Formel E Rom: Mitch Evans sorgt für Jaguars ersten Sieg
Mitch Evans hat Jaguar den ersten Sieg in der Formel E beschert: Andre Lotterer in hartem Duell bezwungen - Lange Unterbrechung nach Unfall
Mitch Evans hat Jaguar den ersten Sieg in der Formel E beschert. Der Neuseeländer setzte sich in einem spannenden ePrix von Rom durch und feierte auch seinen Premierenerfolg in der Elektromeisterschaft. Der Jaguar-Pilot lieferte sich dabei bis zur Ziellinie einen knallharten Kampf gegen Andre Lotterer (DS Techeetah), der als Zweiter weiter auf seinen ersten Sieg wartet.
"Er war einfach schneller. Ich konnte nichts dagegen machen", ärgert sich der Deutsche nach dem Rennen. Lotterer war von der Pole aus ins Rennen gegangen und hatte den Lauf lange Zeit vor Evans angeführt. Evans hing dem Techeetah dabei ständig im Heck, und als er sich gut 20 Minuten vor dem Ende den Attack-Mode abholte, fiel die Entscheidung.
Mit mehr Leistung presste sich Evans in einer Schikane an Lotterer vorbei in Führung. Das Manöver war dabei ziemlich kompromisslos, denn beinahe wäre der Deutsche dabei in der Mauer gelandet. Die Rennleitung warnte beide Fahrer, doch für Lotterer geht der Angriff in Ordnung: "Rubbin' is Racing", sagt er. Feindkontakt also erlaubt.
Lotterer und Evans: Beinhartes Duell
Für ihn bot sich anschließend die Chance zum Kontern. Lotterer holte sich seinerseits den Attack-Modus ab, fand aber keinen Weg vorbei. Allerdings verfehlte Evans einmal die Aktivierung und musste so noch einmal an die Seite fahren, was dem Deutschen noch einmal die Möglichkeit brachte. Doch die konnte er nicht nutzen und Evans blieb vorne.
Spannend wurde es am Schluss auch noch einmal, was die verfügbare Energiemenge anging. Evans wurde von seinem Team angewiesen, langsamer zu fahren, um nicht kurz vor Schluss noch über die Ziellinie zu fahren und eine Runde länger absolvieren zu müssen. "Zwei Sekunden in dieser Runde", wies das Team ihn an - mit Lotterer genau im Heck keine leichte Aufgabe.
Doch Evans bewältigte diese und fuhr schließlich mit knappem Vorsprung zu seinem ersten Sieg in der Formel E. Diesmal konnte seine Crew jubeln, nachdem sie in der Qualifikation schon zu früh über die vermeintliche Pole gejubelt hatte. Lotterer blieb Rang zwei, das Podium komplettierte überraschend Stoffel Vandoorne, der für das erste Podest von HWA sorgte.
50 Minuten Unterbrechung
Rang vier ging an Virgins Robin Frijns vor den beiden Nissan e.dams von Sebastien Buemi (5.) und Oliver Rowland (6.). Dahinter landeten mit Lucas di Grassi (7./Audi), Jerome D'Ambrosio (8./Mahindra) und Antonio Felix da Costa (9./BMW-Andretti) geschlossen drei Titelanwärter. Zehnter wurde Pascal Wehrlein (Mahindra).
Sanya-Sieger Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) wurde mit einer nachträglichen Durchfahrtsstrafe von Rang sieben noch aus den Punkten gespült. Der Franzose hatte während einer Full-Course-Yellow-Phase Felix da Costa unerlaubt überholt. Auch Maximilian Günther (Dragon) - zu dem Zeitpunkt als Siebter vor Vergne - fasste eine Zeitstrafe auf. Er war unter Gelb zu schnell.
Das Rennen hatte zunächst sehr turbulent begonnen. Schon in der ersten Runde musste das Rennen für 50 Minuten unterbrochen werden, nachdem es mehrere Zwischenfälle auf der Strecke gegeben hatte. Auslöser war am Ende aber ein Stau: Jose-Maria Lopez (Dragon) bekam eine Schikane nicht, Gary Paffett (HWA) konnte nicht mehr ausweichen, und Vergne fuhr dem Briten ins Heck.
Kein Happy End für Maximilian Günther
Für Paffett kam das sofortige Aus, alle anderen Beteiligten konnten in der langen Pause ihre Fahrzeuge reparieren. Vor der Rotphase hatte es bereits mehrere Zwischenfälle gegeben: Alexander Sims (BMW-Andretti) fuhr in die Mauer, Günther drehte sich auf nasser Piste und beschädigte seinen Frontflügel, und Lopez räumte Sam Bird (Virgin) mit Schmackes in die Streckenbegrenzung. Alle Piloten konnten nach Reparaturen in der Pause jedoch weiterfahren.
Für Günther endete das Rennen schließlich ohne Happy End: Lange Zeit auf Punktekurs bekam er erst die Strafe, dann ging ihm eine Runde vor Ende die Energie aus. Auch Daniel Abt (Audi) wurde im Ziel mit einer Runde Rückstand als 18. gewertet. Einen Doppelausfall gab es für Venturi: Felipe Massa und Edoardo Mortara blieben mit technischen Problemen stehen.
In der Meisterschaft ist es nach dem siebten Sieger im siebten Saisonlauf weiter spannend: Evans liegt nach seinem Erfolg mit 61 Punkten auf Rang vier. D'Ambrosio (65) führt hauchzart vor Felix da Costa (64), Lotterer (62) und dem Neuseeländer. Selbst Sam Bird als Achter hat lediglich elf Zähler Rückstand!
Das nächste Rennen findet in zwei Wochen in Paris statt.
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