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Kampf gegen Rea und Kawasaki: Setzt Ducati auf das falsche Motorradkonzept?

Scott Redding liegt nach zwei Events bereits 38 Punkte hinter Jonathan Rea: Der WM-Herausforderer kämpft mit der Abstimmung seiner Ducati Panigale V4R

Vor dem Ducati-Heimspiel in Misano liegt Werkspilot Scott Redding bereits 38 Punkte hinter Superbike-Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) zurück. Durch den Sturz im zweiten Estoril-Rennen verlor Redding viele Punkte, obwohl der Kurs unweit von Lissabon ein gutes Pflaster für Ducati war. Bei den bevorstehenden Rennen könnte sich der Rückstand weiter vergrößern, denn Misano, Donington und Assen zählen zu Jonathan Reas Paradestrecken.

"Ich ärgere mich über mich selbst", schaut Redding auf den Sturz im zweiten Estoril-Rennen zurück. "Ich hatte es unter Kontrolle und hätte dieses Rennen gewinnen müssen. Ich machte diesen Fehler. Und genau diese Fehler wollte ich in diesem Jahr nicht mehr machen."

"Ich hätte geduldiger sein müssen. Doch es ist schwierig, wenn man gegen einen sechsmaligen Weltmeister kämpft. Man muss ständig bereit sein", berichtet Redding, der in der WM auf die dritte Position rutschte. "Es hat ich sehr viele Punkte gekostet", bedauert der Brite.

Kawasakis Konstanz beeindruckt den Ducati-Pilot

Bereits im Vorjahr musste Redding erfahren, wie schwer es ist, Jonathan Rea auf eine komplette Saison zu bezwingen. Die Konstanz des Rekord-Weltmeisters zermürbt die Gegner. "Wenn Jonathan einen schlechten Tag hat, dann steht er trotzdem auf dem Podium. Wenn ich einen schlechten Tag habe, dann stehe ich nicht auf dem Podium", erkennt Redding. "Wir müssen immer auf dem Podium stehen und müssen ständig um Siege kämpfen."

Kawasaki ZX-10RR

Die Kawasaki ZX-10RR ist nach wie vor der Maßstab in der Superbike-WM

Foto: Motorsport Images

Die Kawasaki ZX-10RR von Jonathan Rea ist bei allen Bedingungen und auf nahezu allen Kursen extrem schnell. Die Ducati Panigale V4R verfügt laut einigen Experten über mehr Potenzial, lässt sich aber nicht so leicht abstimmen wie die Maschine des Weltmeisters.

"Es sieht ganz so aus. Wenn das Motorrad funktioniert, dann ist es richtig gut. Wenn nicht, dann passt es überhaupt nicht", bestätigt Redding.

"Das ist das Problem. Wenn der Grip nicht passt, habe ich stark mit dem Motorrad zu kämpfen und kann es nur schlecht verzögern. Das wirkt sich dann auch auf das Umlegen und den Kurvenausgang aus. Ein Problem kreiert drei Probleme", erklärt der Ducati-Pilot.

Ducati Panigale V4R: Gibt es ein konzeptionelles Problem?

"Ich habe den Eindruck, dass die anderen Motorräder auch gut einlenken und aus den Kurven beschleunigen, wenn das Bremsen nicht perfekt ist", grübelt Redding und ist sich unsicher, ob es am Konzept der Panigale V4R liegt.

"Vielleicht ist das einfach die Schwäche unserer Maschine? Wir haben eine Einarmschwinge und einen V4-Motor. Es könnte sein, dass es einfach am Charakter der Maschine liegt. In diesem Fall würde man 20 Jahre hinter dem Problem herlaufen und nie eine Lösung finden. Kawasaki hat ein funktionierendes Paket. Deshalb ändern sie es nicht. Sie wissen, dass sie gewinnen können", so Redding.

Ducati Panigale V4R

Ducati Panigale V4R: Das einzige WM-Superbike mit V-Motor und Einarmschwinge

Foto: Ducati

Im Vergleich zu Ducati verfügt Kawasaki über deutlich mehr Erfahrungen. "Kawasaki hat für die restlichen Strecken sehr viele Daten. Im FT1 haben sie bereits eine sehr gute Abstimmung, die sie dann nur noch verfeinern müssen. In Estoril mussten alle Erfahrungen sammeln", erkennt Redding und trauert der verpassten Chance hinterher.

Michael Ruben Rinaldi keine Hilfe bei der Abstimmungsarbeit?

Ende der vergangenen Saison ärgerte sich Redding über die Ducati-Entscheidung, Chaz Davies durch Michael Ruben Rinaldi zu ersetzen. Während Davies ähnlich groß war wie Redding, verfügt Ducati jetzt über zwei unterschiedlich große Fahrer.

