Cal Crutchlow stimmt Stefan Bradl zu: Testfahrer-Job ist härter als erwartet
Yamaha-Testpilot Cal Crutchlow spricht über seine Arbeit, gewährt einen Blick hinter die Kulissen und erklärt, warum es so schwierig ist, Tests zu arrangieren
MotoGP-Laufsieger Cal Crutchlow unterstützt Yamaha seit 2021 als Test- und Ersatzfahrer. Während seiner MotoGP-Karriere fuhr der Brite für das Tech-3-Yamaha-Team von Herve Poncharal, wechselte nach drei Jahren ins Ducati-Werksteam und verließ dieses nach nur einer Saison in Richtung LCR-Honda. Mit der Rückkehr zu Yamaha schloss sich der Kreis. Doch die Arbeit als Testpilot ist anspruchsvoller als gedacht.
"Es ist richtig schwierig, ein Testfahrer zu sein. Man muss schnell sein. Das ist sehr wichtig. Man kann nicht fünf Sekunden langsamer seine Runden drehen", erklärt Crutchlow und stimmt dem zu, was Stefan Bradl in den zurückliegenden Jahren über seine Arbeit als Honda-Testpilot sagte.
"Ich muss schnell sein, um ihnen ein aussagekräftiges Feedback geben zu können. Das ist sehr wichtig. Mental ist es schwierig. Das Ziel besteht darin, pro Tag 40 Runden zu drehen. Doch es gab auch schon Tage, an denen ich 100 Runden gefahren bin", berichtet Crutchlow.
Testfahrer-Dasein wird laut Cal Crutchlow unterschätzt
"Es ist ein viel härterer Job, als man denkt. Man muss motiviert sein. Wenn man zu einem Test kommt, dann fuhr man in der Regel zwei Monate lang gar nicht. Die ersten Stints sind dann richtig hart", schildert der Yamaha-Testpilot und vergleicht es mit dem ersten Vorsaisontest als Stammpilot: "Es fühlt sich an, als ob man nach einer kompletten Winterpause nach Malaysia kommt."
Cal Crutchlow ersetzte Jorge Lorenzo als Yamaha-Testfahrer Foto: Motorsport Images
Kein rein europäisches Yamaha-Testteam
Abgesehen von Crewchief Silvano Galbusera besteht das Testteam hauptsächlich aus Japanern. Diese müssen eingeflogen werden, was vor allem zu Pandemiezeiten schwierig war. "Es ist nicht einfach. Klar, Silvano ist dabei und ein anderer Europäer auch. Doch der Rest kommt aus Japan. Sie sind dann eine Weile hier und kehren dann zurück", erklärt Crutchlow.
Yamaha-Crewchief Silvano Galbusera und Cal Crutchlow Foto: Motorsport Images
Dank seiner Erfahrung weiß der Brite allerdings, dass positive Eindrücke bei Tests nicht immer auf Verbesserungen hinweisen, denn die Bedingungen spielen oft eine wichtige Rolle. Besonders auf Strecken mit viel Grip lassen sich laut Crutchlow schnell falsche Schlüsse ziehen.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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