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Audi kritisiert nach verlorenem Sieg Rennleitung: Warum keine Slow-Zone?

Warum Audi-Sportchef Dieter Gass nach dem verlorenen Sieg von Rene Rast heftige Kritik an der DTM-Rennleitung übt und wie diese die Entscheidung rechtfertigt

Audi-Sportchef Dieter Gass übt nach Marco Wittmanns Überraschungssieg am Samstag in Misano vom letzten Startplatz harte Kritik an der Rennleitung. Seiner Ansicht nach war es nach dem Ausfall von Joel Eriksson in der dritten Runde nicht gerechtfertigt, das Safety-Car auf die Strecke zu schicken, was Wittmann in die Hände spielte, weil dieser seinen Pflichtstopp bereits hinter sich hatte.

"Es ist jetzt das vierte von fünf Rennen, in dem es ein Safety-Car gab. Das ist einfach zu viel. Und so wurde das Rennen auf den Kopf gestellt", ärgert sich der Audi-Sportchef, dessen Pilot Rene Rast dadurch einen vermeintlich sicheren Sieg verloren hat. "Langsam muss man sagen, dass diese Safety-Car-Phasen zu viel Einfluss auf das Rennergebnis haben. Damit habe wir ein Problem, und ich weiß nicht, ob das fair ist."

Warum Gass mit der Entscheidung von Rennleiter Sven Stoppe nicht einverstanden ist? "Wir haben ja verschiedene Tools im Werkzeugkasten der Rennleitung", holt Gass im Gespräch mit 'Motorsport.com' aus. "Wir haben Slow-Zones, wir haben gelbe Flaggen, wir haben das Safety-Car. Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten. Und ich frage mich: Wenn ich in so einer Situation keine Slow-Zone mache, wann dann?"

Warum die Entscheidung für Gass eindeutig falsch war

Der Ausfall von BMW-Pilot Eriksson sei für ihn deswegen so eine eindeutige Situation gewesen, weil "das Auto an einem sicheren Ort war. Außerdem ist der Zwischenfall am Anfang des Rennens passiert. Das Feld war noch beisammen. Das heißt, dass es immer wieder längere Intervalle gibt, in denen man intervenieren kann, ohne dass ein Auto an der Stelle vorbeikommt."

Die Streckenposten hätten also genug Zeit gehabt, um Erikssons in Kurve 7 gestrandeten BMW zu bergen. "Das Auto stand ja direkt vor einer Öffnung in der Leitplanke", ärgert sich Gass. "Man hätte es nach vorne und zurückschieben können, und dann wäre das Thema erledigt gewesen. Das kann man in einer Runde abarbeiten."

Warum hat also die Rennleitung dennoch das Safety-Car auf die Strecke geschickt? "In so einem Fall handelt es sich um das Standardprozedere, dass das Safety-Car zum Einsatz kommt und es danach einen Indianapolis-Re-Start gibt", erklärt ein Sprecher des Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) auf Anfrage von 'Motorsport.com'.

DMSB reagiert Audi-Kritik

"Deswegen wurde das auch in diesem Fall so entschieden. Das ist im Sinne eines spektakulären Racings und deswegen von allen Beteiligten so gewünscht und bereits im Vorjahr mit ITR und Herstellern abgestimmt." Dass ITR-Chef Gerhard Berger kein Fan von Slow-Zones ist, ist im Fahrerlager bekannt. Demnach hat aber auch Audi der Abmachung zugestimmt, dass man zugunsten der Show auf Slow-Zones verzichtet.

Dennoch war die Entscheidung in diesem Fall für die Ingolstädter bitter: Durch die lange Boxengasse verliert man in Misano beim Stopp rund 50 Sekunden. Da Wittmann seinen Pflichtstopp gleich nach dem Start einlegte, schrumpfte sein Rückstand durch die Safety-Car-Phase rasch wieder zusammen, während Leader Rast und Verfolger und Audi-Kollege Loic Duval ihre Stopps noch vor sich hatten.

Duval trauert Audi-Doppelsieg nach

"Ich denke, es hätte sonst ein Doppelsieg für Audi werden können", sagt Duval, der am Ende Dritter wurde und seinen ersten DTM-Podestplatz holte. "Es ist in diesem Jahr schon oft passiert, dass wir ein Safety-Car bekommen haben. Man kann darüber streiten, ob es immer nötig gewesen wäre. Aber manchmal hat man eben Glück und manchmal Pech. Am Ende haben wir immer noch gute Punkte und ein Podium geholt."

 

Er selbst hätte laut eigenen Angaben nach dem Eriksson-Ausfall "kein Safety-Car eingesetzt". Duvals Argumentation: "Wenn man ein Auto im Kiesbett oder einem anderen ungünstigem Ort hat, macht es Sinn. Aber heute hätte ich es nicht so gesehen. Aber so ist es nun mal. Dafür haben wir einen Renndirektor. Und klar: Wenn man darunter leidet, beschwert man sich ein bisschen mehr."

Rene Rast weiß: In Hockenheim war Glück auf seiner Seite

Auch Rast, der dieser Jahr offenbar nur an den Sonntagen siegen kann, haderte nach dem Rennen mit dem Schicksal. "Ich habe während der Fahrt auch überlegt, ob ich jetzt happy oder traurig sein soll", gibt er gegenüber 'Sat.1' zu. "Wir haben eigentlich nichts falsch gemacht und hätten eigentlich ohne Safety-Car gewonnen."

Marco Wittmann, Rene Rast

Ein Bild sagt alles: Rene Rasts Pech war diesmal Marco Wittmanns Glück

Foto: ITR

Er lässt sich durch die Entscheidung aber nicht verrückt machen: "Nun ja, es ist die DTM - manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Ich habe auch schon in Hockenheim durch das Safety-Car gewonnen, daher wollen wir jetzt mal nicht meckern."

Eine Einschätzung, die auch Sieger Wittmann nachvollziehen kann, schließlich war er es, der erst am vergangenen DTM-Wochenende in Zolder auf der Verliererseite war: Beim Samstag-Rennen wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt, als der BMW-Pilot im Gegensatz zu einigen Kollegen seinen Stopp noch nicht absolviert hatte. "Wenn ich mir anschaue, wie viel Pech wir in Zolder hatten, dann kam uns das Glück jetzt ein bisschen entgegen", zeigt er sich gegenüber 'Sat.1' mit dem Schicksal versöhnt.

Mit Bildmaterial von Audi AG.

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