Audi-Piloten Rast und di Grassi vom Formel-E-Rückzug kalt erwischt
Rene Rast und Lucas di Grassi sind vom angekündigten Rückzug von Audi aus der Formel E enttäuscht, versuchen den Blick aber voraus zu richten
Die erste volle Formel-E-Saison des dreimaligen DTM-Champion Rene Rast mit Audi wird zugleich seine letzte für die Marke mit den vier Ringen sein. Nachdem Audi am Montag angekündigt hatte, sich nach der Saison 2021 aus der Elektro-Rennserie zurückzuziehen, schwingt bei Rast und seinem Teamkollegen Lucas di Grassi ein wenig Enttäuschung mit.
"Ich habe nach Berlin [dem Finale der Saison 2019/20] unterschrieben und zu dem Zeitpunkt wusste niemand, was passiert", gibt Rast im Gespräch mit 'Motorsport.com' zu, vom Audi-Aussteig überrascht worden zu sein. "Ich hatte natürlich gehofft, dass ich mehr als nur ein Jahr machen kann."
Auch di Grassi bedauert den Rückzug des deutschen Herstellers. "Ich wünschte, Audi würde weiter Formel E machen", so der Brasilianer zu 'Motorsport.com'. "Ich habe sie hierher gebracht und bin mit dem Team aus der LMP1 hierher gekommen." Di Grassi ist einer von aktuell vier Fahrern, die seit 2014 bei jedem der bisher 69 Formel-E-Rennen gestartet sind.
Di Grassi würde gerne weiter Formel E fahren
Trotz der persönlichen Enttäuschung hegt di Grassi aber keinen Unmut Audi gegenüber: "Das ist eine Entscheidung der Unternehmensgruppe und Teil der Strategie", sagt er. "Motorsport verläuft in Zyklen. Wenn man sich die Teams in der Formel 1 anschaut, sie kommen, sie gehen und kehren zurück."
Sowohl für Rast als auch für di Grassi, die beide als Werksfahrer bei Audi unter Vertrag stehen, stellt sich damit die Frage, wie es nach der Formel-E-Saison 2021 sportlich für sie weiter geht. Während bei Rast - auch parallel zur Formel E - Einsätze im GT3-Sport für Audi wahrscheinlich sind, würde di Grassi seine Karriere in der Elektro-Rennserie gerne auch über die Saison 2021 hinaus fortsetzen.
"Ich würde gerne in der Formel E bleiben, aber nicht unbedingt mit Virgin", äußert di Grassi Vorbehalte gegenüber einem Wechsel zum aktuellen Audi-Kundenteam, für das unter anderem Werksfahrer Robin Frijns fährt.
LMDh "aufregendes Projekt"
"Wir müssen über die Möglichkeiten reden. Ich liebe es Formel E zu fahren und hier zu sein. Hier fühle ich mich zu Hause. Wenn ich meine Karriere in der Formel E fortsetzen kann, werde ich das versuchen", so di Grassi. Denkbar sei für ihn aber auch, Audi bei der Rückkehr in die Sportwagen-Szene zu folgen. "LMDh wäre für mich auch ein sehr aufregendes Projekt", sagt er.
Zeitgleich mit der Ankündigung des Formel-E-Ausstiegs und der Bekanntgabe eines Starts bei der Rallye Dakar hatte Audi am Montag erklärt, den Einstieg in die LMDh-Klasse der Langstrecken-WM (WEC) vorzubereiten.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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