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Trotz Software-Fehler: So einfach hätte Hamilton gewinnen können

Software-Fehler hin oder her: Nur weil Lewis Hamilton nicht so schnell gefahren ist, wie er hätte können, wurde er in Melbourne von Sebastian Vettel geschlagen

Lewis Hamilton, Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+

Foto: Sutton Images

Ein Software-Fehler hat Lewis Hamilton den Sieg beim Grand Prix von Australien gekostet. Aber wie sich nach dem Rennen herausstellte, hätte der Mercedes-Fahrer das Rennen trotz der für ihn unglücklichen Umstände gewinnen können. Denn in der wahrscheinlich entscheidenden Phase fuhr er nicht maximales Tempo.

Nach seinem Boxenstopp in Runde 19 hatte Hamilton 13,8 Sekunden Rückstand auf Sebastian Vettel. Bis zur verhängnisvollen virtuellen Safety-Car-Phase (VSC) in Runde 26 wurden daraus 12,2. Das heißt: Obwohl er die um 22 Runden frischeren Reifen hatte (wenn auch die härteren Softs gegen Vettels Ultrasofts), war er pro Runde nur um durchschnittlich 0,3 Sekunden schneller als der führende Ferrari. Zu wenig.

"Wir dachten, wir hätten den VSC-Abstand", erklärt Mercedes-Sportchef Toto Wolff, "und sagten Lewis, er soll den VSC-Abstand halten. Wir dachten ja, wir wären drei bis vier Sekunden im Soll. Waren wir aber nicht." Weil der Mercedes-Computer in der Unübersichtlichkeit der VSC-Phase offenbar mit dem falschen Abstand rechnete, wurde den Ingenieuren am Kommandostand grünes Licht signalisiert. Dabei hätte Hamilton in Wahrheit pushen müssen.

 

 

"Ich hätte nach dem ersten Boxenstopp näher dran sein können", ärgert sich der amtierende Weltmeister. Und auch Wolff streitet nicht ab: "Ich glaube, das wäre möglich gewesen, ja. Aber Lewis wusste, dass er mit diesem Reifensatz bis zum Ende durchfahren muss, also ist er genau nach Vorgabe gefahren. Sonst hätte er wahrscheinlich ausreichend Puffer gehabt. Muss an einem Software-Bug gelegen haben, oder es stimmt etwas mit dem Algorithmus nicht."

Deja-vu: Gleiches Pech wie in Monaco 2015

In Brackley soll die Technik nun genau analysiert und gegebenenfalls nachgebessert werden. Das hat Mercedes schon einmal durchgemacht, als Hamilton in Monaco 2015 ebenfalls von einer VSC-Phase auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Bitter, dass es nun ausgerechnet jenen Fahrer bereits zum zweiten Mal erwischt, der eigentlich am allerwenigsten davon hält, seine Rennen nach irgendwelchen Computersimulationen auszurichten.

"Das ist schon hart", seufzt Hamilton. "Formel 1 ist Teamsport, aber wir verlassen uns so sehr auf die Daten und auf die Technologie, dass ich wünschte, es würde wieder mehr an den Menschen liegen. Ich wünschte, ich hätte es mehr selbst in der Hand, denn ich finde, dass ich heute so stark gefahren bin wie eh und je, und ich bin wirklich zufrieden mit meiner Leistung."

Letztendlich war die Ferrari-Übermacht mit zwei Autos gegen einen Mercedes ausschlaggebend für die Rennentscheidung. Während sich Ferrari den Luxus leisten konnte, mit Kimi Räikkönen einen Undercut zu setzen, der Hamiltons Boxenstopp erzwang, hatte Vettel nach hinten auf Platz vier genügend Abstand, um länger auf der Strecke zu bleiben und auf etwas Unvorhergesehenes zu hoffen. Wie zum Beispiel eine (virtuelle) Safety-Car-Phase.

Undercut: Mercedes hatte gar keine andere Wahl

"Es war klar", erklärt Wolff, "dass wir auf Kimis Boxenstopp reagieren mussten. Das Risiko des Undercuts war da. Von dem Punkt an mussten wir uns auf die Einstoppstrategie festlegen, und mit dieser Entscheidung bist du natürlich dem Risiko eines Safety-Cars oder eines virtuellen Safety-Cars ausgesetzt. Genau das wurde uns heute zum Verhängnis."

"Das Einzige, was wir hätten tun können, wäre gewesen, nach dem Boxenstopp von Lewis mehr zu pushen und einen größeren Puffer herauszufahren", räumt der Österreicher ein. "Aber wir wussten, dass der Reifen noch 40 Runden schaffen muss, also war es sehr wichtig, da nicht zu sehr ans Limit zu gehen. Außerdem fuhr er sowieso etwas schneller als Sebastian. Der Puffer wurde größer."

 

"Wir waren uns sicher, dass das reichen würde, um auch bei einem VSC in Führung zu bleiben. Hätten wir gewusst, dass wir drei bis vier Sekunden mehr brauchen, hätten wir sicher noch ein bisschen mehr pushen können, auch wenn das Risiko am Ende des Rennens größer geworden wäre. Aber wir hätten das hinbekommen", meint Wolff. "Es ist wie immer im Motorsport: Manchmal hast du Glück, manchmal hast du Pech. Heute hatten wir Pech."

Das Risiko, mit einem um sieben Runden älteren und wegen des höheren Tempos stärker in Mitleidenschaft gezogenen Reifensatz im Finish noch von Vettel überholt zu werden, wäre überschaubar gewesen. Max Verstappen kam in den letzten 27 Runden nicht an Fernando Alonso vorbei, obwohl der Red Bull im Renntempo um fast eine Sekunde schneller war als der McLaren. Aber Überholen im Albert Park war am Sonntag (fast) ein Ding der Unmöglichkeit ...

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