Alpine: Weshalb man in Le Mans auf die LMDh-Klasse setzt
Wirtschaftliche Erwägungen und das Parallelprogramm in der Formel 1 führten bei Alpine zu dem Entschluss, künftig in Le Mans auf die LMDh-Klasse zu setzen
Während Ferrari aber ein reinrassiges Hypercar (LMH) entwickeln wird, setzt Alpine wie auch Porsche, Audi oder BMW auf die LMDh-Klasse, in der auf das Chassis eines der vier LMP2-Hersteller (Oreca, Ligier, Dallara und Multimatic) zurückgegriffen werden kann und ein einheitliches Hybrid-System zum Einsatz kommt.
Die Entscheidung für die kostengünstigere, aber technisch eingeschränkte LMDh-Klasse traf Alpine dabei vor allem aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten. "Das interessante an der LMH ist die technische Freiheit, die die Suche nach absoluter Leistung betont. Das haben wir auch in der Formel 1", wird Alpine-CEO Laurent Rossi von 'Endurance-Info' zitiert.
"Allerdings erfordert ein LMH-Projekt mehr finanzielle Mittel, während LMDh es ermöglicht, die Investitionen zu amortisieren", so Rossi weiter. Ein Parallelprogramm mit Formel 1 und LMH wäre für Alpine nicht finanzierbar gewesen.
Im Gegensatz zu Herstellern wie BMW, die neben Le Mans und der WEC bereits auch ein Engagement in der nordamerikanischen IMSA-Serie beschlossen haben, hat Alpine diesen Markt noch nicht ins Auge gefasst. "Alpine will in der WEC und in Le Mans wettbewerbsfähig sein", stellt Rossi klar.
Aus Sicht des Marketings wäre der Einsatz eines Alpine-Rennfahrzeugs in den USA auch wenig sinnvoll, da die Straßenautos der Marke dort nicht verkauft werden. Bestünde die Möglichkeit, die Autos dort unter dem Logo einer anderen Marke aus dem Renault-Konzern einzusetzen?
"Das ist eine gute Frage, auch wenn sie im Moment noch nicht Teil der wirtschaftlichen Überlegungen ist", sagt Rossi. "Wir haben den Ehrgeiz, Kunden zu gewinnen. Wenn ein Team will, wird es kein Problem sein, eine Alpine in der IMSA einzusetzen. Je eher wir Kunden haben, desto schneller werden wir das Programm profitabel machen."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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