Gurtproblem stoppt Daniel Abt: "Mein Leben ist mir wichtiger"
Daniel Abt fuhr beim ePrix von Punta del Este zeitweise unangeschnallt: Probleme mit dem Gurt zwagen ihn zum zusätzlichen Boxenstopp und kosteten wohl das Podium
Der Wegfall der Mindestzeit beim Boxenstopp sorgte auch in Punta del Este für große Kontroversen und dürfte Diskussionen um die Sicherheit nach sich ziehen. Diesmal erwischte es Daniel Abt (Audi), der ein gutes Ergebnis aufgeben musste, weil er im zweiten Auto nicht richtig angeschnallt war. "Nach zwei Runden habe ich gemerkt, dass meine Gurte beim Bremsen locker wurden - und zwar alle vier. Ich war also komplett unangeschnallt im Auto", berichtet er im Anschluss an den ePrix in Uruguay.
Bis dahin lag der Deutsche hinter Jean-Eric Vergne und Teamkollege Lucas di Grassi auf einem aussichtsreichen dritten Rang, entschied sich jedoch, sofort an die Box zu fahren: "Was will man in so einer Situation schon machen? Riskierst du dein Leben oder fährst du rein? Für mich stellt sich die Frage gar nicht", so der Kemptener.
Fotos: Formel E in Punta del Este
Von daher fuhr Abt in Runde 23 zu seinen Mechanikern, die ihn noch einmal richtig im Auto festmachten. Warum die Gurte nicht fest waren, ist für den Audi-Piloten ein Rätsel. "Ich habe keine Ahnung, wie das überhaupt möglich ist. Das müssen wir herausfinden", sagt er.
Durch das Problem verlor Abt natürlich viel zu viel Zeit, um es noch zurück in die Punkte zu schaffen. Am Ende fuhr der Sieger von Mexiko nur auf Rang 14 ins Ziel. "Es ist wirklich schade. Es war ein sehr gutes Rennen, und ich habe mich wirklich stark gefühlt", hadert er. Doch mit seiner Entscheidung ist er im Reinen: "Mein Leben ist mir wichtiger", schreibt er im Anschluss auf Twitter.
Der Vorfall dürfte die Diskussionen um die Abschaffung der Mindestzeit bei den Boxenstopps noch einmal anheizen. Seitdem die Piloten das Auto so schnell wie möglich wechseln müssen, gab es in jedem Rennen einen Zwischenfall: In Santiago sorgte das Techeetah-Team für Gesprächsstoff mit modifizierten Gurten, in Mexiko fuhr Andre Lotterer in der Garage einen Mechaniker um - und kündigte an, dass das ab sofort noch öfter passieren könnte.
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