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24h Nürburgring 2023: Frikadelli sorgt für historischen Ferrari-Sieg

Frikadelli Racing schreibt Geschichte auf der Nordschleife: Erster Ferrari-Sieg bei den 24h Nürburgring - Erster Sieg eines nicht-deutschen Herstellers seit 2002

24h Nürburgring 2023: Frikadelli sorgt für historischen Ferrari-Sieg

Die 20-jährige Dominanz deutscher Hersteller beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ging bei der 51. Auflage des Eifelklassikers zu Ende. Earl Bamber, Nick Catsburg, David Pittard und Felipe Fernandez Laser fuhren im Frikadelli-Ferrari #30 mit neuem Distanzrekord von 162 Runden zum Gesamtsieg. Es ist der erste Sieg einer nicht-deutschen Marke seit dem Triumph der Chrysler Viper GTS-R von Zakspeed im Jahr 2002. Ergebnis 24h Nürburgring 2023

Der Ferrari war über die Distanz das schnellste Auto im Rennen. Die "schnellste Frikadelle der Welt" kämpfte zu Beginn des Rennens noch mit drei hochkarätig besetzten Mercedes-AMG GT3 von Getspeed und HRT, von denen zwei das Rennen beendeten. Ticker-Nachlese 51. 24h-Rennen auf dem Nürburgring

Mit Einbruch der Dunkelheit fielen die Mercedes jedoch zurück und der Rowe-BMW #98 von Maxime Martin, Sheldon van der Linde, Dries Vanthoor und Marco Wittmann wurde zum stärksten Gegner.

Beide Fahrzeuge lieferten sich einen spannenden Fernkampf mit einem Abstand von rund zwei Minuten. Dieses Ergebnis wurde dadurch leicht verzerrt, dass der BMW zwei Runden später stoppte und so in der Schlussphase durch die kürzere Standzeit beim letzten Stopp den Abstand auf unter eine Minute reduzieren konnte. Frikadelli gewann letztlich mit 26,911 Sekunden Vorsprung.

Fernduell zwischen Ferrari und BMW

Der Frikadelli-Ferrari hatte auf dem Weg zum Sieg zwei Schrecksekunden zu überstehen: einen Reifenschaden nach fünf Stunden, der glücklicherweise kurz vor dem Ende der Runde auftrat, und einen Ausritt am Sonntagmorgen im Stefan-Bellof-S, den Earl Bamber gerade noch abfangen konnte.

Der BMW M4 GT3 und der Ferrari 296 GT3 waren ähnlich schnell unterwegs, doch der Rowe-BMW musste das Rennen von Startplatz 31 aufnehmen. Den Rückstand aus den ersten Runden konnte Rowe nicht mehr aufholen.

Um den dritten Platz kämpften die Mercedes-AMG von GetSpeed #2 (Christodoulou/Götz/Schiller; 4.) und HRT #4 (Marciello/Stolz/Ellis/Mortara; 3.). Die #4 kassierte am Samstagabend eine Strafe wegen Missachtung von Flaggensignalen, doch der Knackpunkt war, dass die AMGs ihr Tempo nicht über die gesamte Distanz halten konnten.

Nach Einbruch der Dunkelheit konnten die AMGs das Tempo von Ferrari und BMW nicht mehr mitgehen, bei Tageslicht lief es besser. Der GetSpeed-Mercedes erlebte ein problemloses Rennen und sah am Samstagabend vor Einbruch der Dunkelheit wie ein Siegkandidat aus. Dann fiel er in der Nacht zurück.

Die beiden AMGs lieferten sich ein spannendes Rennen und kämpften teilweise verbissen gegeneinander. Am Ende hatte das Haupt Racing Team um 46 Sekunden die Nase vorn.

Ferrari siegt auch in der SP9 Pro-Am

Als einziger Porsche 911 GT3 R sah der Rutronik-Porsche #96 (Olsen/Cairoli/Andlauer; 5.) die Zielflagge, gefolgt vom einzigen Audi, der ohne nennenswerte Probleme über die Distanz kam: dem Land-Audi #39 (Haase/Mies/Niederhauser; 6.).

Den Ferrari-Triumph komplettierte der WTM-Ferrari #20 (Weiss/Krumbach/Keilwitz/Dontje; 7.), der mit einer problemlosen Fahrt einen unvergesslichen Tag für Ferrari in der "Grünen Hölle" perfekt machte. Zudem fuhr Daniel Keilwitz mit 8:08.006 Minuten die schnellste Runde, die jemals auf der 25,378 Kilometer langen 24h-Variante des Nürburgrings erzielt worden ist.

Die Top 10 komplettierten der HRT-Mercedes #6 (Haupt/Love/Maini; 8.) als Zweiter der Pro-Am-Wertung, der Abt-Lamborghini #27 (K. van der Linde/Mapelli/Pepper/Thiim; 9.), der mit mehreren Reifenschäden zu kämpfen hatte, und der Falken-Porsche #44 (Heinemann/Ragginger/Menzel/Eriksson; 10.), der durch einen Reparaturstopp nach einem Abflug beim Überrunden zurückgeworfen wurde.

Nur ein Pro-BMW kommt durch

Während die #98 um den Sieg kämpfte, schied der Rowe-BMW #99 (Farfus/Eng/De Philippi/Yelloly; DNF) in einer "verrückten Stunde" um die Rennhalbzeit aus, in der es zahlreiche Top-Fahrzeuge erwischte. Connor de Phillippi blieb beim Überrunden an einem Porsche Cayman hängen und war draußen. Die #99 kämpfte bis dahin mit den AMGs um den dritten Platz.

Ebenfalls beim Überrunden blieb der Walkenhorst-BMW #101 (Krognes/Giermaziak/Krohn/Soucek; DNF) nach fünfeinhalb Stunden an einem Cayman hängen und musste repariert werden. Das nutzte nichts, ein weiterer Unfall kurz darauf beendete das Rennen endgültig.

Der Walkenhorst-BMW #102 (Neubauer/Dennis/Klingmann/Krognes; DNF), der nach dem Unfall im Top-Qualifying in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder aufgebaut worden war, kämpfte sich sukzessive nach vorne und knabberte bereits an den Top 5.

In der Morgendämmerung fand die Dienstfahrt ein jähes Ende, als Thomas Neubauer beim Überrunden im Bereich Flugplatz/Schwedenkreuz das Schicksal besiegelte. Der Franzose krachte über den Randstein und beschädigte sich den Unterboden. Er kam noch bis Adenauer Forst, dann war der Doppelausfall der Profi-Autos von Walkenhorst besiegelt.

Auch die BMW-Junioren mussten bei ihrem dritten Einsatz beim 24-Stunden-Rennen in der Klasse SP9 den dritten Ausfall hinnehmen. Im Kampf um den dritten Platz mit den AMGs und der #99 erlitt der RMG-BMW #72 (Harper/Hesse/Verhagen; DNF) während des "Halbzeit-Massakers" einen Reifenschaden, der zu einem spektakulären Dreher im Brünnchen führte. Später musste das Team wegen Folgeschäden aufgeben.

Ins Ziel kam der Walkenhorst-BMW #100 (Walkenhorst/J. Breuer/Trogen/Bollrath; 16.) aus der SP9 Pro-Am, der hinter dem Prosport-Aston-Martin #28 (Dumarey/C. Breuer/Ortmann/Green; 14.) und dem racing-one Ferrari #19 (Kohlhaas/Aust/Ludwig/Stengel; 15.) den fünften Platz in der Subkategorie belegte.

Maro Engel stocksauer auf Amateure

Mercedes-AMG musste den GetSpeed-Mercedes #3 (Engel/Gounon/Juncadella; DNF) nach sieben Stunden abschreiben. Maro Engel war im Stefan-Bellof-S beim Überrunden mit einem Porsche Cayman kollidiert.

"Ich habe eine richtige Krawatte. Das fahrerische Niveau in den Amateurklassen ist in diesem Jahr extrem schlecht", schimpfte er kurz nach der Kollision. Er kritisiert, dass die Amateurfahrer in Code-60-Zonen langsamer als 60 km/h fahren, neben Schleppverbänden bremsen und sich generell zu wenig mit den Regeln auseinandersetzen.

