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Paddy Lowe sicher: Formel-1-Regeln nicht zu kompliziert

Williams-Technikchef Paddy Lowe glaubt nicht, dass die zahlreichen Regeln der Königsklasse schaden, solange die Teams sie verstehen – "Hauptsache gute Show"

Paddy Lowe, Williams, mit Rob Smedley, Williams

Immer wieder wird der Formel 1 vorgeworfen, ihr Reglement wäre zu restriktiv und zu kompliziert. Diesem Vorwurf hat Williams-Technichef Paddy Lowe nun gegenüber Motorsport.com widersprochen. Solange die Regeln der Serie guten Sport garantierten, sei ihre Komplexität egal. Seine Meinung begründet er dabei recht einfach: Verstehen müssten die Regeln aus seiner Sicht letztendlich nur die Techniker der Teams, nicht aber die Fans.
 
"Meine Meinung ist, dass es unser Problem ist, wenn die Regeln kompliziert sind. Schließlich arbeiten wir in diesem Sport", hat er eine klare Meinung in der immer wieder aufflammenden Diskussion um das Reglement der Königsklasse. Und er legt noch weiter nach: "Die technischen Richtlinien können tausende Seiten Papier umfassen. Aber dem Zuschauer kann das ja egal sein, es ist allein unser Problem. Dafür werden wir bezahlt."

Neues Jahr, neue Regeln:

Solange die Action auf der Rennstrecke stimmt, glaubt Lowe, sind die zugrundeliegenden Richtlinien nicht weiter interessant. "Dicke Regelbücher machen mir keine Sorge, solange wir eine gute Show bieten", argumentiert er abschließend. Als Beispiel führt er dabei eine recht unbekannte Regel an, die am Trainingssamstag in Frankreich zur Anwendung hätte kommen können. Sie bezieht sich auf eine mögliche Ausgabe von zusätzlichen Intermediate-Reifen, für den Fall, dass von einem regnerischen dritten Freien Training auszugehen ist.
 
Die Regel tritt in Kraft, wenn die FIA eine Option zieht und das dritte Training am Vorabend der Austragung als "voraussichtlich Nass" einstuft. Genau deshalb unterscheidet sich die Regel auch deutlich von den am Freitag ausgegebenen Set an Reifen, dass die Teams nach 40 Minuten wieder an Reifenhersteller Pirelli zurückgeben müssen, erklärt Lowe.
 
Obwohl das dritte Freie Training letztendlich in nassen Bedingungen stattfand, kam die Regel nicht zur Anwendung, da die FIA besagte Option am Vorabend nicht gezogen hatte. "Einen Unterschied hat das allerdings nicht gemacht", ist Lowe in diesem speziellen Fall überzeugt. "Es waren ohnehin keine Verhältnisse für Intermediates", unterstreicht er deshalb.
 
Die Regeln, speziell auch die Option für zusätzliche Intermediate-Reifen, seien absichtlich so geschaffen, um den Zuschauern etwas zu bieten. "Wir haben diese komplexen Regeln, damit die Zuschauer eine gute Show bekommen. So können wir fahren, wenn wir normalerweise in der Box stehen würden", wünscht er sich etwas mehr Verständnis für die komplizierten Regeln. "Diese Dinge sind wichtig", unterstreicht er abschließend seine Position.

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