Ross Brawn: F1 wird Einkommen der Teams nicht einfach kürzen
Ross Brawn sagt, die neuen Formel-1-Chefs wollen den Teams ein Gesamtbild dessen vorlegen, wie der Sport in Zukunft sein wird, bevor man sich auf eine Neuverteilung des Einkommens einigen werde.
Ross Brawn, Formel-1-Motorsportchef
Steven Tee / Motorsport Images
F1-Chef Chase Carey und seine Kollegen haben bereits klargemacht, dass sie eine gerechtere Verteilung der Gelder anstreben, sobald das Concorde Agreement 2020 ausläuft.
Der Schlüssel dazu ist, die größeren, besser bezahlten Teams dazu zu bringen, reduzierte Einkünfte zu akzeptieren, unter der Voraussetzung, dass auch die Kosten sinken, wenn die Regeln überarbeitet werden.
Als Sportchef ist Brawn mit dem technischen Paket betraut, inklusive eines neuen Motors für 2021, der sowohl die Kosten senken als auch den Wettbewerb verbessern soll.
"Mit den Teams über Einkommen zu sprechen ist schwierig, wenn man nicht beide Seiten vorstellt", sagte Brawn. "Wir müssen zeigen, wie wir die Zukunft des Sport bezüglich der Investitionen der Teams sehen, denn das ist ein wesentlicher Punkt."
"Ich denke man kann sagen, dass es in der Formel 1 kein Team gibt, das eine Kostensenkung nicht begrüßen würde. Wir bereiten unsere Seite und unsere Vorschläge an die FIA vor, um das zu erreichen."
"Momentan stellen wir ein Team auf und an den Bekanntmachungen, die wir herausgegeben haben, kann man sehen, dass dieses Team facettenreich ist und sowohl aus Technikern als auch aus Wirtschaftsleuten besteht."
Der ehemalige Finanzchef von Honda, Brawn und Mercedes, Nigel Kerr, soll nun die aktuellen Ausgaben der Teams untersuchen und aufzeigen, wie das unter einem neuen Regelpaket geändert werden kann. Kerr wurde im vergangenen Monat eingestellt.
"Nigels Aufgabe wird es sein, dabei zu helfen, finanzielle Modelle zu erstellen, die den F1-Teams hoffentlich den Weg vorwärts zeigen können. Also stellen wir all das zusammen."
"Natürlich muss das in Zusammenarbeit mit der FIA geschehen. Die FIA ist der Verordnungsgeber unseres Sports und der endgültige Schiedsrichter dessen, was im Sport passiert."
"Wir wollen diese Aktivitäten ergänzen und unterstützen und Vorschläge machen, von denen wir denken, dass sie gut für den Sport sind. Die Debatte um die Einkommen muss aber Hand in Hand mit einer Kostenkontrolle oder den Investitionen, die in der Formel 1 nötig sind, laufen."
Brawn machte auch klar, dass das Ziel zwar sei, das Feld in den kommenden Jahren näher zusammenzubringen, er jedoch die etablierten Teams nicht komplett schwächen wolle.
"Ich denke, ein Punkt ist, dass wir die Formel 1 nicht nach unten nivellieren wollen. Ich denke, in der Formel 1 muss für die Teams auch weiterhin ein Aufstieg möglich sein."
"Wir wollen nicht, dass alle Teams genau gleich sind, es sollte auch weiter Teams geben, die nach oben kommen, es sollte weiter die Ferraris geben, es sollte weiter die Mercedes geben, es sollte weiter die Red Bulls geben, die die Teams, die nach oben wollen, schlagen müssen."
"Wir wollen aber keine Dominanz. Wir brauchen ein Umfeld, in dem ein Team, das einen guten Job macht, auch Erfolg hat. Wir wollen keine Situation, in der finanzielle Macht es einem Team ermöglicht, eine Dominanz erreichen, wie das in den letzten paar Jahren der Fall war."
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