Montezemolo über Ferrari-Nachfolger: "Weder Erfahrung noch Kompetenz"
Der ehemalige Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kritisiert die Entscheidungsträger der Scuderia scharf: Haben einen großen Fehler gemacht
Seit der Einführung der Hybridmotoren 2014 war die Scuderia Ferrari nicht mehr so weit von Rennsiegen entfernt wie in der aktuellen Saison. Damals hatte noch Luca di Montezemolo als Ferrari-Präsident das Sagen. Er analysiert die aktuelle Krise des Rennstalls.
Mit Kimi Räikkönen und Fernando Alonso am Steuer und dem unerfahrenen Marco Mattiacci als Teamchef schaffte es Ferrari 2014 nur zweimal auf das Podium. Im Nachhinein muss di Montezemolo im 'RTL'-Interview zugeben, dass Ferrari die Komplexität des Hybridantriebs unterschätzt habe.
"Im Vergleich zu Deutschland gab es auch keine Hybrid-Kultur bei uns in Italien", erklärt er. Alonso und Mattiacci verließen Ferrari nach dem enttäuschenden Jahr, Sebastian Vettel und Maurizio Arrivabene sollten ab 2015 für Aufschwung sorgen.
Außerdem ging di Montezemolo selbst, sein Nachfolger als Ferrari-Präsident wurde Sergio Marchionne. "Die Leute, die Ferrari dann geleitet haben, hatten weder Erfahrung in der Formel 1 noch Kompetenz für die Formel 1", lässt er kein gutes Haar an den Entscheidungsträgern.
"Und dann hat man den Fehler gemacht, sehr gute Techniker aus der Straßenauto-Produktion in die Formel 1 zu überführen. Da sind völlig unterschiedliche Fähigkeiten gefragt." Daher rät er der aktuellen Ferrari-Führung unter Allison- und Arrivabene-Nachfolger Mattia Binotto auf Ferrari-Gründer Enzo Ferrari zu hören.
"Enzo hat mir immer gesagt, wenn es - ich übertreibe jetzt - den besten Piloten in Guatemala gibt, hole den." Dieses Credo gelte nicht nur für Piloten, sondern in der modernen Formel 1 auch für Techniker. Di Montezemolo fordert: "Wir müssen die besten Leute verpflichten, um die Performance zu verbessern."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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