Roger Penske: CART-Gründung war "mein schlimmster Fehler"
Gut 40 Jahre nach Gründung der CART-Serie würde sich Roger Penske nicht mehr abspalten und hofft als neuer IndyCar-Besitzer mehr denn je auf Zusammenhalt
1978 taten sich Dan Gurney, Jim Hall, Pat Patrick und Roger Penske zusammen, um auf Basis des von Gurney verfassten "White Paper" eine neue US-Formelrennserie mit dem Namen CART (Championship Auto Racing Teams) zu gründen.
CART wurde als Abspaltung vom Verband USAC (United States Auto Club) ins Leben gerufen und richtete ab 1979 einen Großteil der IndyCar-Rennen selbst aus. Das Herzstück - das Indy 500 - gehörte in den Jahren 1981 und 1982 aber nicht zum Kalender der CART-Serie. Der Streit mit USAC über die Ausrichtung der Rennserie war der Grund und dieser Konflikt dauerte weit länger als nur zwei Jahre.
Heute bereut eines der vier Gründungsmitglieder von CART die damalige Abspaltung. "Wenn ich zurückschaue, dann war die Entscheidung, CART zu gründen, der größte Fehler, den ich gemacht habe", sagt Roger Penske, seit wenigen Wochen neuer Besitzer des Indianapolis Motor Speedway und der IndyCar-Serie.
Heute würde Roger Penske anders handeln als er es Ende der 1970er-Jahre tat
Foto: IndyCar Series
"Wir standen damals im Konflikt", erinnert sich Penske an den Streit mit USAC, "aber du kannst das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen und sie neu schreiben. Ich kann nur hoffen, dass wir mit den Erfahrungen von heute damals zusammengeblieben wären." Und genau das hofft Penske auch für die Zukunft, nun da er für das wichtigste Rennen im IndyCar-Kalender und für die Geschicke der gesamten IndyCar-Serie verantwortlich zeichnet.
Was die CART-Serie betrifft, so war das Fernbleiben des Indy 500 aus dem Kalender der Jahre 1981 und 1982 freilich nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was eineinhalb Jahrzehnte später kommen sollte. Denn als 1996 die Indy Racing League (IRL) debütierte, verschwand das Indy 500 sogar bis zum Ende der CART- beziehungsweise ChampCar-Serie aus dem Kalender.
In den 90ern florierte CART - 2008 ging's auch mit Nachfolger ChampCar zu Ende
Foto: LAT
Erst als es 2008 zur Wiedervereinigung zwischen ChampCar und IRL kam und damit die heutige IndyCar-Serie entstand, wurde das Starterfeld zum Indy 500 nach mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr hauptsächlich von IRL-Teams gestellt.
Einige Teams aus dem CART-Lager waren freilich schon vor der Wiedervereinigung beider Rennserien nach Indianapolis zurückgekehrt - allen voran Ganassi und Penske. Das Team des "Captain" trat ab 2001 wieder Jahr für Jahr im "Brickyard" antrat, nachdem man Indianapolis von 1996 bis 2000 ferngeblieben war. Und die Auswirkung der frühen Rückkehr auf sein Unternehmen war laut Penske deutlich spürbar.
"Der Indianapolis Motor Speedway ist wirklich der Grundstein unserer Marke. Ich denke, jeder hat gesehen, wie unsere Marke in den paar Jahren, seit wir zurückgekehrt sind, gewachsen ist", so Penske, der unterstreicht: "Mir gefällt der Effekt, den unsere Rückkehr auf unser Unternehmen hatte." Als neuer Besitzer des Indianapolis Motor Speedway wäre eine gegenteilige Aussage auch schwer überraschend...
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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