Auch die GT3-Mercedes des Teams Schnitzelalm schieden vorzeitig aus. Das GT2-Fahrzeug des Teams, der Schnitzelalm-Mercedes mit der Startnummer 222 (Grenier/Thilenius/Härtling/Wiskirchen; 42.), hatte sich beim Kräftemessen eine Ölleitung beschädigt, was eine Reparatur nach sich zog. Dennoch sah der AMG die Zielflagge.

Auch der zweite GT2-Testträger, der HRT-Mercedes #46 (Jäger/Bird/Erhart/Viebahn; 34.), musste am Abend nach einem Schaden an der Frontpartie repariert werden, kam aber ebenfalls ins Ziel.

Volkswagen-Konzern fast komplett gerupft: Porsche

Mit Ausnahme von Rutronik und Land hatten alle Fahrzeuge des VW-Konzerns mit Rückschlägen und Ausfällen zu kämpfen. Porsche, Lamborghini und Audi verloren die meisten ihrer auf Sieg ausgerichteten Top-Fahrzeuge.

Den Anfang machte der Car-Collection-Porsche #24 (Campbell/Jaminet/P. Kolb/Pilet; DNF). Matt Campbell verschätzte sich bereits in der ersten Stunde beim Überrunden im Bereich Ex-Mühle. Beim Versuch, einen Sicherheitsabstand nach rechts zu halten, geriet er mit dem linken Hinterrad ins Gras und schlug in die Leitplanke ein.

In der zweiten Stunde erwischte es den Manthey-EMA-Porsche #911 (Christensen/Estre/Makowiecki/Preining; DNF) mit Kevin Estre am Steuer. Im Duell mit dem WTM-Ferrari konnte er sich genau zwei Kurven des Tiergarten-S über den gut gemachten Platz freuen, dann landete der Porsche 911 GT3 R mit einem Reifenschaden in der Leitplanke der Hohenrain-Schikane, wo er auch 2022 sein Ende gefunden hatte.

Diesmal war der Einschlag deutlich glimpflicher, aber die Reparatur kostete eineinhalb Runden. "Grello" fuhr danach noch mehrere Stunden weiter, um 1.30 Uhr wurde das Fahrzeug zurückgezogen. Offizielle Begründung: immer wiederkehrende Reifenprobleme, denen man nicht auf den Grund gehen konnte.

Beide Falken-Porsche wurden in Überrundungsunfälle verwickelt, die die türkis-blauen Boliden zurückwarfen. Der Falken-Porsche #33 (Bachler/S. Müller/Picariello; DNF) schied nach mehreren Kollisionen in der Chaos-Stunde zur Halbzeit aus. Ein heftiger Einschlag von Sven Müller in der Lauda-Kurve beendete das Rennen. Er überfuhr den Randstein auf der Innenseite und wurde ausgehebelt.

Der bereits erwähnte Falken Porsche #44 sah die Zielflagge als Zehnter. Ein besseres Ergebnis verhinderte hier ein Highspeed-Dreher an der gleichen Stelle, der auch das Aus des BMW #102 besiegelte.

Der Unfallhergang von Tim Heinemann ähnelte wiederum dem seines Teamkollegen Müller: Beim Überrunden des Opel Mantas wurde er vom Randstein ausgehebelt. Nur dass er sich spektakulär drehte und nicht hart einschlug. Er kam langsam an die Box zurück, der Zwischenfall kostete dreieinhalb Minuten.

Für einen kontroversen Unfall sorgte der Dinamic-Porsche #54 (L. Vanthoor/Heinrich/Güven/Engelhardt; DNF). Laurin Heinrich krachte ausgangs des Stefan-Bellof-S mit voller Wucht in den Dacia Logan und beendete damit das Rennen für beide Fahrzeuge. Heinrich wurde daraufhin zu einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt.

