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Jean-Eric Vergne: So clever trickste er Oliver Rowland aus

Jean-Eric Vergne bediente sich eines cleveren Tricks, um an Oliver Rowland vorbeizukommen - Befriedigender Lohn nach schlaflosen Nächten

Jean-Eric Vergne hat seine persönliche Pechsträhne beendet und sich zurück im Titelkampf gemeldet. Nach drei Rennen ohne Zähler feierte der amtierende Meister in Sanya seinen ersten Saisonsieg. Der Zeitpunkt hätte für sein Team besser kaum sein können: Für den chinesischen Rennstall war es das Heimspiel. "Hier zu gewinnen, war absolut fantastisch", freut sich Vergne.

Der Franzose setzte sich mit einem cleveren Manöver zu Rennhalbzeit gegen Oliver Rowland (Nissan e.dams) durch und behielt die Führung anschließend bis ins Ziel. Um den Briten zu überholen, hat er sich eines cleveren Tricks bedient, wie er nach dem Rennen erzählt. Vergne musste sich etwas einfallen lassen, denn Rowland sei "eine echt harte Nuss", wenn es um das Überholen geht.

"Ich habe gesehen, dass es nur eine Kurve gibt, in der ich ihn überholen kann. Ich habe ihn in vielen anderen Kurven attackiert - aber nicht in dieser", sagt Vergne. Gemeint ist übrigens nicht die Haarnadelkurve nach der langen Geraden, sondern die letzte Kurve vor der Ziellinie. Stattdessen lupfte er in der entsprechenden Kurve so extrem, dass er nie nah an Rowland dran war. Im Gegenteil: Einmal sei er sogar von einem anderen Fahrer attackiert worden.

Nach Hongkong nicht gut geschlafen

"Und als der Moment da war, habe ich es einfach versucht", so Vergne. "Ich denke, dass ich ihn überrascht habe. Das war vermutlich die einzige Kurve, in der er nicht in den Spiegel geschaut hat, weil er wusste, dass ich in allen Runden zuvor extrem gelupft habe."

Und die Taktik ging auf: Vergne ging an Rowland vorbei, der dem Franzosen nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Der Franzose sicherte sich so den ersten Sieg mit seinem neuen Teampartner DS, die vor der Saison von Virgin gewechselt waren. "Ich bin wirklich stolz, dass ich DS diesen Sieg bringen konnte", sagt er.

Vor allem endet damit eine Seuchenbilanz für den amtierenden Meister: Nach dem zweiten Platz von Riad konnte er nur noch in Marrakesch mit dem fünften Platz punkten. Danach gab es drei Nullnummern in Folge. "Nach 20 aufeinanderfolgenden Rennen in den Punkten war das schon sehr hart für mich", sagt er. "Zwischen Hongkong und hier habe ich überhaupt nicht gut geschlafen."

Vergne zurück im Titelkampf

Viel tun können habe er nach den schlechten Rennen aber nicht: "Du kannst dir nicht die Schuld geben und du kannst auch nicht sauer auf dich oder dein Team sein", meint Vergne. "Das einzige, was du tun kannst: die Vergangenheit hinter dir lassen. Du brauchst die Mentalität, die dich richtig auf das Rennen einstellt."

Jean-Eric Vergne, Oliver Rowland

Rowland musste anerkennen, dass Vergne heute cleverer war

Foto: LAT

Was Vergne half: Er wusste, dass er trotz aller Probleme nur 25 Punkte in der Meisterschaft zurückliegt - aufholbar an einem Wochenende. Mit dem Sieg ist ihm das fast gelungen. Vergne liegt nun schon auf Rang drei der Gesamtwertung und hat nur noch acht Zähler Rückstand auf die Spitze.

"Dass wir konzentriert weitergearbeitet haben, hat sich heute ausbezahlt. Ich könnte über unsere Leistung nicht glücklicher sein", meint er und spricht angesichts dem Heimerfolgs von einem großen Tag: "Auf dem Podium haben alle Fans die chinesische Hymne mitgesungen. Das war ziemlich emotional."

Mit Bildmaterial von LAT.

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