alter Stärke zurückfinden soll, um in den kommenden beiden Jahren gegen das ehemalige Kundenteam zu kämpfen. "Wir wollen auf der Strecke mit unserem Team das Bestmögliche abliefern. Ich bin sehr aufgeregt über die Performance-Steigerung, die kommen wird - besonders die zweite Ausbaustufe, die wir später in dieser Saison einführen werden." Diese Ausbaustufe werde auch Konkurrent Red Bull erhalten, obwohl der genaue Bereitstellungsplan noch nicht bestätigt sei, so Abiteboul.

Bereits am Kanada-Rennwochenende hat Renault die erste Ausbaustufe eingeführt, wie auch Konkurrent Honda. Red Bull konnte sich die Entwicklung beider Parteien hautnah ansehen (dank Toro Rosso). Die Fortschritte haben überzeugt, sodass eine Entscheidung bereits kurz danach gefallen ist. Eigentlich wollte Renault bereits am 15. Mai, offizielle Deadline im Reglement, eine Entscheidung hören, doch Red Bull spielte auf Zeit. Seit Baku wurde mit Honda verhandelt, erste Berührungspunkte gab es aber bereits durch den Toro-Rosso-Deal.

Renault sorgte sich um geistiges Eigentum

Dass die Entscheidung nun doch schon vor dem Renault-Heimrennen in Frankreich und nicht erst in Österreich eine Woche später gefallen ist, sei auf Drängen der Franzosen geschehen. Denn schon jetzt habe ihnen die Verzögerung "das Leben schwer gemacht", sowohl bei der Lieferkette als auch der Entwicklung für 2019. Schließlich habe auch die Sensibilität beim Thema geistiges Eigentum eine Rolle gespielt. "Unsere Grundeinstellung war, dass wir den Wechsel erwartet haben - daher machten wir uns um unser geistiges Eigentum Sorgen", gibt Abiteboul zu.

"Es war wichtig für uns, Klarheit über ihre Pläne zu haben, damit wir entsprechende Schritte einleiten konnten. Wären sie nicht gewechselt, hätten wir unsere Zusammenarbeit für die restliche Saison und die Vorbereitung für die kommende etwas geändert. Es hat also in manchen Bereichen Klarheit bedurft." Außerdem bedankt sich der Renault-Manager bei Red Bull für die Einsicht, dass eine weitere Verzögerung der Entscheidung keinen Sinn ergeben hätte.

Schon zuvor gab es Signale von Red Bull, die auf eine Beendigung der zwölfjährigen Zusammenarbeit - nach 57 Rennsiegen und vier WM-Titeln - hindeutete. "Ehrlich gesagt bin ich nicht überrascht. Ich denke, wir vergessen dabei gerne, dass das eine Bestätigung ist, so ist der Status quo. Im Vorjahr haben wir mit Red Bull und McLaren in Singapur einige Übereinkommen bekannt gegeben. Darin war festgelegt, dass wir den Deal mit Toro Rosso bis Ende 2017 erfüllen, jener mit Red Bull sollte Ende 2018 enden - obwohl Red Bull gebeten hat, dieses Thema etwas vage zu halten", verrät der Franzose.

Auch "strategisch, kommerzielle" Entscheidung

Red Bull hat dennoch ein Angebot der Franzosen eingeholt, obwohl eigentlich schon feststand, dass die Partnerschaft enden würde. "Es gab Uneinigkeit darüber, wie es weitergehen sollte. Für uns ist das jetzt eine Bestätigung von dem, was schon länger in der Luft lag. Es geht dabei auch um eine strategische, kommerzielle Entscheidung - nicht nur eine technische und sportliche von Red Bull", weiß Abiteboul. Er glaubt, dass die Motivation für einen Wechsel vor allem darin lag, eine Art Werksteam-Beziehung aufbauen zu können. Außerdem gab es finanzielle Anreize, die Renault nicht bieten konnte.

Da Renault 2016 den Wiedereinstieg als Werksteam wagte, war für Red Bull klar, dass eine Werksteam-Beziehung mit dem Motorenhersteller nicht mehr möglich war. Daher musste sich das Topteam, das als einziges Kundenteam in den Top 3 der Weltmeisterschaft fährt, einen anderen, exklusiven Partner suchen. "Mit Honda haben sie den perfekten Partner gefunden", glaubt der Franzose. Er ist sich auch bewusst, dass Renault einige Anreize nicht bieten konnte, "da unsere oberste Priorität lautet, die Performance von Renault zu stärken."

Im Vorjahr übernahm Renault spät in der Saison das zerrüttete McLaren-Team, das sich von Honda losreißen wollte. Nun ist der britische Rennstall in der kommenden Saison das einzig verbliebene Kundenteam. Ein Nachteil sei das nicht, glaubt der Renault-Teammanager. "Das ist gut für uns, da es uns erlauben wird, uns auf unser eigenes Team zu fokussieren und uns auf 2021 vorzubereiten." Er gibt im Zuge dessen auch zu, dass Red Bull eine Art Ablenkung war. Nun habe man sowieso mit dem aktuellen und bevorstehenden Motorenreglement alle Hände voll zu tun.

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