Der Fahrer des Logan, Maximilian Weissermel, wurde mit Rückenschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert, konnte es aber noch vor Rennende wieder verlassen. Das Team Ollis Garage Racing erklärte daraufhin das Projekt Dacia Logan für beendet, da auch der Motor nicht mehr repariert werden kann. Oliver Kriese hatte bereits vor dem Rennen auf das Problem der fehlenden Motoren hingewiesen.

Auch der Huber-Porsche #25 (Fetzer/Kern/Ledogar/Dumas) wurde nach einem Unfall am Sonntagmorgen zurückgezogen.

Volkswagen-Konzern fast komplett gerupft: Audi

Drei von vier Scherer-Phx-Audis rannten beim Abschied von Ernst Moser als Teamchef in Probleme. Überhaupt sahen nur zwei der Audis aus dem ehemaligen Phoenix-Team das Ziel.

Der Scherer-Phx-Audi #16 (Schramm/Beretta/Winkelhock/Feller; 11.) musste wegen eines Reifenschadens zweimal für eine kurze Runde zum Reifenwechsel kommen. Die Audi Legenden in der #40 (Scheider/Tomczyk/Rockenfeller; 12.) kamen mit ihrer erfahrenen Crew ohne größere Probleme durch, verpassten aber die Top-10.

Die Scherer-Phx-Audi #1 (Vervisch/Drudi/Feller/Lind; DNF) und #5 (Stippler/V. Kolb/Sims/van der Zande; DNF) schieden zeitgleich im "Halbzeit-Massaker" aus: Kurz nach Halbzeit zog sich eine riesige Ölspur über die Grand-Prix-Strecke, auf der sowohl Frederic Vervisch als auch Frank Stippler ausrutschten. In beiden Fällen wurde der Audi R8 LMS GT3 Evo II so stark beschädigt, dass das Team auf eine Reparatur verzichtete.

Der Car-Collection-Audi #22 (Engstler/Hofer/Magnus/Marschall; 13.) kam mit relativ wenigen Problemen durchs Rennen. Eine Strafe und ein leichter Leitplankenkontakt am Sonntagmittag gehörten hier zu den Dramen. Das Auto hatte allerdings nicht die Pace, um ganz vorne mitzumischen.

Volkswagen-Konzern fast komplett gerupft: Lamborghini

Der Abt-Lamborghini #27 war der Star der Anfangsphase. Marco Mapelli steuerte den schwarzen Lamborghini Huracan GT3 Evo2 an die Spitze.

Doch die Freude währte nicht lange. Nach 90 Minuten erlitt Kelvin van der Linde einen Reifenschaden, der die Siegchancen schnell zunichte machte. Es sollte nicht der letzte Reifenschaden für Abt Sportsline bleiben. Dennoch kämpfte sich das Team bis ins Ziel und schaffte den Sprung in die Top 10.

Der Konrad-Lamborghini #7 (Jeffries/Buurman/Soufi/Lefterov; DNF) hielt bis in die frühen Morgenstunden durch, dann ereilte den Evo-I-Lambo das übliche Pech der Konrad-Mannschaft: Ein Getriebeproblem beendete das Rennen. Ein Sensor im Getriebe wurde beschädigt, woraufhin der Computer das Auto abschaltete.

Kein neuer Zuschauerrekord, aber deutlich voller

Mit 235.000 Zuschauern wurde der offizielle Zuschauerrekord von 250.000 Fans aus dem Jahr 2011 nicht erreicht. Es waren auch "nur" 5.000 Zuschauer mehr als im Vorjahr.

Allerdings bestätigten alle am Nürburgring, dass es subjektiv so voll war wie noch nie und deutlich voller als 2022. Das zeigte sich auch an der Verkehrssituation an den Renntagen rund um die Nordschleife. Gut möglich also, dass der ADAC Nordrhein die Zuschauerzahlen jetzt "ehrlicher" zählt als zu Zeiten des offiziellen Rekords.

Lob gab es auch von den Ordnungskräften, die von einem Wochenende mit wenigen Zwischenfällen berichteten.

Das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring 2024 findet vom 9. bis 12. Mai statt. Die Qualifiers liegen vier Wochen davor (12. bis 14. April).

Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.

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