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Verbot von Privatjets? Das wünscht sich Greenpeace von der Formel 1!

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert die Formel 1 und besonders den Rennkalender, für den kreuz und quer durch die Welt geflogen werden muss

Verbot von Privatjets? Das wünscht sich Greenpeace von der Formel 1!

Der Formel-1-Kalender 2023 hatte es bisher in sich: Saisonauftakt am 5. März in Bahrain im Nahen Osten, dazwischen Heimreise nach Europa, am 19. März der Grand Prix von Saudi-Arabien, wieder im Nahen Osten, weiter nach Australien, dazwischen Aserbaidschan und jetzt Miami in den USA. Angesichts der Flugmeilen, die der Reisetross der Formel 1 in den ersten paar Monaten des Jahres gesammelt hat, protestiert jetzt die Umweltschutzorganisation Greenpeace.

"Der Reiseaufwand der Formel 1 müsste maximal reduziert werden", erklärt Greenpeace-Wirtschaftsexpertin Ursula Bittner gegenüber der 'APA'. Sie fordert "eine komplette Umstrukturierung des Rennkalenders, alsodass die Rennen konsequent jeweils an einem Kontinent nach dem anderen stattfinden und man nicht so wie bisher zwischen den Kontinenten mehrfach in einer Saison wechselt."

Eine Maßnahme, an der die Formel 1 für 2024 ohnehin arbeitet. Mercedes-Teamchef Toto Wolff kündigt, ebenfalls gegenüber der 'APA', an: "Wir werden nicht mehr von Kontinent zu Kontinent hüpfen. Wenn wir wo sind, bleiben wir dann auch länger dort. Die europäischen Rennen rutschen zusammen, die asiatischen Rennen rutschen zusammen, jene im Nahen Osten und in Amerika auch."

Das ist 2023 noch nicht der Fall. Der regionale Ablauf der Kontinente sieht aktuell in der Formel 1 so aus: Asien - Australien - Asien - Europa - Nordamerika - Europa - Asien - Nordamerika - Südamerika - Nordamerika - Asien.

Ein weitverbreitetes Missverständnis ist, dass die Formel-1-Rennen per se klimaschädlich sind. Die Auspuffgase, die aus den Autos von Max Verstappen & Co. stammen, machen nämlich weniger als ein Prozent der CO2-Emissionen der Rennserie aus.

Reisende Fans verursachen die meisten Emissionen

Der allergrößte Teil entsteht wie bei allen großen Entertainment- und Sportveranstaltungen durch die Reisetätigkeit von hunderttausenden Fans, aber auch durch die Logistik der Teams, die ihr Material rund um die Welt transportieren müssen, und durch die vielen Flüge der Mitarbeiter des Formel-1-Zirkus.

Da wiederum nimmt Greenpeace insbesondere privilegierte Fahrer und Teamchefs ins Visier, die sich teilweise Privatjets gönnen, um die immer größer werdenden Reisestrapazen möglichst komfortabel zu meistern. Bittner findet: "Es dürften keine Privatjets mehr verwendet werden, und die Anreise der Zuschauer müsste auch deutlich stärker auf den öffentlichen Verkehr gelenkt werden."

"Ökologisch vorteilhaft" wäre nach Meinung der Expertin eine Umrüstung auf Elektromotoren. Die ist in der Formel 1 nicht vorgesehen. Allerdings kommt 2026 ein neues Motorenreglement. Dann werden 50 Prozent der Systemleistung durch einen Elektromotor generiert, 50 Prozent durch einen Verbrennungsmotor, der durch klimaneutrale E-Fuels betrieben wird.

Damit wären die Rennen selbst klimaneutral. Für das gesamte Drumherum hat die Formel 1 das Ziel erklärt, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Ein ambitionierter Fahrplan, der in krassem Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung des Motorsports steht, auf den zu Unrecht in weiten Teilen der Öffentlichkeit ein Image projiziert wird, das noch nach Benzin und verbranntem Gummi riecht.

Kompensationszahlungen laut Greenpeace nicht zielführend

Teams wie Mercedes bemühen sich schon jetzt, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, indem zum Beispiel Flüge mit nachhaltigem Flugzeugbenzin absolviert oder Ausgleichszahlungen vorgenommen werden.

Augenauswischerei, wie es seitens Greenpeace heißt, denn man könne nicht den eigenen CO2-Ausstoß rückgängig machen, indem irgendwo auf der Welt zum Teil fragwürdig konstruierte und finanzierte Waldschutzprojekte unterstützt werden.

"Wenn gerade der Motorsport beweisen würde, dass er den Klimaschutz wirklich ernst nimmt, könnte er für viele Menschen eine Vorbildwirkung haben, bei denen das Thema sonst keine Top-Priorität ist", sieht Bittner die Königsklasse des Motorsports in einer besonderen Verantwortung.

E-Fuels: Kann die Formel 1 damit Innovationstreiber werden?

Die Einführung von E-Fuels könnte jedoch ein Schritt sein, mit dem die Formel 1 eine Position als wichtiger Innovationstreiber einnimmt. Für die Herstellung von E-Fuels wird CO2 aus der Atmosphäre abgesaugt. Mit dem Treibstoff können ganz normale Verbrennungsmotoren betrieben werden, die zwar nicht lokal emissionsfrei sind, aber insgesamt eine neutrale CO2-Bilanz aufweisen.

Der Haken dran: Bei der Produktion von E-Fuels müssen enorme Mengen Energie eingesetzt werden, weshalb die synthetischen Kraftstoffe politisch umstritten sind. Die Europäische Union hat allerdings erst kürzlich beschlossen, Verbrennungsmotoren, die mit E-Fuels betrieben werden, auch nach 2035 weiterhin zuzulassen.

Wolff ist überzeugt, dass die Formel 1 einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, Verbrennungsmotoren sauber zu machen: "Wenn wir einen nachhaltigen Treibstoff liefern können, können wir dazu beitragen, dass auch für die Serie ein Kraftstoff entwickelt wird, der effizient ist und mit dem diese Autos betrieben werden können."

Übrigens: Einer, der auf dem Gebiet E-Fuels forscht und sich zum Ziel gesetzt hat, nachhaltige Kraftstoffe serienreif auf den Markt zu bringen, ist Paddy Lowe, der ehemalige Executive Director des Mercedes-Teams. Lowe hat genau darüber und über die von ihm gegründete Firma Zero Petroleum am 24. März beim Kanalmitgliederstammtisch auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gesprochen. (Jetzt Mitglied werden und die komplette Diskussion mit Paddy Lowe ansehen!)

Mit Bildmaterial von VistaJet.

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