Davies pilotiert aber weiterhin eine aktuelle Werks-Panigale. Ist der Waliser eine Hilfe, obwohl er nicht mehr für das Werksteam fährt? "Ja, ich denke schon", grübelt Redding. "Wir sprechen miteinander und tauschen Informationen aus. Aber es ist anders, als wenn er im gleichen Team wäre."

Chaz Davies

Chaz Davies fährt seit 2021 nur noch für das Ducati-Satelliten-Team GoEleven

Foto: Motorsport Images

"Es ist nicht so, als ob er nebenan ist. Das ist im Grund der Fall, doch genau genommen ist es nicht so. Es gibt einen Unterschied", schildert Redding und fügt hinzu: "Ich habe zudem den Eindruck, als ob er uns ständig besiegen will, mehr als im Vorjahr. Er will etwas beweisen, was verständlich ist."

In Misano möchte Redding den Rückstand auf Rea wieder verringern. Helfen die Tests? "Ich fühle mich wohl in Misano, doch wir waren dort bisher nur, wenn es kalt war. Deshalb ist es nicht zu vergleichen. Es ist das Heimrennen für das Team und für Ducati. Wir werden versuchen, zu gewinnen", so Redding.

Jonathan Rea spürt nach sechs Titeln keinen Druck mehr

Titelverteidiger Jonathan Rea befindet sich aktuell voll auf Kurs, seinen siebten Titel in Folge einzufahren. Der Kawasaki-Pilot macht offensichtlich keine Fehler und holt Rennen für Rennen Punkte. Muss Rea überhaupt am Limit fahren?

"Die Kameras haben das vermutlich nicht eingefangen, aber ich habe in Kurve 1 das Vorderrad komplett blockiert", erklärt Rea nach den Rennen in Estoril. "Es ist nicht so, dass ich nicht am Limit fahre. Es ist nicht einfach, denn es ist eine verdammte Weltmeisterschaft und die anderen Fahrer sind schnell."

Jonathan Rea

Jonathan Rea muss nach sechs WM-Titeln nichts mehr beweisen

Foto: Motorsport Images

Ein wesentlicher Punkt ist das auf Rea abgestimmte Umfeld im Kawasaki-Werksteam. Crewchief Pere Riba und Riding-Coach Fabien Foret helfen dabei, die feinen Details richtig zu machen. "Ich glaube an die Leute in meinem Umfeld. Wir treffen gute Entscheidungen. Das war zumindest bisher der Fall", so Rea.

"Ich meine, ich kann es genau wie die anderen auch versauen. Doch bisher haben wir es hinbekommen. Die Erfahrung hilft. Mit dem Superpole-Reifen gehören wir zu den Schnellsten. Ich brachte bisher gute Rennen zusammen. Ich spüre keinen Druck. Der Druck ist komplett weg. Ich habe alles erreicht und meine Erwartungen übertroffen", schaut er auf die Erfolge der vergangenen Jahre.

SCX vs. SC0: Kawasaki braucht den weichen Reifen nicht, um schnell zu sein

Viel Aufregung gab es vor dem WSBK-Saisonstart auf Grund des SCX-Reifens. Scott Redding fühlte sich auf Grund seiner körperlichen Größe benachteiligt, weil er den weichen Rennreifen nicht so gut nutzen kann wie leichtere Fahrer. Doch Jonathan Rea bewies eindrucksvoll, dass man den SCX-Reifen nicht benötigt, um Rennen zu gewinnen.

Scott Redding

Scott Redding verwendete in Estoril den SCX-Reifen

Foto: Motorsport Images

Mit dem klassischen SC0-Reifen war Rea oft genau so schnell wie seine Gegner mit den SCX-Reifen. "Es zeigt, dass die Kawasakis schneller sind", erkennt Redding. "Sie fahren mit dem SC0-Reifen die gleichen Rundenzeiten wie wir mit dem SCX-Reifen."

"Ich vermute, dass sie mehr Reifenverschleiß haben. Deshalb müssen sie den SC0-Reifen verwenden und können den SCX nicht einsetzen", grübelt Redding. Rea drehte bei den vergangenen Renn-Wochenenden nicht allzu viele Trainingsrunden mit dem SCX-Reifen.

"Wir verwendeten den SCX noch nicht so oft", bemerkt Rea. "Wir hätten den SCX auch verwenden können, doch das wäre ein unnötiges Risiko gewesen", begründet er die konventionelle Reifenwahl in den vergangenen Rennen.

Am Wochenende startet die Superbike-WM in Misano in das dritte Renn-Wochenende der Saison (zur TV-Übersicht).

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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