Blockieren die Teams Pirellis Pläne, die Formel-1-Reifenkonstruktion zu ändern?
Ab dem Grand Prix von Malaysia will Pirelli eine neue Reifenkonstruktion einführen. Diese Pläne könnten die Teams aber blockieren, wenn sie fürchten, dass die Leistung der neuen Pneus dadurch negativ beeinflusst wird.
Foto: XPB Images
In Spa bekamen alle Fahrer von Pirelli zwei Satz der Prototypen, um sie zu testen, da die neue Konstruktion größere Sicherheit bei "mehrfachem Kontakt mit Randsteinen oder externen Teilen" bieten soll. Außerdem wollte Pirelli zeigen, dass die Änderung "transparent" sei und keinen Einfluss auf die Leitung habe.
Zwei Teams haben der FIA gegenüber aber bereits ihre Bedenken geäußert.
"Wir haben gerade unser Feedback gegeben und gesagt, dass die Veränderung bedeutend war", sagte ein Technischer Direktor gegenüber Motorsport.com. "Wir sollen glauben, dass es transparent ist, das war das Wort, das sie gebraucht haben, und wir haben definitiv bestätigt, dass es für uns nicht transparent war. Wir sind fast 150 Kilometer auf [den Reifen] gefahren und gleich anschließend mit der normalen Soft-Mischung."
"Das Fazit unserer beider Fahrer was exakt das gleiche. Wir fanden, dass es bezüglich der Leistung ein Schritt zurück war und daran haben wir kein Interesse. Im Grunde war der Reifen mehr wie ein Medium als wie ein Soft. So haben die Fahrer ihn beschrieben und die Rundenzeiten waren auch dementsprechend. Das war keine kleine Änderung."
Der Schritt von Pirelli kam aufgrund der Reifenschäden in Österreich, insbesondere nach dem an Sebastian Vettels Ferrari im Rennen. Um die neuen Reifen in Malaysia einzuführen, braucht Pirelli aber die einstimmige Zustimmung aller Teams.
"Wenn du während der Saison eine Modifikation vornehmen willst, brauchst du die Zustimmung aller Teams. Andernfalls musst du zur FIA gehen und Sicherheitsbedenken vorbringen. Wenn alle zustimmen, geht die Einführung praktisch automatisch", erklärte der Pirelli-Technikchef Mario Isola.
Forderungen von Pirelli, die Designs der Randsteine zu ändern, schmetterte die FIA bisher ab. Außerdem hat sich bei Untersuchungen des Reifenschadens in Spielberg gezeigt, dass Vettel wiederholt in der Kurvenmitte hart über die Randsteine gefahren ist. Die bemängelten Randsteine am Kurvenausgang können den Schaden also kaum ausgelöst haben.
In Monza werden die neuen Reifenkonstruktionen erneut für Tests zur Verfügung stehen.
Die Gespräche führte Adam Cooper
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