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Analyse: Die Unterschiede zwischen Racing Point und Mercedes

Wie ähnlich sehen sich der Racing Point RP20 und der Mercedes W10? Unter der Haube tatsächlich in einigen Bereichen gar nicht mal so ähnlich ...

Die Ähnlichkeit zwischen dem RP20 von Racing Point und dem W10 von Mercedes aus dem Vorjahr ist einer der größten Diskussionspunkte der Formel-1-Saison. Von außen mögen die beiden Fahrzeuge auffällig gleich aussehen, weswegen der RP20 auch gerne "rosa Mercedes" getauft wird, unter der Haube ist das jedoch eine andere Geschichte.

Racing Point designt, entwickelt und stellt viele Aspekte des Autos in der Tat noch selbst her, bekommt aber nicht die Anerkennung. Man arbeitete an einigen Designs, die man auch einfach von Mercedes hätte kaufen können - ähnlich wie es Haas von Ferrari getan hat.

Das ist einer der Gründe, wieso Renault seinen Protest auf die Bremsbelüftung fokussiert hat, nicht auf das gesamte Auto. Wenn man sich beispielsweise die innere Aufhängung anschaut, dann kann man sehen, wo die Mercedes-Nachahmerei endet und die Racing-Point-DNA anfängt.

Anhand der Illustration der Vorderradaufhängung des RP20 können wir sehen, dass es bestimmte Unterschiede in der Hardware gibt. Besonders auffällig ist das Design des Hubdämpfers ("Heave Damper"), das im Fall von Mercedes von einer vollständig hydraulischen Lösung auf eine konventionellere Federlösung gegangen ist, wie es Racing Point schon vorher genutzt hatte.

Mercedes W09

Auffällig ist der "Heave Damper" beim Mercedes W09 von 2018

Foto: Giorgio Piola

Mercedes hatte Hubdämpfer mit sogenannten Belleville-Federn in der Spätphase der Saison getestet. Das Design wurde im W11 dann vollständig integriert.

Der Rest der Aufhängungsarchitektur ist ähnlich dem Mercedes-Design, allerdings besitzt sie die DNA früherer Racing-Point-Fahrzeuge. Das Team hat wohl entschieden, dass man diese Design-Philosophie übernehmen könnte.

Auch bei der Lenkverbindung ist man eigene Wege gegangen. Der W10 war mit einer passiven Vorgängervariante des DAS-Systems ausgestattet, doch Racing Point dachte, dass man Abstriche beim Verständnis und der Operation des Fahrzeugs machen müssten, wenn man diese Hardware von Mercedes übernimmt, ohne auch die innere Aufhängung mit zu nutzen.

Indem man die eigene Aufhängung behalten hat, hat das Team eine bekannte Größe behalten, wie man das Auto einstellt, um gleichzeitig sanft zu den Reifen zu sein und Performance aus ihnen herauszuholen.

Die Sache mit dem Anstellwinkel

Seit dem Wechsel des Getriebes von McLaren zu Mercedes sah sich Racing Point einem Entwicklungstauziehen ausgesetzt, da man bereits einen Weg ausgelotet hatte, den viele andere Teams auch gegangen sind: eine Aerodynamik-Philosophie mit einem hohen Anstellwinkel, ähnlich wie bei Red Bull.

Im Gegensatz zu Mercedes konnte man den hohen Anstellwinkel zum Funktionieren bringen, selbst wenn man den Kompromiss des längeren Radstandes eingehen musste, den die Mercedes-Power-Unit und das Getriebe mit sich bringen.

Mercedes W10

Der W10 hatte bereits eine Vorversion des DAS-Systems an Bord

Foto: Giorgio Piola

Dieser Konflikt der beiden Philosophien sorgte dafür, dass das Team zu einem Mercedes-ähnlichen Aerodynamik-Konzept wechseln musste, um das Potenzial freizusetzen. Ein genereller Konzeptwechsel ist für ein Mittelfeld-Team schon eine teure Erfahrung.

Normalerweise werden viele Teile von Jahr zu Jahr mitgenommen, da ein Re-Design und die Neufertigung von großen Komponenten wie dem Monocoque eine Menge Geld frisst.

In diesem Jahr ist der RP20 interessanterweise eine halbe Hauslösung, was den Anstellwinkel angeht, nachdem man im Vorjahr noch mehrere Varianten getestet hatte. Er ist nicht so tief wie Mercedes, aber nicht annähernd so steil wie in der Vergangenheit.

Das zeigt, dass das eigene Aufhängungsdesign auch einen Effekt auf das Aero-Mapping hat, da man etwas steiler fahren muss, um ein ähnliches Performance-Niveau wie Mercedes im Vorjahr zu erreichen.

Kühllösung unterschiedlich

Die Aufhängung ist aber nicht der einzige Bereich, in dem sich Unterschiede erkennen lassen. Auch bei der Kühlung sieht der Racing Point anders aus: Das Team hat eine asymmetrische Luft-zu-Luft-Kühlung behalten, während Mercedes auf eine Flüssigkeit-zu-Luft-Kühlung setzt.

Kühler beim RP20

Racing Point setzt auf eine andere Kühllösung als Mercedes

Foto: Motorsport Images

Dieser Unterschied hat nicht nur Auswirkungen auf die Kühlung und die Arbeitsweise mit dem Motor, sondern sorgt auch für eine leicht unterschiedliche Aerodynamik-Performance verglichen mit dem W10.

Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.

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