Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Strategie in der Formel 1: Was macht der Mensch, was der Computer?

Bernadette Collins erklärt, warum sich die Strategie im Laufe eines Rennens immer wieder ändert und sich ein Computer daher nicht alleine darum kümmern kann

Strategie in der Formel 1: Was macht der Mensch, was der Computer?

Ohne die richtige Strategie sind in der modernen Formel 1 keine großen Erfolge möglich. Doch wie wichtig sind dabei eigentlich die Strategen an der Boxenmauer und welche Arbeit erledigt der Computer? Antworten darauf liefert Bernadette Collins im 'Sky Sports F1 Podcast'.

Collins arbeitete viele Jahre in der Formel 1 und war bis Mitte 2022 Chefstrategin bei Aston Martin. Sie verrät: "Wir berechnen viel neu, quasi jede Runde und bei jedem Positionswechsel. Es ist eine Mischung aus Strategiesoftware und menschlicher Berechnung."

Grundsätzlich erstelle man vor dem Rennen ein Modell, das "das schnellste Rennen ohne Interaktion mit anderen Autos" ermittle. Das ist aber natürlich ein komplett theoretisches Modell, weil sich während eines Rennens viele Faktoren immer wieder ändern.

Deswegen betont Collins auch, dass die Strategie, die man vor einem Rennen entwerfe, "niemals" exakt so wie berechnet eintreffe. Denn Dinge wie Safety-Car-Phasen, Verkehr oder sich verändernde Reifen zwingen die Teams immer wieder dazu, die Strategie anzupassen.

Daten des Modells werden permanent angepasst

Collins nennt ein Beispiel: "Wir schauen uns den Reifenabbau an, also wie schnell die Rundenzeit im Laufe des Rennens langsamer wird, wie hoch der Zeitverlust beim Boxenstopp sein wird, die Lebensdauer des Reifens und wie viele Runden man damit fahren kann sowie das Pacedelta zwischen den Reifen."

"All das macht das Modell aus, und im Laufe des Rennens gibt die Software Hinweise darauf, dass der Abbau höher ist als erwartet, sodass die Rundenzeit schneller als erwartet langsamer wird oder die Lebensdauer des Reifens kürzer ist", erklärt sie.

An diesem Punkt greifen die Teams ein und füttern die Software mit neuen Daten: "So könnten wir die Lebensdauer [der Reifen] um ein paar Runden reduzieren und das Modell wird schnell neu berechnen, was der schnellste Weg bis zum Ende ist", verrät Collins.

Künstliche Intelligenz spielt (noch) keine Rolle

Es sei nicht möglich, die Strategie komplett vom Computer übernehmen zu lassen. "Wir debattieren die ganze Zeit darüber, ob wir glauben, dass der Fahrer etwas mehr managen und die Lebensdauer [der Reifen] verlängern kann oder was auch immer es sein mag", so Collins.

"Es gibt viele Diskussionen und es ist eine Mischung aus Software und menschlichem Element", fasst sie zusammen. Eine spannende Frage in diesem Zusammenhang lautet natürlich, wie sehr Künstliche Intelligenz (KI) den Teams in Zukunft bei der Strategie helfen könnte.

"Ich kann mir vorstellen, dass KI ausgereift genug ist, um darüber nachzudenken", grübelt Collins. Sie stellt jedoch klar, dass diese bislang noch keine Rolle in Formel 1 spiele. Und deswegen wird es auch in absehbarer Zeit weiterhin ein Zusammenspiel aus Mensch und Maschine sein.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Daniel Ricciardo: Formel-1-Comeback 2024 nur in einem Topteam denkbar
Nächster Artikel Technikdirektor Allision über Mercedes W14: "Er ist keine Offenbarung"

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland