Brad Binder: Schon mal vorgewärmte Reifen sind "gefährlich"
Reifen, die vorgewärmt wurden, dann wieder abkühlten und als frisch bereitgestellt werden, stellen laut KTM-Pilot Brad Binder eine große Gefahr dar
In der Motorrad-Weltmeisterschaft kommt es zuweilen vor, dass Reifen in einer Heizdecke aufgewärmt werden, dann aber nicht direkt zum Einsatz kommen. Sie werden zurückgestellt und kühlen wieder ab. Später werden die Reifen hin und wieder trotzdem herangezogen und nochmals aufgewärmt, bevor sie ans Bike montiert werden.
MotoGP-Reifenlieferant Michelin zog es sogar schon in Erwägung, grundsätzlich Reifen bereit zu stellen, die schon einmal aufgewärmt waren. Diese Idee aber stieß und stößt auf heftige Gegenwehr seitens der Piloten, die damit fahren sollen.
"Das ist die schlechteste Idee überhaupt", kritisiert etwa KTM-Pilot Brad Binder und begründet: "Es ist einfach gefährlich. Du kannst nicht von einem Reifen, für den du sämtliche Referenzen hast, plötzlich auf einen anderen wechseln, bei dem du dir einfach nicht sicher sein kannst. Ich kann nur hoffen, dass dieser Plan nie in die Tat umgesetzt wird. Sonst wird sich jemand noch richtig wehtun."
Binder weiß, wovon er spricht. Im Qualifying zum Grand Prix von Spanien Anfang Mai in Jerez hatte er genau das Problem, dass er mit einem Hinterreifen ausrücken musste, der schon mal vorgewärmt worden war. Einen Sturz konnte er zwar vermeiden, aber "es fühlte sich an wie mit einem Felsen am Hinterrad. Der Reifen drehte einfach nur durch", so Binders Rückmeldung damals.
Als zu Beginn der Saison zweimal in Losail in Katar gefahren wurde, befand sich das Thema ebenfalls in der Diskussion. Binder meint, dass es zwar Ausnahmen gebe, in denen man auch mit einem Reifen, der schon mal vorgewärmt war und der dann als frischer bereitgestellt wird, fahren könne. "In 90 Prozent der Fälle aber funktioniert das eben nicht", so der KTM-Pilot.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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