Ricciardo vs. Verstappen: Fairness für Red Bull wichtiger als Stallorder
Nach Kampf um Malaysia-Sieg stellt Red-Bull-Teamchef Christian Horner heraus, dass Stallorder für Daniel Ricciardo oder Max Verstappen falsch gewesen wäre.
Foto: XPB Images
Anders als beim Grand Prix von Malaysia 2013, als es die berühmte "Multi 21"-Stallorder-Affäre mit den Hauptdarstellern Mark Webber und Sebastian Vettel gab, verzichtete Red Bull beim Grand Prix von Malaysia 2016 auf eine Stallorder.
Die Hauptdarsteller am Sonntag waren Daniel Ricciardo und Max Verstappen und zwischen diesen beiden gingen es genau wie einst zwischen Webber und Vettel um den Sieg. Das Pikante daran: Ricciardo und Verstappen waren im Rennen auf unterschiedlichen Strategien unterwegs, nachdem man den Niederländer bereits während der 1. virtuellen Safety-Car-Phase zum 1. Boxenstopp hereingerufen hatte.
Fotos: Grand Prix von Malaysia in Sepang
Erstmals aufeinander trafen die beiden Red-Bull-Teamkollegen, als das Rennen noch von Lewis Hamilton angeführt wurde. Zu diesem Zeitpunkt ging es zwischen Ricciardo und Verstappen um Rang 2. Der Zweikampf der beiden Teamkollegen wurde dabei auf engstem Raum, aber jederzeit fair ausgetragen. Letzteres hatte für Red-Bull-Teamchef Christian Horner klar Priorität gegenüber einer Stallorder.
Keine Einmischung vom Kommandostand
"Es gab keine Einmischung. Die Anweisung lautete, frei fahren und sich gegenseitig respektieren", bemerkte Horner nach dem Rennen in Anspielung auf die vorab getroffene Vereinbarung. Ricciardo gewann den turbulenten Grand Prix schließlich mit 2,4 Sekunden Vorsprung auf Verstappen.
"Es gab tolle Rad-an-Rad-Duelle zwischen den beiden, aber dabei haben sie stets die hunderte von Mitarbeitern respektiert, für die sie fahren", so das Lob des Red-Bull-Teamchefs an seine beiden Fahrer.
"Der entscheidende Moment in unserem Rennen war, als sie Seite an Seite durch die Kurven 5 und 6 fuhren", so Horner in Anspielung auf das eng ausgetragene Teamduell, das vom Chef zufriedenstellend als "gutes, faires Racing" bezeichnet wird.
Teamduell unter gleichen Voraussetzungen
Nachdem Verstappen in Sachen Strategie zunächst die besseren Karten in Händen hatte, änderte sich das Bild nach dem Ausfall von Spitzenreiter Hamilton.
Die letzte virtuelle Safety-Car-Phase wurde von Red Bull zum Anlass genommen, sowohl Ricciardo als auch Verstappen zum Reifenwechsel an die Box zu holen. An der Anweisung, die Fahrer frei fahren zu lassen, hielt das Team aber weiterhin fest.
"Ich informierte beide Renningenieure darüber, dass sie (Ricciardo und Verstappen; Anm. d. Red.) frei fahren dürfen, aber sie sollen sich im Klaren darüber sein, dass die 43 Punkte Priorität haben. Diese Bitte sollte an die Fahrer weitergegeben werden", so Horner.
"Sie haben sich dran gehalten und somit war für uns alles in Ordnung", bemerkte der Red-Bull-Teamchef und stellte klar, dass es ein Duell mit gleichen Waffen war: "Sie waren beide im gleichen Motorenmodus und auf dem gleichen Leistungslevel. Es gab also keinen echten Vorteil für den einen oder den anderen."
Die abschließende Feststellung von Horner, der auf dem Siegerpodest genau wie der Zweitplatzierte Verstappen Champagner aus dem Schuh von Sieger Ricciardo kosten durfte beziehungsweise musste: "In der Teambesprechung nach dem Rennen waren beide happy."
Für Red Bull war es der 1. Doppelerfolg seit dem Grand Prix von Brasilien 2013, dem letzten Rennen, das Vettel und Webber als Teamkollegen bestritten hatten.
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