Formel E in Monaco: Vergne mit zweitem Saisonsieg neuer Gesamtführender
Kein neunter Sieger im neunten Formel-E-Rennen: Jean-Eric Vergne holt seinen zweiten Saisonsieg - Felipe Massa erstmals auf dem Podest - Pascal Wehrlein Vierter
Acht verschiedene Sieger in den ersten acht Rennen haben in der Formel-E-Saison 2018/19 für Abwechslung gesorgt. Diese Serie ist beim neunten Lauf, der im berühmten Fürstentum Monaco über die Bühne gegangen ist, gerissen. Mit Jean-Eric Vergne (Techeetah) holte sich der amtierende Formel-E-Meister seinen zweiten Saisonsieg. Damit übernahm der Franzose auch die Führung der Gesamtwertung. Der Beste Deutsche war Pascal Wehrlein (Mahindra), der als Vierter das Podest knapp verpasst hat.
Überholen ist in Monte-Carlo nie einfach. Die Formel E benutzte nicht den kompletten Formel-1-Kurs, denn nach Sainte Devote bog der Kurs nach rechts ab und führte direkt hinunter zur Hafen-Schikane. Von dort weg wurde der Formel-1-Kurs durch die Tabak-Kurve, die Swimmingpool-Passage und durch Rascasse zur Start-Ziel-Gerade genutzt.
Von der Pole aus machte Vergne beim Start alles richtig und setzte sich sofort an die Spitze des Feldes. Mahindra-Pilot Wehrlein nahm nach dem Start die Verfolgung von Vergne auf, doch in der Anfangsphase unterlief dem Deutschen ein kleiner, aber entscheidender Fehler. In Sainte Devote verbremste sich Wehrlein und fiel vom zweiten auf den vierten Platz zurück.
Neuer Verfolger von Vergne war Oliver Rowland (Nissan e.dams). Direkt dahinter fuhr Felipe Massa (Venturi) als Dritter. Mit Fortdauer des Rennens setzten sich die Top 4 vom Rest des Feldes ab. Vergne war unter Druck. In der vorletzten Runde musste der Franzose in Kurve 3 eine Attacke von Rowland abwehren. Der Brite fand schließlich bis zum Zielstrich keinen Weg an Vergne vorbei. Der Franzose gewann knappe zwei Zehntelsekunden vor Rowland.
Felipe Massa zum ersten Mal auf dem Podest
Direkt dahinter war es im Duell um Platz drei ebenfalls spannend. Wehrlein wollte seinen frühen Fehler wettmachen und attackierte Massa. Aber der Brasilianer spielte seine ganze Routine aus. Zwischen Massa und Wehrlein kam es in der Schlussphase auch zu einer Berührung, aber die Autos blieben heil. Massa verteidigte sich und kletterte in seiner Wahlheimat Monaco zum ersten Mal in seiner Formel-E-Karriere als Dritter auf das Podest.
Zum ersten Mal jubelte Felipe Massa über einen Podestplatz in der Formel E
Foto: LAT
Fünf Sekunden hinter Wehrlein kam Sebastien Buemi im zweiten Nissan e.dams alleine fahrend als Fünfter ins Ziel. Die nächste Kampfgruppe führte Antonio Felix da Costa als Sechster an. Gegen den Portugiesen lief im Anschluss an das Rennen eine Untersuchung, denn er hatte möglicherweise zu viel Leistung als erlaubt genutzt. Mitch Evans (Jaguar) schnappte sich in der letzten Runde noch Platz sieben, denn Sam Bird (Virgin) blieb in der vorletzten Runde mit Reifenschaden stehen.
Abt und Lotterer in den Top 10
Die beiden Deutschen Daniel Abt (Audi) und Andre Lotterer (Techeetah) arbeiteten sich auf die Positionen acht und neun nach vor. Allerdings gab es gegen Abt ebenfalls eine Untersuchung, denn im Duell mit Oliver Turvey (NIO) war es zu einer Berührung gekommen. Lotterer zeigte von Startplatz 20 eine starke Aufholjagd, profitierte auch von Zwischenfällen anderer und schaffte mit Platz neun Schadensbegrenzung.
Alex Lynn rundete im zweiten Jaguar die Top 10 ab, obwohl er sich im Laufe des Rennens nach einem Feindkontakt vorne rechts die Radabdeckung beschädigt hatte. Dieses Gerangel hatte Lynn einige Positionen gekostet. Gar nicht ins Ziel kam Lucas di Grassi (Audi). Kurz nach Rennhalbzeit versuchte Alex Sims (Andretti) ein Überholmanöver an Bird. Dabei wurde di Grassi gegen die Leitplanken gedrückt.
Für Virgin kam es noch dicker, denn Robin Frijns, der als Gesamtführender nach Monaco gekommen war, wurde im Duell mit Sims in Sainte Devote gegen die Leitplanken gedrückt. Früh zu Ende war das Rennen auch für Maximilian Günther. Der Deutsche musste seinen Dragon-Boliden nach einem Kontakt auf dem Weg hinunter zum Hafen abstellen. Offenbar war dabei eine Radaufhängung beschädigt worden. Das sorgte auch für eine kurze Gelbphase auf der gesamten Strecke.
In der Meisterschaft führt nun Vergne fünf Punkte vor Lotterer. Frijns ist Dritter und hat sechs Zähler Rückstand. Die ersten sechs Fahrer der Gesamtwertung befinden sich innerhalb von 20 Punkten. Der nächste ePrix findet am 25. Mai in Deutschland statt. Schauplatz ist Tempelhof in Berlin.
Mit Bildmaterial von LAT.
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