"Spielchen" bei der WSBK in Barcelona: Rea und Bautista duellieren sich erneut
Bei der Superbike-WM in Barcelona liefern sich Jonathan Rea und Alvaro Bautista den nächsten Schlagabtausch und reagieren erneut auf den Crash in Magny-Cours
Die Kollision zwischen Jonathan Rea und Alvaro Bautista bei der Superbike-WM in Magny-Cours war auch beim Trainingsauftakt in Barcelona das bestimmende Thema. Die beiden Streithähne äußerten sich erneut zum Vorfall vor knapp zwei Wochen und lieferten sich beim Trainingsauftakt in Spanien bereits im ersten Training den ersten Schlagabtausch des Wochenendes.
Im Vormittags-Training fuhr Rea hinter Bautista und setzte später zum Überholversuch an. "Es war nicht geplant, wir fuhren zeitgleich aus der Boxengasse", berichtet Rea und bemerkt: "Ich bin dankbar über diese Runden, weil wir etwas lernen konnten. Es waren gute Informationen."
"Ich konnte viele Dinge erkennen. Ich sah, wo er stark ist und wo er schwächer ist. Das habe ich meinem Team mitgeteilt, damit wir unser Motorrad verbessern können", berichtet Rea. "Er und Ducati befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Ich war aber auch ziemlich überrascht, dass wir in einigen Bereichen stark waren."
Dicht hinter Bautista zu fahren, sorgte bei Rea laut eigenen Aussagen für Anspannung. "Ich war ehrlich gesagt ziemlich nervös. Ich wollte ihn nicht berühren und erneut mit den Konsequenzen leben", scherzt der Kawasaki-Pilot, der sich nach der Kollision in Magny-Cours erklären musste und für viele Fans der Sündenbock war.
Deshalb wollte Rea in Barcelona nicht die nächste Kollision verursachen. "Ich überholte ihn in Kurve 10. Ich habe mich raustragen lassen, um keine Probleme zu kreieren. Ich habe ihm Platz gelassen und bin zur Box zurückgekehrt", schildert der Brite und fügt hinzu: "Es war aber schön, dass ich ihm mein Vorderrad zeigen konnte."
Alvaro Bautista wundert sich über Jonathan Reas Risikobereitschaft
Bautista hat die Konfrontation im FT1 anders erlebt und wundert sich über die Aggressivität von Rea: "In einem Moment bekam ich mit, dass Jonathan in der Bremszone von Kurve 10 überholt. Es wirkte, als ob er unbedingt überholen will. Das Motorrad stand vollkommen quer. Es war zu viel Risiko für FT1. Es war nur ein Spielchen."
Alvaro Bautista reagierte überrascht, wie viel Risiko Jonathan Rea eingeht Foto: Motorsport Images
Der Crash in Magny-Cours ist weiterhin ein Gesprächsthema
Bei der Ankunft in Barcelona wurden Rea und Bautista erneut zur kontroversen Szene des zweiten Frankreich-Rennens befragt. Rea ging bereits nach dem Rennen zu Bautista. "Ich wollte ihm meine Entschuldigung anbieten. Ein Sturz eines anderen Fahrers während eines Überholmanövers ist das Letzte, was ich mir wünsche. Doch das passierte nun einmal und ich musste mit den Konsequenzen leben", kommentiert er.
Der Vorfall von Magny-Cours ist aktuell das bestimmende Thema Foto: Motorsport Images
Jonathan Rea reagiert auf Ducatis Kritik an Kawasaki
"Es war kein absichtlicher Rammstoß. Und er weiß das", ist Rea überzeugt. Die Aussagen von Ducati, Kawasaki sollte seinem Fahrer ein konkurrenzfähigeres Motorrad bereitstellen, damit dieser nicht mehr so aggressiv attackieren muss, bringen Rea zum Schmunzeln.
"Ich möchte diese Aussagen nicht weiter kommentieren, weil sie in der Hitze des Gefechts entstehen und keinen Respekt zeigen vor dem, was wir tun", bemerkt der Rekord-Weltmeister. "Wie alle Teams versuchen wir, uns zu verbessern und uns von Rennen zu Rennen zu verbessern. Das macht auch Ducati. Wir ruhen uns nie aus und denken, dass wir überlegen sind. Wir haben einige Schwächen, an denen wir arbeiten müssen. Im Moment ist das Niveau in der Meisterschaft so hoch, dass wir uns steigern müssen."
Jonathan Rea reagiert souverän auf die Kritik für den Vorfall in Magny-Cours Foto: Motorsport Images
Weltmeister Toprak Razgatlioglu war mit Blick auf den Gesamtstand der große Profiteur des Frankreich-Crashs. Doch der Türke ließ am Samstag Punkte liegen. "Ich habe mir die Aufnahmen erneut angeschaut. Jonathan hat einen Fehler gemacht. Doch das kommt vor im Rennsport. Die Meisterschaft ist in diesem Jahr ziemlich seltsam. Die Situation in der Meisterschaft ändert sich an jedem Wochenende. Ich bin sehr überrascht", staunt der Yamaha-Pilot, der aktuell 30 Punkte zurückliegt.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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