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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Takahiro Sumi (Yamaha)

Trotz der meisten Saisonsiege ist die MotoGP-Saison 2020 ein Desaster für Yamaha - Die Ventilgeschichte zeigt auch strategische Probleme im Hintergrund in Japan auf

Liebe Leser,

dass Suzuki in diesem Jahr Weltmeister wird, steht wohl außer Frage. In den verbleibenden zwei Rennen müsste viel passieren, damit Joan Mir seinen Vorsprung von 37 WM-Punkten noch aus der Hand gibt. Die Suzuki ist das ausgeglichenste Paket und funktioniert praktisch überall gut.

Viel wurde in den vergangenen Jahren über die Vor- und Nachteile von Reihenvierzylinder und V4-Konzept gesprochen. Aber Suzuki war auch auf der Powerstrecke in Spielberg konkurrenzfähig. Ohne Abbruch hätte Mir wohl schon dort im zweiten Rennen seinen ersten Sieg gefeiert.

Als Suzuki 2015 in die MotoGP zurückgekehrt ist, wurde das Motorrad als Yamaha-Kopie "belächelt". Mit Öhlins-Dämpfern, Einheitselektronik und Einheitsreifen kann man vereinfacht gesagt nur an Motor, Chassis und Schwinge arbeiten.

Ventilgeschichte für Yamaha äußerst blamabel

Die GSX-RR ist nicht innovativ, aber effektiv. Und mit dem gleichen Konzept hat man Yamaha vorgeführt. Acht der bisherigen zwölf Rennen wurden von Reihenvierzylindern gewonnen. Sechsmal gewann Yamaha, aber die Saison ist für Yamaha eine Enttäuschung.

Maverick Vinales

Wegen der Motorprobleme musste Maverick Vinales aus der Box starten

Foto: Motorsport Images

Die Ventilgeschichte ist natürlich blamabel. Yamaha betont zwar, dass trotz Wechsel des Zulieferers das Design der Ventile identisch war und sich die Performance nicht geändert hat, aber hundertprozentig nachweisen kann man das nicht.

Bei Yamaha Japan hat man das Reglement schlichtweg falsch interpretiert und war der Meinung, dass man baugleiche Ventile eines anderen Zulieferers verwenden darf. Rennleiter Lin Jarvis hat das als "Feuerwehrmann" in der Öffentlichkeit offen erklärt.

Dabei sind wir beim springenden Punkt. Bei Yamaha Japan läuft seit einigen Jahren nicht alles rund. Durch die Misserfolge der vergangenen Jahre wurden Kouji Tsuya und Kouichi Tsuji abberufen. Chef der Rennabteilung ist seither Hiroshi Itou. Die Technikabteilung leitet nun Takahiro Sumi.

Rossi: Motorabteilung das größte Problem bei Yamaha

Man muss schon auch festhalten, dass es Fortschritte gibt. Seit vergangenem Sommer gibt es immer wieder neue Teile, die die Fahrer testen können, was vorher eher selten war. Sechs Rennen gewinnt man auch nicht nur mit Glück. So schlecht ist die aktuelle M1 sicherlich nicht.

Valentino Rossi

Ein technisches Problem stoppte Valentino Rossi in Valencia

Foto: Motorsport Images

Valentino Rossi hat in Valencia festgehalten, dass die Motorabteilung das größte Problem von Yamaha ist. Ich kann mich erinnern, als im August 2019 beim Montagstest in Brünn der neue Motor erstmals getestet wurde. Begeistert war Rossi damals im ersten Moment nicht.

Er vermisste eine spürbare Leistungssteigerung. Dass er jetzt bei seinem Comeback mit technischem Problem ausfiel, passt ins Bild der verkorksten Saison. Zunächst wurde eine defekte Benzinpumpe vermutet. Rossi gab dann ein Elektronikproblem als Ursache an.

Quartararo: Kritische Worte für Yamaha-Entscheidungen

Auch Fabio Quartararo hat nach dem Valencia-Rennen etwas Interessantes gesagt. Wir erinnern uns, dass er in Aragon 1 chancenlos zurückgefallen ist. Erklärt wurde das damals mit einem viel zu hohen Druck im Vorderreifen. Auch Michelin sah die Ursache dafür beim Team.

Fabio Quartararo

Für nächstes Jahr fordert Fabio Quartararo intern Änderungen

Foto: Motorsport Images

Nun verriet Quartararo, dass sie ursprünglich mit einem niedrigeren Druck im Vorderreifen starten wollten. Aber laut Yamaha-Protokoll wurde das nicht erlaubt. Es soll hitzige Diskussionen gegeben haben, bis man schließlich der Yamaha-Vorgabe folgte. Das Resultat ist bekannt.

Nach der praktisch verlorenen WM war Quartararo generell kritisch Yamaha gegenüber. Intern müssen sich Dinge für das nächste Jahr ändern, denn die Ergebnisse waren viel zu inkonstant. Trotz sechs Siegen stand nur bei beiden Jerez-Rennen mehr als ein Yamaha-Fahrer auf dem Podest.

Strategische Entscheidung: Was ist mit dem Testteam?

Fragen wirft auch die strategische Entscheidung bezüglich Testteam auf. Zunächst wollte man mit Jonas Folger ein Testteam in Europa installieren. So wirklich umgesetzt hat man das nie. Die Pläne mit Jorge Lorenzo wurden wegen der Coronavirus-Pandemie auf Eis gelegt.

Jorge Lorenzo

Viel Arbeit hatte Jorge Lorenzo in diesem Jahr nicht

Foto: MotoGP.com

Diese Entscheidung wurde in Japan getroffen. Ob das Testprogramm im nächsten Jahr mit Andrea Dovizioso (er soll angeblich vor einer Unterschrift stehen) anders wird, bleibt abzuwarten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass "Dovi" ohne zugesicherter Pläne zu Yamaha geht.

Dass es anders geht, zeigt wieder einmal Suzuki. Seit Jahren ist Sylvain Guintoli ein wichtiger Baustein für den Erfolg. Unaufgeregt hat der erfahrene Franzose viel getestet und war auch in diesem Jahr trotz Corona in Europa im Testeinsatz.

Yamaha wurde in diesem Jahr quasi mit dem eigenen Konzept von Suzuki vorgeführt. Nicht nur was die Performance betrifft, sondern auch von den strategischen Entscheidungen im Hintergrund, die in Japan getroffen werden.

Ihr

Gerald Dirnbeck

Mit Bildmaterial von Yamaha.

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