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Zwei Start-Kollisionen: Joan Mir verärgert Miguel Oliveira und Luca Marini

Aufregung beim Start der MotoGP in Assen: Joan Mir verursacht mit einem Stoppie einen Auffahrunfall und fährt nach dem Start in das Motorrad von Luca Marini

Zwei Start-Kollisionen: Joan Mir verärgert Miguel Oliveira und Luca Marini

Ex-MotoGP-Weltmeister Joan Mir (Suzuki) erlebte beim MotoGP-Rennen in Assen eine ereignisreiche Startphase. Bereits auf dem Weg zum Startplatz am Ende der Einführungsrunde kam es zu einer kontroversen Szene. Mir aktivierte mit einem Stoppie seine vordere Startvorrichtung und überraschte damit KTM-Pilot Miguel Oliveira, der das Heck der Suzuki streifte. Beim Sprint zur ersten Kurve kollidierte Mir dann auch noch mit Ducati-Pilot Luca Marini und zog sich den Zorn des Italiener zu, der genau wie Oliveira einen seitlichen Winglet verlor.

Mir versucht, seinen Stoppie in der Startaufstellung zu rechtfertigen: "Man muss heutzutage das Hole-Shot-Device aktivieren. Man muss ziemlich hart bremsen, um es zu aktivieren. Als ich meine Startposition sah, bremste ich. Dann traf mich Oliveira. Er verlor einen Flügel, glaube ich."

 

"Mein Motorrad war in Ordnung. Doch es war ein ziemlich starker Einschlag. Ich hoffte, dass er und ich das Rennen bestreiten können. Ich dachte mir schon, dass das Rennen gelaufen ist. Als ich den Einschlag spürte und mich umdrehte, dachte ich, dass wir an die Box zurückkehren müssen. Es war wirklich sehr hart", beschreibt Mir die Szene.

Beim Start kam Mir gut weg und steuerte auf die Ducati von Luca Marini zu. "Mir gelang ein sehr guter Start. Ich sah, dass er langsamer wird. Er machte einen Wheelie und wir kollidierten. Wir fuhren in unterschiedliche Richtungen. Ich hoffe, dass bei ihm nichts passiert ist. Ich möchte mich entschuldigen", so Mir.

"Von meiner Perspektive aus sah es aus, als wäre alles unter Kontrolle. Doch als er dann den Wheelie hatte, verlor er etwas die Kontrolle und wir berührten uns", erklärt der Spanier, der das Rennen auf der achten Position beendete und nach 26 Runden 8,2 Sekunden Rückstand hatte.

Miguel Oliveira verliert seinen Bremshebelschutz und einen Winglet

Was sagt Miguel Oliveira zum Auffahrunfall in der Startaufstellung? "Es kam unerwartet. Er aktivierte seine Startvorrichtung erst auf seinem Startplatz. Er fuhr langsam und machte dann einen Stoppie. Damit rechnete ich nicht", so der Portugiese.

Miguel Oliveira

Miguel Oliveira (88) fuhr das Rennen ohne den seitlichen Winglet

Foto: Motorsport Images

"Ich aktivierte meine Startvorrichtung bereits zuvor und rollte zu meinem Startplatz. In diesem Moment bremste er und ich konnte ihm nicht mehr ausweichen. Ich achtete nicht auf ihn", berichtet Oliveira, der das Rennen mit einer lädierten KTM RC16 bestreiten musste und auf Position neun ins Ziel kam.

"Mein Bremshebelschutz und mein rechter Winglet wurden abgerissen", erklärt Oliveira. "Mir fehlte in den schnellen Kurven die Stabilität. Das Motorrad ließ sich schlecht in Rechtskurven einlenken. Es lenkte nicht so gut ein."

Großer Ärger bei Luca Marini, der in Assen leer ausgeht

Während Miguel Oliveira noch recht gelassen reagierte, war Luca Marini ziemlich verärgert. Die Kollision beim Start ruinierte das Rennen des Italieners, der mit über 30 Sekunden Rückstand als 17. ins Ziel kam und damit deutlich im Schatten von VR46-Teamkollege Marco Bezzecchi stand, der erstmals aufs MotoGP-Podium stieg (zur Reaktion des Rookies).

Luca Marini

Luca Marini kam mit großem Rückstand außerhalb der Punkte ins Ziel

Foto: Motorsport Images

"Ich weiß nicht warum, aber Joan machte dieses gefährliche Manöver. Er kreuzte meine Linie", kommentiert Marini. "Vielleicht war es nicht mit Absicht und auf einen Wheelie zurückzuführen, keine Ahnung. Ich wollte den Kontakt vermeiden, weil es sehr gefährlich war. Bei einem Sturz wären viele Fahrer hinter mir gewesen, was für mich richtig gefährlich geworden wäre."

"Ich versuchte, auf meinem Motorrad sitzen zu bleiben", berichtet Marini, der nach dem Zwischenfall mit stumpfen Waffen kämpfte. "Bei der Kollision mit Mir verlor ich meinen rechten Flügel. Es ist unglaublich, welchen Effekt das beim Fahren hat. Wirklich unglaublich!", staunt der VR46-Pilot.

Luca Marini

Ohne komplettes Aero-Paket schwer zu fahren: Luca Marini hatte stark mit seiner Ducati zu kämpfen

Foto: Motorsport Images

"Dieser Kurs ist für dieses Problem sicher eine der ungünstigsten Strecken, weil das Durchschnittstempo hier sehr hoch ist. Das Motorrad macht dann nichts mehr, was man möchte. Beim Bremsen spürt man es und in den schnellen Kurven ist das Motorrad sehr unruhig. Es war unfahrbar", bedauert Marini.

Lassen sich diese Kollisionen vermeiden?

Zwischenfälle beim Beschleunigen lassen sich nur schwer vermeiden, weil die Fahrer im Wheelie nur eingeschränkt reagieren können. Doch in der Startaufstellung sieht es anders aus. Sollte man in Zukunft aggressive Bremsmanöver bestrafen, um Auffahrunfälle zu vermeiden?

"Es ist schwierig, diese Situation zu kontrollieren", erklärt Miguel Oliveira. "Wenn wir Kritik üben, dann sollten wir eine Lösung haben, wie es besser geht. Im Moment habe ich keine Idee, wie man dieses Problem lösen könnte. Der hintere Fahrer ist normalerweise derjenige, der die Schuld trägt."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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